Preisträger des Helmut Schmidt Journalistenpreises 2018 stehen fest
Die Preisträger des Helmut Schmidt Journalistenpreises 2018 und die Nominierten für den Nachwuchspreis stehen fest. Unter 207 Einreichungen wählte eine hochkarätig besetzte Jury aus Journalisten und Medienwissenschaftlern jetzt die besten Arbeiten aus.
05.09.2018
Der Preis wird seit 1996 jährlich von der ING-DiBa vergeben und ist mit insgesamt 30.000 Euro dotiert. Ziel ist es, besonders herausragende Beispiele für kritischen Verbraucher- und investigativen Wirtschaftsjournalismus zu prämieren.
Den ersten Platz belegt die SWR-Dokumentation „Spiel ohne Grenzen“ von Dr. Tilman Achtnich unter der Redaktion von Hanspeter Michel. Anhand einfacher Beispiele wie Zwiebeln, Fliesen und Fahrrädern zeigen die Autoren in „Die Story im Ersten“, wie im Welthandel getrickst, getäuscht und gedroht wird.
Für ihre crossmediale Produktion „Paradise Papers“ geht der zweite Preis an die Reporter und Redakteure der Investigativteams der Süddeutschen Zeitung und des NDR und WDR. In ihrem Film, in Hörfunk-Features und einer Artikel-Serie beleuchten die Preisträger, wie Konzerne und Superreiche Steueroasen nutzen. In den Paradise Papers mit einem Umfang von 13,4 Millionen Seiten tauchen die Namen von Großkonzernen ebenso auf wie die von Superreichen und Spitzensportlern.
Der dritte Platz des Helmut Schmidt Journalistenpreises wird dieses Jahr zweimal vergeben. Zum einen an Christian Deker und seinen Co-Autoren Henning Wirtz für die Sendung „CFD Trading: Wer sind die YouTube-Typen, die dich reich machen wollen?“ des NDR-Rechercheformats STRG_F. Dabei geht es um dubiose Rendite-Versprechen, die sich letztlich als Abzockerei erweisen.
Für ihre umfangreiche Serie „Leben ohne Plastik“ erhält Kerstin Mommsen, Redakteurin beim Südkurier, ebenfalls den dritten Preis. Auf Anregung ihres achtjährigen Sohnes unternahm die Journalistin den Selbstversuch von einem Leben ohne Plastik.
Der Helmut Schmidt Nachwuchspreis
Die ING-DiBa vergibt darüber hinaus zum zweiten Mal den Helmut Schmidt Nachwuchspreis. Hierzu wurden drei Arbeiten nominiert. Über den Sieger werden die Gäste der Preisverleihung am 27. September im Hamburger „Michel“ per Live-Voting entscheiden. Zur Wahl stehen drei Print-Produktionen: Laura Meschede berichtet in ihrer Reportage im SZ-Magazin unter dem Titel „Die Mensch-Maschine“ über die Arbeit als miserabel bezahlte Clickworkerin bei Amazon Mechanical Turk. Björn Stephan und Mareike Niederding stellen in der ZEIT die „Einfluss-Reichen“ vor. Gemeint sind damit die sogenannten Influencer, die im Internet ihre Popularität vermarkten, indem sie für Produkte schwärmen und eine überwiegend junge Zielgruppe zu überzeugen suchen. Für ihre Reportage „Leben am Rand“ (erschienen in: „Der Freitag“) wurde Svenja Beller ebenfalls für den Nachwuchspreis nominiert. Sie berichtet über die Gepflogenheiten im Transportgewerbe und beleuchtet hintergründig, wie Europa den Brummifahrern die Freiheit raubt.