Die möglichen Folgen eines Währungswandels
Was passiert, wenn Sizilien sich für seine eigene Währungsunabhängigkeit entscheidet? Oder wenn Deutschland den Euro verlässt? Könnte die monetäre Unabhängigkeit der regionalen Wirtschaft einen Schub geben oder würde sie sich nur als teurer Fehler erweisen?
30.10.2018
Forex Broker IG hat gemeinsam mit Dr. Robert Hancké, Wirtschaftsprofessor an der London School Of Economics, die Fragen erörtert, welche Regionen weltweit möglicherweise über die Einführung ihrer eigenen Währung nachdenken, was passiert, wenn sie dies tatsächlich tun und weshalb diese Szenarien gar nicht so unwahrscheinlich sind.
Einigen der untersuchten Regionen würde ihre starke Ausgangsposition zugutekommen. Die Einführung einer eigenen Währung würde finanzstarken Wirtschaften – wie London, Deutschland oder São Paulo – zu politischer und wirtschaftlicher Unabhängigkeit verhelfen.
Viele der ärmeren Gebiete – wie die Innere Mongolei, Puerto Rico oder Sizilien – würden andererseits auch von einer schwachen Währung profitieren. Dadurch stiege die Wettbewerbsfähigkeit des Exports, was wiederum die Wachstumsaussichten und den Lebensstandard erhöht.
Szenarien mit weitreichenden Folgen
Obwohl sich für jede der untersuchten Regionen ein wirtschaftliches Argument für die finanzielle Unabhängigkeit finden lässt, ist der Erfolg nicht garantiert. Eine neue Währung könnte das indische Karnataka beispielsweise spalten. Fortschrittliche Gebiete wie Bangalore – das sogenannte „Silicon Valley von Indien“ – würden von einer stabileren Währung und einer Verringerung des Wechselkursrisikos profitieren. Jedoch muss berücksichtigt werden, dass die Hälfte der Bevölkerung von der Agrarwirtschaft abhängig ist: Hier droht ein Anstieg der Lebenshaltungskosten, wird das Vermögen nicht umverteilt.
Die Einführung einer neuen Währung – egal in welcher Stadt, Region oder in welchem Land – hätte weitreichende Folgen: Verlässt Deutschland beispielsweise den Euro, um eine neue D-Mark einzuführen, würde dies wahrscheinlich zum Zusammenbruch der einheitlichen Währung und damit der gesamten EU führen.
Die komplette Serie möglicher Szenarien sehen Sie hier: