Politik

Mindestabstand zu Siedlungen reduziert Windkraftpotenzial

Welche Auswirkungen hat der laut Gesetzesentwurf geplante Mindestabstand von 1.000 Metern zu kleineren Siedlungen auf das Windkraftpotenzial? Das hat die Forschungsstelle für Energiewirtschaft untersucht.

11.12.2019

Mindestabstand zu Siedlungen reduziert Windkraftpotenzial

Um die Klimaziele zu erreichen, muss im Bereich der Erneuerbaren Energien vor allem die Windenergie stark ausgebaut werden, denn diese hat das größte technische Potenzial zur Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien.

Die in einem aktuellen Gesetzesentwurf der CDU geplante 1000-Meter-Abstandsregelung zu Siedlungen, insbesondere die Annahme, dass mit einer Wohnsiedlung bereits eine Ansammlung von fünf Häusern gemeint ist, würde das Ziel, bis zum Jahr 2030 65 Prozent des Strombedarfs über Erneuerbare Energien zu decken, erheblich erschweren. Es würde sich nicht nur das Flächenpotenzial verringern, sondern auch bereits installierte Anlagen wären betroffen.

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Konsequenzen des Mindestabstandes

Die Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) hat anhand ihres Regionenmodells FREM und des darin enthaltenen Windszenariotools ermittelt, dass der laut Gesetzesentwurf geplante zusätzliche Mindestabstand von 1000 Metern zu kleineren Siedlungen eine erhebliche Reduzierung des Windkraftpotenzials zur Konsequenz hätte.

Nach einer aktuellen Auswertung der FfE stehen heute 50 Prozent der Windenergieanlagen weniger als 1.000 Meter von der nächsten Siedlung mit mindestens drei bis sechs Einwohnern entfernt und wären damit durch diese Regelung direkt betroffen.

Zusammenfassung des Potenzials in ausgewiesenen Flächen für verschiedene Abstandsregeln
Zusammenfassung des Potenzials in ausgewiesenen Flächen für verschiedene Abstandsregeln

Das ausgewiesene Flächenpotenzial für Windenergie würde sich mit der neuen Abstandsregelung um 20 Prozent, im Süden des Landes sogar um 30 Prozent reduzieren. Dabei nimmt das Potenzial in den einzelnen Bundesländern sehr unterschiedlich ab. In den Stadtstaaten und Sachsen reduziert sich das Potenzial um 70 bis 90 Prozent. In den Flächenstaaten um zehn bis 35 Prozent. Im Süden Deutschlands mit ohnehin sehr ungünstigen Bedingungen würde sich das Windkraftpotenzial weiter verschlechtern.

Die FfE stellt auf ihrer Website das Potenzial in allen von der Raumplanung ausgewiesenen beziehungsweise im Entwurf befindlichen Flächen dar.

Quelle: UD/fo
 

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