Politik

Jugendthemen in den Fokus der Gesellschaft rücken

Mit dem Ziel, den Einfluss der Jugend zu stärken, haben sich die Hochschule Kempten und die Jade Hochschule in Wilhelmshaven zu einem gemeinsamen Forschungsprojekt zusammengeschlossen: „Jul@“ will Jugendthemen in die Mitte der Gesellschaft rücken und sie gemeinsam mit Politik und Öffentlichkeit diskutieren.

30.10.2020

Jugendthemen in den Fokus der Gesellschaft rücken
Kick-off-Treffen an der Hochschule Kempten (v.li.): Prof. Dr. Michael Klafft (Jade Hs), Alice Düwel (HS Kempten), Micha Jung (HS Kempten), Dustin Schneider (Jade HS), Prof. Dr. Patricia Pfeil (HS Kempten) und Prof. Dr. Peter Nick (HS Kempten).

Ob in Barcamps am Rande von Konzerten, im Onlineforum oder auf dem Marktplatz – schon die Formate wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gemeinsam mit Jugendlichen und Praxispartnerinnen und -partnern in den Modellregionen Friesland, Ober- und Ostallgäu entwickeln.

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Als ländlich geprägte Tourismusregionen sind die drei Landkreise in besonderem Maße vom demografischen Wandel betroffen“, erklärt Projektleiterin Prof. Dr. Patricia Pfeil. Während Jugendliche in die Stadt abwandern, zögen Stammgäste im Alter bevorzugt an den langjährigen Urlaubsort. Berechnungen der Bertelsmann Stiftung zufolge ist in Friesland in zehn Jahren jeder dritte Einwohner älter als 65 Jahre, während der Anteil der Unter-18-Jährigen auf 14,5 Prozent schrumpft. Im Allgäu ist die Tendenz ähnlich.

Das Projekt „Jul@“ sucht nach Wegen, wie Jugendliche trotz sinkender Anzahl ihre Zukunft aktiv mitgestalten können. In der Zusammenarbeit aus Sozialwissenschaft, Journalismus und Informatik wollen die beiden Hochschulen gemeinsam mit haupt- und nebenberuflich tätigen Expertinnen und Experten für Jugendthemen analoge und digitale Beteiligungsinstrumente entwickeln und diese in den Modellregionen zur Anwendung bringen.

„Ein wesentlicher Baustein ist dabei die Kombination von Online- und Offline-Formaten zur Unterstützung der gesellschaftlichen Teilhabe“, wie Prof. Dr. Michael Klafft, Teilprojektleiter an der Jade Hochschule, erläutert. Im Rahmen des Projekts soll eine App entwickelt werden, die auch diejenigen Jugendlichen zur Beteiligung einladen soll, die bisher keine Teilhabechancen wahrnehmen. Die Basis für eine erfolgreiche Umsetzung des Projekts ist die breite Verankerung in der Gesellschaft. Aktuell arbeiten die Netzwerkbeauftragten daher mit Hochdruck daran, Kontakte, Bedürfnisse, Expertise und auch schon erste Ideen zusammenzutragen.

Das Forschungsprojekt „Jugend leben im ländlichen Raum – analog(e) und digital(e) Zukunft gestalten (Jul@)“ wird für die Laufzeit vom 1. August 2020 bis 31. Juli 2024 gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung im Forschungsprogramm „Forschung an Fachhochschulen“ in der Förderrichtlinie „Lebensqualität durch soziale Innovationen (FH-Sozial)“.

Ansprechpartnerin für das Netzwerk aus Expertinnen und Experten zu Jugendthemen für das Friesland ist die wissenschaftliche Mitarbeiterin Alice Düwel (jul@jade-hs.de) und für das Ober- und Ostallgäu der wissenschaftliche Mitarbeiter Thomas Miller (jul@hs-kempten.de).

Quelle: UD/fo
 

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