Neuer EU-Afrika-Blog von SÜDWIND
In vielerlei Hinsicht werden die Karten der EU-Afrika-Beziehungen 2020 neu gemischt, beispielsweise durch ein Nachfolge-Abkommen für das auslaufende Cotonou-Abkommen. SÜDWIND möchte mit einem neuen Online-Angebot zu einem differenzierteren Bild und zu einer stärkeren Berücksichtigung der Interessen der afrikanischen Partner durch die EU-Politik beitragen.
14.02.2020
„Für die Europäische Union ist der afrikanische Kontinent von strategischer Bedeutung. Afrika und Europa sind unmittelbare Nachbarn, die durch eine gemeinsame Geschichte verbunden sind, durch Kolonisierung und wirtschaftliche Ausbeutung, aber auch durch einen starken kulturellen Austausch“, so Irene Knoke vom SÜDWIND-Institut zur Motivation des neuen Blogs. „Die EU preist sich gerne als ‘größter Geber‘ Afrikas, ist aber über die Handelspolitik bislang auch ein großer Profiteur des Rohstoffreichtums auf unserem Nachbarkontinent“, so Knoke weiter.
Ziel des EU-Afrika-Blogs von SÜDWIND ist es, die EU-Politik gegenüber Afrika konstruktiv-kritisch zu begleiten, gängige Stereotype aufzuweichen und das Wissen über Afrika und seine 54 Länder zu erweitern. Ausführliche Hintergrundartikel, ein Glossar, das auch für Neueinsteigerinnen und Neueinsteiger eine Hilfe im Fachsprech-Dschungel bietet, sowie Blogbeiträge informieren über und diskutieren zentrale Themen der EU-Afrika-Beziehungen.
Die Seite startet mit zwei Blogbeiträgen
Der erste Blogbeitrag beschäftigt sich mit dem aktuell auslaufenden Cotonou-Abkommen und den Herausforderungen für die künftigen Beziehungen zwischen der EU und afrikanischen Staaten. „Aus Sicht zivilgesellschaftlicher Organisationen sollte die Agenda 2030 den Referenzrahmen für die Neuausrichtung der Beziehungen bilden. Klimawandel, nachhaltige Entwicklung und Handel sind wichtige Ansatzpunkte für eine neue Agenda, die nicht auf Kosten einer kurzfristigen Migrations- und Sicherheitspolitik vernachlässigt werden sollten“, so Dr. Pedro Morazán von SÜDWIND, Autor des ersten Blogbeitrags.
Ein weiterer Blogbeitrag beschäftigt sich mit dem Rückzug Europas aus der Seenotrettung. „Angesichts der dramatischen Situation an den Außengrenzen, insbesondere auf dem Mittelmeer, kann man nur von einem Scheitern der EU sprechen und dankbar sein für die vielen privaten Initiativen zur Seenotrettung“, so die Autorin Dr. Sabine Ferenschild, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei SÜDWIND.
Zukünftige Beiträge werden auch die Arbeit von SÜDWIND zur Nachhaltigkeit in globalen Wertschöpfungsketten widerspiegeln. Hier spielen vor allem Themen wie existenzsichernde Einkommen für afrikanische Farmerinnen und Farmer, menschenwürdige Arbeit, die Integration afrikanischer Produkte in regionale und globale Wertschöpfungsketten, aber auch (post-)koloniale Macht- und Marktstrukturen eine Rolle.
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