Politik
Kirchen und Umweltschützer verurteilen Irak-Krieg (20.03. - 15:00 h)
Die Entwicklungsorganisationen "Brot für die Welt", EED, MISEREOR sowie der BUND verurteilen den militärischen Angriff auf den Irak. Die USA und ihre Verbündeten hätten kein ausreichendes Mandat der Völkergemein-schaft, so die Organisationen in ihren Presseerklärungen. Der Krieg werde Tod und unermessliches Leid für die irakische Bevölkerung bringen. Der Krieg werde zudem zu immensen ökologischen Schäden führen, Flüsse und Trinkwasser vergiften und - wenn wieder Ölfelder brennen - die Klimaschutzpolitik um Jahre zurückwerfen.
20.03.2003
Die Entwicklungswerke bedauern, dass die zahlreichen Friedensappelle wie der des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) oder des Papstes bei den für diesen Krieg Verantwortlichen kein Gehör gefunden haben. Ebenso haben die drei kirchlichen Hilfswerke bereits im Vorfeld des Waffenganges in ihrer Erklärung "Nein zum Krieg" vor den katastrophalen Folgen einer militärischen Intervention im Irak gewarnt. Die Entwicklungsorganisationen appellieren jetzt an diejenigen Regierungen, die sich bislang gegen einen Krieg im Irak ausgesprochen haben, gerade jetzt bei einem Nein zu bleiben und sich weder direkt noch indirekt am Krieg zu beteiligen.
Die katastrophalen Folgen eines Kriegs haben die Menschen bereits im
Golfkrieg von 1991 leidvoll erfahren: Irakische Kräfte hatten mehr als
siebenhundert Ölquellen zerstört; dabei liefen etwa 60 Millionen Barrel Öl
aus. Noch 1998 waren in Kuwait zehn Millionen Kubikmeter Erde verseucht,
große Trinkwasserressourcen sind es bis heute. Während der neun Monate, in
denen die Ölquellen brannten, fiel die Durchschnittstemperatur infolge der
reduzierten Sonneneinstrahlung um 10 Grad. Der "Fall-Out" der brennenden
Ölquellen vergiftete Plankton und andere Meeresorganismen. Bisher wurden
mehr als 40 Milliarden US-Dollar ausgegeben, um diese Umweltschäden zu
beheben.
Nicht zuletzt bergen die eingesetzten Waffen große Risiken für Mensch und
Natur. Besonders besorgniserregend ist dabei Uranmunition, von der im ersten Golfkrieg bereits 290 bis 800 Tonnen verschossen wurde. Diese Munition eignet sich wegen der hohen physikalischen Dichte zum Durchschlagen von Panzerungen, verstärkten Bunkern und ähnlichen Zielen. Abgesplitterte Partikel geben Uranoxid an die Luft ab, das Leberschäden Lungen- und Knochenkrebs sowie Atemwegserkrankungen, Beschädigungen an den Chromosomen und Geburtsschäden verursachen kann. Eine Studie der britischen
Atomenergiebehörde rechnete mit über einer halben Million Krebstoten als
Spätfolge des Einsatzes von Uranmunition.
Ferner fordern die Entwicklungsorganisationen die Kriegsparteien auf, zivile Opfer unter der Bevölkerung unter allen Umständen zu vermeiden. Auch muss die Neutralität der humanitären Hilfe sicher gestellt werden, indem die Rolle der UN-Organisationen bei deren Koordination gestärkt und nicht von der US-Regierung unterlaufen wird. Hilfsorganisationen müssen ohne Einschränkung ungehinderten Zugang zur notleidenden Bevölkerung bekommen. Dem widersprechen manche Ankündigungen und Vorbereitungen der USA. "Von den Nachbarstaaten des Iraks erwarten wir, dass sie ihre Grenzen für Kriegsflüchtlinge öffnen", sagt die Direktorin von "Brot für die Welt", Cornelia Füllkrug-Weitzel.
Die katastrophalen Folgen eines Kriegs haben die Menschen bereits im
Golfkrieg von 1991 leidvoll erfahren: Irakische Kräfte hatten mehr als
siebenhundert Ölquellen zerstört; dabei liefen etwa 60 Millionen Barrel Öl
aus. Noch 1998 waren in Kuwait zehn Millionen Kubikmeter Erde verseucht,
große Trinkwasserressourcen sind es bis heute. Während der neun Monate, in
denen die Ölquellen brannten, fiel die Durchschnittstemperatur infolge der
reduzierten Sonneneinstrahlung um 10 Grad. Der "Fall-Out" der brennenden
Ölquellen vergiftete Plankton und andere Meeresorganismen. Bisher wurden
mehr als 40 Milliarden US-Dollar ausgegeben, um diese Umweltschäden zu
beheben.
Nicht zuletzt bergen die eingesetzten Waffen große Risiken für Mensch und
Natur. Besonders besorgniserregend ist dabei Uranmunition, von der im ersten Golfkrieg bereits 290 bis 800 Tonnen verschossen wurde. Diese Munition eignet sich wegen der hohen physikalischen Dichte zum Durchschlagen von Panzerungen, verstärkten Bunkern und ähnlichen Zielen. Abgesplitterte Partikel geben Uranoxid an die Luft ab, das Leberschäden Lungen- und Knochenkrebs sowie Atemwegserkrankungen, Beschädigungen an den Chromosomen und Geburtsschäden verursachen kann. Eine Studie der britischen
Atomenergiebehörde rechnete mit über einer halben Million Krebstoten als
Spätfolge des Einsatzes von Uranmunition.
Ferner fordern die Entwicklungsorganisationen die Kriegsparteien auf, zivile Opfer unter der Bevölkerung unter allen Umständen zu vermeiden. Auch muss die Neutralität der humanitären Hilfe sicher gestellt werden, indem die Rolle der UN-Organisationen bei deren Koordination gestärkt und nicht von der US-Regierung unterlaufen wird. Hilfsorganisationen müssen ohne Einschränkung ungehinderten Zugang zur notleidenden Bevölkerung bekommen. Dem widersprechen manche Ankündigungen und Vorbereitungen der USA. "Von den Nachbarstaaten des Iraks erwarten wir, dass sie ihre Grenzen für Kriegsflüchtlinge öffnen", sagt die Direktorin von "Brot für die Welt", Cornelia Füllkrug-Weitzel.
Quelle: UD