Politik
Flipper an der Front - Meeressäuger im Dienst der Marine
Die US-Marine setzt derzeit zwei Delfine bei der Minensuche im Hafen der südirakischen Stadt Umm Kasr ein. Die Idee, Meeressäuger für den Kriegseinsatz zu rekrutieren, ist jedoch nicht neu. Bereits seit den sechziger Jahren werden Delfine von verschiedenen Ländern für die Minenräumung oder den Kampfeinsatz abgerichtet. Beinahe genauso alt ist der Streit um das Für und Wieder solcher Programme.
31.03.2003
Für den aktuellen Einsatz spricht laut US-Navy die Humanitäre Situation im Irak: Je zügiger mögliche Minen geräumt würden, desto schneller könne die Zivilbevölkerung über den Seeweg ausreichend mit Nahrung und Medikamenten versorgt werden. Zudem werden die Delfine extra für diese schwierige Aufgabe ausgebildet, wie Generalmajor Victor Renuart vom amerikanischen Zentralkommando in Katar betont. Die Tiere würden darauf abgerichtet, den direkten Kontakt mit den Minen zu meiden. Es bestehe deshalb nur eine geringe Gefahr für sie. Tatsächlich sei die Gefahr viel größer, dass wilde Meeressäuger versehentlich Seeminen zur Detonation bringen.
Tierschutzorganisationen, wie die Gesellschaft zur Rettung der Delfine (GRD), bezweifeln hingegen den militärischen Wert solcher Operationen. Dem Tierschutz werde entgegen anderen Aussagen in keiner Weise Rechung getragen. Ausbildung, Transport und Einsatz sei für die intelligenten Meeressäuger mit großen Qualen und Schmerzen verbunden. Viele Tiere überlebten das Training nicht. „Delfine zu Kampfmaschinen auszubilden ist genauso abartig wie der Einsatz von Minenhunden, die über ein Minenfeld gejagt werden", so ein Sprecher der GRD.
Bereits seit 1959 bildet die US-Marine Delfine aus. Bis zu Beginn der Sieb-ziger Jahre war das Programm als geheim eingestuft und nur Wenigen bekannt. Erstmals eingesetzt wurden die „Soldaten der Meere“ im Vietnam-krieg in der Bucht von Cam Ranh. Die Tiere waren darauf abgerichtet, feindliche Kampftaucher mit einer an der Schnauze befestigten Spezialwaffe zu töten. Auch im persischen Golf nutzten die USA die Meeressäuger bereits mehrfach für militärische Operationen. Ende der achtziger Jahre bewachten Delphine den Hafen von Bahrain und im ersten Golfkrieg 1991 suchten sie nach Seeminen. Bei einem Nato-Manöver vor drei Jahren wurden sie auch in der Ostsee eingesetzt. Heute hält die USA etwa 140 Tiere in ihrem Delfin-Zentrum in San Diego, die dort auch zu Forschungszwecken genutzt werden.
Die Marine der Vereinigen Staaten ist jedoch nicht die einzige Armee, die Delfine für Kriegszwecken dressiert. Während des Kalten Krieges zogen sowjetische Militärs mit dem Einsatz von bis zu 120 Tieren gleichauf. Mit dem Zusammenbruch der UdSSR trennte sich die Rote Armee jedoch von ihrer „Flipper-Flotte“. In jüngster Zeit mehren sich Berichte, dass die indische Armee Delfine dazu abrichtet, Haftminen an feindlichen Schiffen zu platzieren. Der Einsatz von Tieren bei Taucheinsätzen verringere die Gefahr für den Menschen, argumentiert ein Sprecher der indischen Rüstungsfirma Ammunition Factory Kirkee (AFK). In Deutschland steht der militärische Einsatz von Meeressäugern hingegen nicht zur Debatte. Abgesehen von klimatischen Problemen und dem Aufwand stelle sich die „Frage der Moral“, erklärte jüngst der Fregattenkapitän Rainer Kümpel gegenüber der Süddeutschen Zeitung.
Tierschutzorganisationen, wie die Gesellschaft zur Rettung der Delfine (GRD), bezweifeln hingegen den militärischen Wert solcher Operationen. Dem Tierschutz werde entgegen anderen Aussagen in keiner Weise Rechung getragen. Ausbildung, Transport und Einsatz sei für die intelligenten Meeressäuger mit großen Qualen und Schmerzen verbunden. Viele Tiere überlebten das Training nicht. „Delfine zu Kampfmaschinen auszubilden ist genauso abartig wie der Einsatz von Minenhunden, die über ein Minenfeld gejagt werden", so ein Sprecher der GRD.
Bereits seit 1959 bildet die US-Marine Delfine aus. Bis zu Beginn der Sieb-ziger Jahre war das Programm als geheim eingestuft und nur Wenigen bekannt. Erstmals eingesetzt wurden die „Soldaten der Meere“ im Vietnam-krieg in der Bucht von Cam Ranh. Die Tiere waren darauf abgerichtet, feindliche Kampftaucher mit einer an der Schnauze befestigten Spezialwaffe zu töten. Auch im persischen Golf nutzten die USA die Meeressäuger bereits mehrfach für militärische Operationen. Ende der achtziger Jahre bewachten Delphine den Hafen von Bahrain und im ersten Golfkrieg 1991 suchten sie nach Seeminen. Bei einem Nato-Manöver vor drei Jahren wurden sie auch in der Ostsee eingesetzt. Heute hält die USA etwa 140 Tiere in ihrem Delfin-Zentrum in San Diego, die dort auch zu Forschungszwecken genutzt werden.
Die Marine der Vereinigen Staaten ist jedoch nicht die einzige Armee, die Delfine für Kriegszwecken dressiert. Während des Kalten Krieges zogen sowjetische Militärs mit dem Einsatz von bis zu 120 Tieren gleichauf. Mit dem Zusammenbruch der UdSSR trennte sich die Rote Armee jedoch von ihrer „Flipper-Flotte“. In jüngster Zeit mehren sich Berichte, dass die indische Armee Delfine dazu abrichtet, Haftminen an feindlichen Schiffen zu platzieren. Der Einsatz von Tieren bei Taucheinsätzen verringere die Gefahr für den Menschen, argumentiert ein Sprecher der indischen Rüstungsfirma Ammunition Factory Kirkee (AFK). In Deutschland steht der militärische Einsatz von Meeressäugern hingegen nicht zur Debatte. Abgesehen von klimatischen Problemen und dem Aufwand stelle sich die „Frage der Moral“, erklärte jüngst der Fregattenkapitän Rainer Kümpel gegenüber der Süddeutschen Zeitung.
Quelle: UD