Politik

Bundesregierung will Wälder naturnah bewirtschaften

Die Bundesregierung will in seinen eigenen Wäldern neue Maßstäbe für die nachhaltige Waldnutzung setzen. Geplant werde eine Novellierung des Bundeswaldgesetzes und die Einführung der Bewirtschaftungs-Kriterien des Forest Stewartship Council (FSC), gab jetzt Bundesumweltminister Jürgen Trittin bekannt.

15.04.2003

Mit Blick auf die bevorstehende Gartensaison forderte Trittin die Verbraucher zudem auf, beim Kauf von Garten- und Balkonmöbel aus Holz auf das Gütesiegel des FSC zu achten. Die rot-grüne Koalition in Berlin sieht sich selbst hierbei als Motor der nachhaltigen Forstwirtschaft: "Die Bundesregierung treibt zur Förderung der biologischen Vielfalt der Wälder eine naturnahe Waldbewirtschaftung entschieden voran,“ meint Trittin. Damit ein solcher Waldbau flächendeckend in Deutschland betrieben werden könne, werde die Regierung das Bundeswaldgesetz modernisieren. Wälder in Bundeseigentum sollen zukünftig nach den Kriterien des FSC naturnah bewirtschaftet werden.

Zu einer naturnahen Waldbewirtschaftung gehören standortheimische und artenreiche Mischbestände. Der Erhalt von Horst- und Höhlenbäumen für Vögel und Fledermäuse sowie von Totholz als Lebensraum für Insekten und Pilze schafft ein vielseitigen Lebensraum. Kahlschläge, Entwässerung und Düngung zur Ertragssteigerung werden vermieden. Eine kürzlich veröffentlichte Studie der Universität Freiburg, die im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) erarbeitet wurde, hat die wichtigsten Anforderungen an eine gute Praxis der naturnahen Waldbewirtschaftung zusammen gestellt.

Das bei der Durchforstung der Waldflächen des Bundes geerntete Holz kann so in Zukunft nach den Qualitätskriterien des FSC zertifiziert werden. Das FSC-Gütesiegel ist das derzeit einzige internationale Zertifizierungssystem, dessen Vorgaben eine naturverträgliche, sozial verantwortliche und wirtschaftlich tragfähige Nutzung von Holz und Holzprodukten garantieren. Die FSC-Kritierien sind weltweit gültig und werden an die lokalen Gegebenheiten angepasst. Zu diesen Kriterien zählt etwa der grundsätzliche Verzicht auf Kahlschläge, die Erhaltung von Wäldern mit hohem Schutzwert, die Ausweisung unbewirtschafteter Waldbestände, der Vorrang für die Naturverjüngung und der Verzicht auf chemische Pestizide..Nicht nur die Forstwirtschaft, sondern auch die gesamte Holzbeschaffung soll im Bereich des Bundes bis zum Ende der Legislaturperiode Einkauf FSC-Standart umgestellt werden. Tropenholz wird bereits jetzt nur noch aus FSC-zertifizierten Beständen beschafft..
Quelle: UD
 
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