Politik
Unternehmen in Schweden: Nachhaltigkeit im Norden Europas
Elche, Ikea und Pippi Langstrumpf- typische Klischees, die man mit Schweden verbindet. Mittlerweile ist Deutschlands Nachbar im hohen Norden aber auch für sein umweltbewusstes Denken bekannt. Sowohl der Staat als auch viele Unternehmen haben in punkto Nachhaltigkeit eine Vorreiterfunktion in Europa.
24.02.2004
So existiert in Schweden schon seit Jahrhunderten ein altes und weltweit einzigartiges Recht. Das „Allemannsrätt“ (Jedermannsrecht) ermöglicht jedem einen freien Zugang zur Natur und deren Nutzung. Gleichzeitig ist es aber auch eine freiwillige Selbstverpflichtung zur besonderen Rücksichtnahme. Mit dem Dosen sammeln haben die Schweden ebenfalls keine Probleme. Bereits vor 20 Jahren wurde hier der Dosenpfand eingeführt. Schwedens Hauptstadt Stockholm hat so saubere Gewässer, dass man in ihnen ohne Bedenken baden und angeln kann.
Doch wie steht es um einflussreiche Konzerne wie Volvo, Ikea oder Vattenfall? Treten auch große schwedischen Unternehmen für eine nachhaltige Entwicklung des Landes und der Umwelt ein?
Beispiel Volvo: Der Automobil-Hersteller hat als erstes Unternehmen 2002 für alle Modelle eine Umweltprodukterklärung veröffentlicht, die den Verbraucher einen Überblick aller Umwelteinflüsse eines Volvo Fahrzeuges über den gesamten Lebenszyklus geben soll. Ein zentraler Bereich der Produktforschung gilt den alternativen Antriebskonzepten von morgen. Bereits heute sind die Volvo Bi-Fuel Modelle mit kombiniertem Benzin-/Erdgasantrieb erhältlich. Vor zwei Jahren wurde der PZEV (Partial Zero Emission Vehicle) Motor auf den Markt, welcher zurzeit als sauberste Benzin-Motor gilt. Bereits 1976 hatte Volvo als erster Automobilhersteller den Drei-Wege-Katalysator und die Lambda-Sonde eingeführt, um bis zu 90 Prozent der Abgase zu reinigen. Auch bei seinen Mitarbeitern will Volvo umweltbewusstes Denken fördern. So sind spezielle Kurse in umweltbezogenen Themen mittlerweile für alle Angestellten Standard.
Der Möbelkonzern IKEA achtet in punkto Produktentwicklung auf ressourcenschonende Auswahl von Materialien und Vermeidung von sehr umweltschädlichen Substanzen. So wird in der Produktion völlig auf FCKW, bromierte Flammschutzmittel oder PVC verzichtet. Von seinen Holz-Lieferanten verlangt Ikea, dass Massivholz nicht aus Urwäldern oder Wäldern mit hohem Nutzwert stammt, es sei denn, es wurde von unabhängigen Organisationen verifiziert. Stufenweise will Ikea den Anteil von Lieferanten erhöhen, die mit dem Siegel FSC (Forest Stewardship Council) den höchsten Standard ökologischer Nachhaltigkeit einhalten.
Auf umweltbewusste Innovationen trifft man auch in vielen Einrichtungshäusern: von der Regenwasser-Toilettenspülung, über versickerungsfähigen, recycelten Parkplatz-Asphalt bis hin zur Sonnenenergie- und Ergasnutzung. So ließ sich durch ein neu installiertes Beleuchtungssystem im Möbelhaus Malmö der Energieverbrauch um 30 Prozent reduzieren. Mit weltweiten Hilfsprojekten bemüht sich Ikea um soziale Nachhaltigkeit, besonders um die Abschaffung der Kinderarbeit. In Nordindien werden beispielsweise Gemeindeentwicklungsprojekte finanziert, im Kosovo fördert Ikea den Aufbau von Schulen und die Verbesserung der Ausbildung.
Natürlich gibt es aber auch in Schweden Defizite in Sachen Nachhaltigkeit. So existieren nach wie vor keine einheitlichen Emissionsgrenzwerte. Auch der CO2-Ausstoß stieg, nachdem er von 1980 bis 1990 um 28 Prozent gefallen war, in den Neunziger Jahren wieder um 8 Prozent an.
Auch Vattenfall, fünftgrößter Energiekonzern Europas, steht in der Kritik. Die staatliche Aufsichtbehörde wirft dem AKW-Betreiber schwere Verstöße gegen das Kerntechnikgesetz vor. So soll ein Reaktor noch Wochen nach der Feststellung einer Fehlfunktion, weiter an die Grenze des technisch Beherrschbaren gefahren worden sein.
Fazit: Schweden gehört dank seiner Umwelt- und Sozialpolitik zu den „nachhaltigsten“ Ländern Europas.
Doch wie steht es um einflussreiche Konzerne wie Volvo, Ikea oder Vattenfall? Treten auch große schwedischen Unternehmen für eine nachhaltige Entwicklung des Landes und der Umwelt ein?
Beispiel Volvo: Der Automobil-Hersteller hat als erstes Unternehmen 2002 für alle Modelle eine Umweltprodukterklärung veröffentlicht, die den Verbraucher einen Überblick aller Umwelteinflüsse eines Volvo Fahrzeuges über den gesamten Lebenszyklus geben soll. Ein zentraler Bereich der Produktforschung gilt den alternativen Antriebskonzepten von morgen. Bereits heute sind die Volvo Bi-Fuel Modelle mit kombiniertem Benzin-/Erdgasantrieb erhältlich. Vor zwei Jahren wurde der PZEV (Partial Zero Emission Vehicle) Motor auf den Markt, welcher zurzeit als sauberste Benzin-Motor gilt. Bereits 1976 hatte Volvo als erster Automobilhersteller den Drei-Wege-Katalysator und die Lambda-Sonde eingeführt, um bis zu 90 Prozent der Abgase zu reinigen. Auch bei seinen Mitarbeitern will Volvo umweltbewusstes Denken fördern. So sind spezielle Kurse in umweltbezogenen Themen mittlerweile für alle Angestellten Standard.
Der Möbelkonzern IKEA achtet in punkto Produktentwicklung auf ressourcenschonende Auswahl von Materialien und Vermeidung von sehr umweltschädlichen Substanzen. So wird in der Produktion völlig auf FCKW, bromierte Flammschutzmittel oder PVC verzichtet. Von seinen Holz-Lieferanten verlangt Ikea, dass Massivholz nicht aus Urwäldern oder Wäldern mit hohem Nutzwert stammt, es sei denn, es wurde von unabhängigen Organisationen verifiziert. Stufenweise will Ikea den Anteil von Lieferanten erhöhen, die mit dem Siegel FSC (Forest Stewardship Council) den höchsten Standard ökologischer Nachhaltigkeit einhalten.
Auf umweltbewusste Innovationen trifft man auch in vielen Einrichtungshäusern: von der Regenwasser-Toilettenspülung, über versickerungsfähigen, recycelten Parkplatz-Asphalt bis hin zur Sonnenenergie- und Ergasnutzung. So ließ sich durch ein neu installiertes Beleuchtungssystem im Möbelhaus Malmö der Energieverbrauch um 30 Prozent reduzieren. Mit weltweiten Hilfsprojekten bemüht sich Ikea um soziale Nachhaltigkeit, besonders um die Abschaffung der Kinderarbeit. In Nordindien werden beispielsweise Gemeindeentwicklungsprojekte finanziert, im Kosovo fördert Ikea den Aufbau von Schulen und die Verbesserung der Ausbildung.
Natürlich gibt es aber auch in Schweden Defizite in Sachen Nachhaltigkeit. So existieren nach wie vor keine einheitlichen Emissionsgrenzwerte. Auch der CO2-Ausstoß stieg, nachdem er von 1980 bis 1990 um 28 Prozent gefallen war, in den Neunziger Jahren wieder um 8 Prozent an.
Auch Vattenfall, fünftgrößter Energiekonzern Europas, steht in der Kritik. Die staatliche Aufsichtbehörde wirft dem AKW-Betreiber schwere Verstöße gegen das Kerntechnikgesetz vor. So soll ein Reaktor noch Wochen nach der Feststellung einer Fehlfunktion, weiter an die Grenze des technisch Beherrschbaren gefahren worden sein.
Fazit: Schweden gehört dank seiner Umwelt- und Sozialpolitik zu den „nachhaltigsten“ Ländern Europas.
Quelle: UD