Politik
EU-Chemikalienverordnung sorgt weiter für Kontroverse
Die in der Europäischen Union geplante Neuorientierung bei der Zulassung von Chemikalien (REACH) trage nicht nur zur Verbesserung des Umwelt- und Gesundheitsschutzes bei, sondern stärke auch die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit der Chemiebranche. Zu diesem Ergebnis kommt eine jetzt vorgestellte Studie des Bundesumweltministeriums (BMU) und des Umweltbundesamtes (UBA). Der Chemieverband spricht von Polemik.
06.09.2004
Das derzeitige Chemikalienmanagement in Europa hat Schwächen. Es verschafft Stoffen, die schon vor Jahrzehnten auf den Markt gebracht wurden und immer noch unzureichend geprüft sind, einen Wettbewerbsvorteil gegenüber gut untersuchten Neuentwicklungen, meint das BMU in seiner Studie. Mit REACH soll das anders werden: Hersteller und Importeure dürfen künftig nur noch solche Stoffe vermarkten, deren Eigenschaften und Anwendungsbedingungen dokumentiert sind.
Das Fraunhofer Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung (ISI) hat jetzt den praktischen Nutzen und die Probleme der Unternehmen bei der Umsetzung untersucht und kommt zu dem Ergebnis: Durch REACH würden sichere Produkte bessere Marktchancen bekommen. Angesichts des sich intensivierenden, globalen Warenaustausches werden alle Wirtschaftsregionen der Welt gezwungen sein, ihre Managementsysteme zur Produktsicherheit in den Lieferketten zu optimieren. Europäische Unternehmen hätten die Chance, sich auf der Grundlage des REACH-Systems hier zum Vorreiter zu machen.
Darüber hinaus sei auch mit einem Rückgang volkswirtschaftlicher Schadenskosten zu rechnen: Die Verbesserung der Chemikaliensicherheit durch REACH werde längerfristig zur Senkung der Aufwendungen für Berufskrankheiten, durch Chemikalien verursachte Gesundheitskosten sowie Kosten für Abwasserreinigung und der Wasseraufbereitung beitragen.
Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) spricht von Polemik und Halbwahrheiten, welche die Verbraucher verunsichern würden. Es werde etwa suggeriert, die Gesundheit des Verbrauchers - vor allem die von Säuglingen und Kleinkindern - sei im Alltag von Chemikalien massiv bedroht. Das sei falsch, vielmehr werde verschwiegen, dass es strenge Gesetze für die Verwendung von Chemikalien in Produkten für den Endverbraucher gibt. Die Verwendung der angesprochenen Stoffe sei längst durch deutsche oder europäische Vorschriften geregelt.
Die Umweltverbände dagegen begrüßen das BMU-Papier. Genau so eine Studie habe in der Debatte gefehlt, meint Patricia Cameron, BUND-Chemikalienexpertin. Sie forderte die Industrie auf, ihren Widerstand
gegen die neue EU-Chemikalienpolitik aufgeben. "Derzeit sind jene Unternehmen benachteiligt, die verantwortungsbewusst bestimmte gefährliche Stoffe nicht mehr einsetzen. REACH wird dies umkehren. Denn in Zukunft führt kein Weg mehr an der Anmeldung der Chemikalien vorbei.“
Das Fraunhofer Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung (ISI) hat jetzt den praktischen Nutzen und die Probleme der Unternehmen bei der Umsetzung untersucht und kommt zu dem Ergebnis: Durch REACH würden sichere Produkte bessere Marktchancen bekommen. Angesichts des sich intensivierenden, globalen Warenaustausches werden alle Wirtschaftsregionen der Welt gezwungen sein, ihre Managementsysteme zur Produktsicherheit in den Lieferketten zu optimieren. Europäische Unternehmen hätten die Chance, sich auf der Grundlage des REACH-Systems hier zum Vorreiter zu machen.
Darüber hinaus sei auch mit einem Rückgang volkswirtschaftlicher Schadenskosten zu rechnen: Die Verbesserung der Chemikaliensicherheit durch REACH werde längerfristig zur Senkung der Aufwendungen für Berufskrankheiten, durch Chemikalien verursachte Gesundheitskosten sowie Kosten für Abwasserreinigung und der Wasseraufbereitung beitragen.
Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) spricht von Polemik und Halbwahrheiten, welche die Verbraucher verunsichern würden. Es werde etwa suggeriert, die Gesundheit des Verbrauchers - vor allem die von Säuglingen und Kleinkindern - sei im Alltag von Chemikalien massiv bedroht. Das sei falsch, vielmehr werde verschwiegen, dass es strenge Gesetze für die Verwendung von Chemikalien in Produkten für den Endverbraucher gibt. Die Verwendung der angesprochenen Stoffe sei längst durch deutsche oder europäische Vorschriften geregelt.
Die Umweltverbände dagegen begrüßen das BMU-Papier. Genau so eine Studie habe in der Debatte gefehlt, meint Patricia Cameron, BUND-Chemikalienexpertin. Sie forderte die Industrie auf, ihren Widerstand
gegen die neue EU-Chemikalienpolitik aufgeben. "Derzeit sind jene Unternehmen benachteiligt, die verantwortungsbewusst bestimmte gefährliche Stoffe nicht mehr einsetzen. REACH wird dies umkehren. Denn in Zukunft führt kein Weg mehr an der Anmeldung der Chemikalien vorbei.“
Quelle: UD