PPP im Post Tower
Nicht jede gesellschaftliche Aufgabe muss vom Staat umgesetzt werden. Auch die Privatwirtschaft kann Lösungen beisteuern. Public-Private Partnership (PPP) heißt dies im Fachjargon. Jetzt diskutierten in Bonn Vertreter von Unternehmen, Politik und UN-Organisationen über die Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen Zivilgesellschaft, staatlicher Politik und Privatwirtschaft. Als Unternehmensvertreterin berichtete Monika Wulf Mathies, Leiterin des Zentralbereichs Politik und Nachhaltigkeit der Deutschen Post World Net (DPWN) über die seit längerem schon sehr erfolgreichen Public-Private Partnerships (PPP) in ihrem Konzern.
16.03.2005
Das Projekt habe zum Ziel, die Versorgung der afghanischen Bevölkerung mit Medikamenten zu gewährleisten. Laut Wulf-Mathies soll die Fabrik zehn bis 15 hoch qualifizierte, in Europa ausgebildete afghanische Techniker beschäftigen. Mit weiteren 50 lokalen Mitarbeitern sollten dann 300 bis 400 Millionen Tabletten jährlich hergestellt werden, grundlegende Medikamente, wie etwa Antibiotika.
In einem ersten Schritt werde die Deutsche Post World Net jetzt ihre Möglichkeiten im Transport- und Logistikbereich in das Projekt einbringen, um etwa die benötigten Maschinen nach Kabul zu transportieren. Des weiteren wolle sich das Unternehmen mit seinem Know How in den temperaturgeregelten Transport von Medikamenten einbringen. Denn seit 2001 konnte DHL gerade in diesem Bereich Erfahrungen sammeln, die auch vor Ort von Nutzen sein könnten. Neben dem Know-How-Transfer und dem finanziellen Beitrag beteiligt sich die Deutsche Post World Net wie auch die anderen Partner an Planung, Durchführung und Evaluierung des Projekts, um seine langfristige Absicherung zu gewährleisten. „Ein weiterer, positiver Aspekt dieses PPP-Vorhabens ist, dass es nicht auf Afghanistan beschränkt bleiben muss", so Wulf-Mathies.
Worin liegt der Vorteil für Unternehmen im PPP? Nach Angaben der UN-Organisation UNITAR würden die Partner der Initiativen von strategischen Vorteilen profitieren, da sie direkten Zugang zu lokalen Entscheidungsträgern besitzen. Ebenso habe die Zusammenarbeit eines Unternehmens mit einer UN-Institution positiven Einfluss auf das Corporate Image. Eine Partnerschaft mit UN-Agenturen könne weiterhin das Börsenrating eines Unternehmens positiv beeinflussen. Unternehmen könnten zudem von den Netzwerken der Un-Organisationen profitieren und gleichzeitig Einblicke in den Arbeitsablauf eine UN-Agentur erhalten. Schließlich könne die Partnerschaft mit einer UN-Agentur Unternehmen den Zugang zu politischen Entscheidungsträgern ermöglichen und somit die Interessensvertretung erleichtern.
Gesellschaftliche Verantwortung ist schon seit längerer Zeit einer der Konzernwerte bei der Deutschen Post. Wulf-Mathies dazu: "Inzwischen sind wir einer der vier großenGlobal Player im Bereich Express und Logistik. Im Konzern Deutschen Post World Net arbeiten heute weltweit über 380.000 Mitarbeiter in mehr als 220 Ländern und Regionen dieser Welt. Über 170.000 unserer Mitarbeiter arbeiten außerhalb Deutschlands. Ein Branchen-„Primus“ wird ganzheitlich wahrgenommen." „Das heißt, von uns wird auch erwartet,“ so Wulf-Mathies, „dass wir uns gesellschaftlich und ökologisch verantwortlich verhalten“.