Politik
Kampf gegen Korruption: Malediven amnestiert kritische Journalistin
Die maledivische Internet-Dissidentin Fatimath Nisreen ist frei. Präsident Gayoom hat die 25-Jährige nach drei Jahren Gefängnis, Verbannung und Hausarrest amnestiert. "Wir sind unglaublich erleichtert über ihre Freilassung", sagte ein Vertreter der Nichtregierungsorganisation ´Reporter ohne Grenzen.´ "Und wir freuen uns sehr, dass diese mutige junge Frau endlich wieder ein normales Leben aufnehmen kann."
18.05.2005
Nisreen arbeitete für den elektronischen Newsletter "Sandhaanu", der
Menschenrechtsverletzungen und Korruption auf den Malediven aufgedeckt
hat. Im Januar 2002 wurde sie zusammen mit ihren Kollegen Ibrahim
Lutfy, Ahmad Didi und Mohamed Zaki verhaftet, wegen Beleidigung und
Umsturzversuch angeklagt und zu zehn Jahren Haft verurteilt. Ihre
männlichen Kollegen erhielten lebenslänglich.
Reporter ohne Grenzen hatte weltweite Proteste gegen die Urteile organisiert und die Freilassung der Onlineredaktion gefordert. Nisreens Strafe wurde daraufhin in fünf Jahre Verbannung auf eine kleine Insel umgewandelt, die Haftstrafen ihrer Kollegen auf 15 Jahre herabgesetzt. Zuletzt hatte Reporter ohne Grenzen rund um die weltgrößte Tourismusmesse, die ITB Berlin, im März dieses Jahres auf das Schicksal der Journalisten in dem Urlaubsparadies aufmerksam gemacht.
"Ich danke allen, die mich während dieser schwierigen Zeit unterstützt haben", sagte Nisreen gestern gegenüber der Menschenrechtsorganisation am Telefon. "Der internationale Druck hat eine bedeutende Rolle für meine Begnadigung gespielt." Vorher musste sie unterschreiben, dass sie ihre Amnestie akzeptiert und gleichzeitig ein Bekenntnis ablegen, dass sie die islamische Religion und die Verfassung der Malediven respektiert.
Korruptionsbekämpfung auf der internationalen Agenda
Dennoch sind bis heute kritische Stimmen nicht verstummt, die den örtlichen Behörden Korruption und Vetternwirtschaft vorwerfen. Im aktuellen Korruptionsindex von Transparency International wird das Land nicht analysiert. Der Korruptionswahrnehmungsindex (CPI: Corruption Perceptions Index) spiegelt die Sicht einer großen Anzahl von Wirtschaftsfachleuten außerhalb des Landes wider.
Unterstützung finden die Korruptionsgegner zunehmend auch aus der Wirtschaft: Unternehmensführer aus aller Welt haben etwa auf dem Treffen der UN-Nachhaltigkeitsinitiative Global Compact 2003 der Korruption den Kampf angesagt. 1.500 Unternehmen aus aller Welt verpflichten sich künftig neben der Einhaltung von Umwelt-, Sozial- und Arbeitsstandards auch dazu, „Korruption in allen Formen einschließlich Erpressung und Bestechlichkeit“ zu begegnen.
Reporter ohne Grenzen hatte weltweite Proteste gegen die Urteile organisiert und die Freilassung der Onlineredaktion gefordert. Nisreens Strafe wurde daraufhin in fünf Jahre Verbannung auf eine kleine Insel umgewandelt, die Haftstrafen ihrer Kollegen auf 15 Jahre herabgesetzt. Zuletzt hatte Reporter ohne Grenzen rund um die weltgrößte Tourismusmesse, die ITB Berlin, im März dieses Jahres auf das Schicksal der Journalisten in dem Urlaubsparadies aufmerksam gemacht.
"Ich danke allen, die mich während dieser schwierigen Zeit unterstützt haben", sagte Nisreen gestern gegenüber der Menschenrechtsorganisation am Telefon. "Der internationale Druck hat eine bedeutende Rolle für meine Begnadigung gespielt." Vorher musste sie unterschreiben, dass sie ihre Amnestie akzeptiert und gleichzeitig ein Bekenntnis ablegen, dass sie die islamische Religion und die Verfassung der Malediven respektiert.
Korruptionsbekämpfung auf der internationalen Agenda
Dennoch sind bis heute kritische Stimmen nicht verstummt, die den örtlichen Behörden Korruption und Vetternwirtschaft vorwerfen. Im aktuellen Korruptionsindex von Transparency International wird das Land nicht analysiert. Der Korruptionswahrnehmungsindex (CPI: Corruption Perceptions Index) spiegelt die Sicht einer großen Anzahl von Wirtschaftsfachleuten außerhalb des Landes wider.
Unterstützung finden die Korruptionsgegner zunehmend auch aus der Wirtschaft: Unternehmensführer aus aller Welt haben etwa auf dem Treffen der UN-Nachhaltigkeitsinitiative Global Compact 2003 der Korruption den Kampf angesagt. 1.500 Unternehmen aus aller Welt verpflichten sich künftig neben der Einhaltung von Umwelt-, Sozial- und Arbeitsstandards auch dazu, „Korruption in allen Formen einschließlich Erpressung und Bestechlichkeit“ zu begegnen.
Quelle: UD