Politik
Globales Nachhaltigkeitsranking: Deutschland stabil im oberen Viertel
Deutschland zeigt im internationalen Vergleich eine überdurchschnittliche Umwelt- und Sozialperformance. Zu diesem Schluß kommt die Münchner Rating-Agentur oekom research in ihrem globalen Nachhaltigkeitsranking der 45 wirtschaftlich wichtigsten Staaten. Die Analysten positionieren Deutschland im oberen Viertel - deutlich vor Frankreich, Großbritannien und Kanada. Norwegen, Dänemark und Schweden belegen im Ranking die Spitzenplätze. Als Schlusslichter strafen die Analysten China, Indien, Russland und Pakistan für ihre noch immer verheerenden Umwelt- und Sozialstandards ab.
08.02.2006
Spätestens nach dem Auftritt von Angela Merkel auf dem EU-Parkett in Brüssel und dem Davoser Weltwirtschaftsforum scheint auf internationaler Ebene das Vertrauen in die Leistungen der Bundesrepublik zu wachsen. Das aktuelle Länderrating von oekom research bestätigt die im internationalen Vergleich gute Positionierung des Staates bei sozialen und ökologischen Fragestellungen. "Wir sind davon überzeugt, dass Staaten, die ihre Herausforderungen frühzeitig angehen und sie zu Gunsten von Umwelt und Gesellschaft lösen, sich unterm Strich als politisch stabiler und wirtschaftlich langfristig erfolgreicher erweisen", erklärt Matthias Bönning, Vorstand bei oekom research und Leiter des Analystenteams.
Das Nachhaltigkeitsrating zeigt, dass Deutschland mit Rang 11 den Vergleich mit der Spitzengruppe nicht zu scheuen braucht. "In einigen Punkten agiert das Land überaus vorbildlich", erläutert Sonja Gantioler, verantwortliche Analystin der Studie. Hervorzuheben seien im Sozialbereich die hervorragende medizinische Versorgung und die im internationalen Vergleich hohen Arbeitsplatzstandards. Handlungsbedarf sieht die Analystin vor allem bei den Themen Bildung und Arbeitsmarkt. "In welchem Umfang die durch die Pisa-Studie ausgelösten Reformen im Bildungsbereich sowie die umfangreichen Arbeitsmarktreformen zur Bekämpfung der hohen Arbeitslosenquote greifen, wird sich erst im Trend der nächsten Jahre zeigen", erklärt Gantioler. Bei den Umweltindikatoren lobt die Analystin die geringen Emissionswerte von umweltschädlichen Gasen sowie die ausgereiften Recycling-Prozesse von Wertstoffen wie Glas und Papier. Negativ zu Buche schlägt die zunehmende Flächenversiegelung: Deutschland zählt weltweit zu den Staaten mit der höchsten Versiegelungsrate. Auch der noch immer geringe Anteil erneuerbarer Energien führt zu einer Abwertung.
Weit abgeschlagen schnitten die USA mit Platz 33 im Ranking ab. Als ausschlaggebend für diese Entscheidung führen die Analysten unter anderem die Versäumnisse der US-Regierung in puncto Klima- und Ressourcenschutz an. Hoher Wasser- und Energieverbrauch, ein geringer Anteil an erneuerbaren Energien sowie fehlendes Engagement bei internationalen Abkommen führten zu weiteren Abwertungen.
In Russland dürfen die umfangreichen Energieressourcen nicht über die soziale und ökologischen Probleme hinwegtäuschen. Die Analysten stuften das Land auf den zweitletzten Platz vor Pakistan ein. "Russland verstößt massiv gegen Menschen- und Arbeitsrechte. Mit der Einschränkung politischer Rechte und der Meinungsfreiheit unterstreicht das Land seine zunehmende Abkehr von demokratischen Grundprinzipien", erläutert Gantioler. Auch die renommierte US-amerikanische Non-Profit-Organisation Freedom House reagiert auf diese Entwicklung. Sie hat Russland in ihrem aktuellen Bericht als "not free" eingestuft und dokumentiert damit den zunehmenden Druck, den der Staat auf Medien, oppositionelle politische Parteien und unabhängige wirtschaftliche Größen ausübt.
Das Länderrating von oekom research umfasst 150 soziale und ökologische Indikatoren und dient in erster Linie Investoren und Finanzdienstleistern als Entscheidungsgrundlage für nachhaltige Kapitalanlagen. oekom research publiziert die Studie seit 2001 jährlich. Enthalten sind die OECD-Staaten sowie weitere wichtige Volkswirtschaften in Asien und Osteuropa.
Das Nachhaltigkeitsrating zeigt, dass Deutschland mit Rang 11 den Vergleich mit der Spitzengruppe nicht zu scheuen braucht. "In einigen Punkten agiert das Land überaus vorbildlich", erläutert Sonja Gantioler, verantwortliche Analystin der Studie. Hervorzuheben seien im Sozialbereich die hervorragende medizinische Versorgung und die im internationalen Vergleich hohen Arbeitsplatzstandards. Handlungsbedarf sieht die Analystin vor allem bei den Themen Bildung und Arbeitsmarkt. "In welchem Umfang die durch die Pisa-Studie ausgelösten Reformen im Bildungsbereich sowie die umfangreichen Arbeitsmarktreformen zur Bekämpfung der hohen Arbeitslosenquote greifen, wird sich erst im Trend der nächsten Jahre zeigen", erklärt Gantioler. Bei den Umweltindikatoren lobt die Analystin die geringen Emissionswerte von umweltschädlichen Gasen sowie die ausgereiften Recycling-Prozesse von Wertstoffen wie Glas und Papier. Negativ zu Buche schlägt die zunehmende Flächenversiegelung: Deutschland zählt weltweit zu den Staaten mit der höchsten Versiegelungsrate. Auch der noch immer geringe Anteil erneuerbarer Energien führt zu einer Abwertung.
Weit abgeschlagen schnitten die USA mit Platz 33 im Ranking ab. Als ausschlaggebend für diese Entscheidung führen die Analysten unter anderem die Versäumnisse der US-Regierung in puncto Klima- und Ressourcenschutz an. Hoher Wasser- und Energieverbrauch, ein geringer Anteil an erneuerbaren Energien sowie fehlendes Engagement bei internationalen Abkommen führten zu weiteren Abwertungen.
In Russland dürfen die umfangreichen Energieressourcen nicht über die soziale und ökologischen Probleme hinwegtäuschen. Die Analysten stuften das Land auf den zweitletzten Platz vor Pakistan ein. "Russland verstößt massiv gegen Menschen- und Arbeitsrechte. Mit der Einschränkung politischer Rechte und der Meinungsfreiheit unterstreicht das Land seine zunehmende Abkehr von demokratischen Grundprinzipien", erläutert Gantioler. Auch die renommierte US-amerikanische Non-Profit-Organisation Freedom House reagiert auf diese Entwicklung. Sie hat Russland in ihrem aktuellen Bericht als "not free" eingestuft und dokumentiert damit den zunehmenden Druck, den der Staat auf Medien, oppositionelle politische Parteien und unabhängige wirtschaftliche Größen ausübt.
Das Länderrating von oekom research umfasst 150 soziale und ökologische Indikatoren und dient in erster Linie Investoren und Finanzdienstleistern als Entscheidungsgrundlage für nachhaltige Kapitalanlagen. oekom research publiziert die Studie seit 2001 jährlich. Enthalten sind die OECD-Staaten sowie weitere wichtige Volkswirtschaften in Asien und Osteuropa.
Quelle: UD