Politik

Wassermangel zwingt zu Wassermanagement

Auf dem Weltwasserforum in Mexiko wurde jüngst eine alarmierende Entwicklung diskutiert - bis zum Ende des Jahrhunderts dürfte ein Großteil Afrikas unter schwerem Wassermangel leiden. Konflikte um die knappe Ressource könnten die Folge sein. Sind die existierenden Institutionen des Wassermanagements ausreichend gewappnet für Herausforderungen unseres Jahrhunderst oder verschärfen sie die Probleme möglicherweise noch?

03.04.2006

Aktuelle Studien sprechen davon, dass schon in den nächsten Jahrzehnten das Ausbleiben von Niederschlägen in einem Großteil Afrikas zum Austrocknen vieler Flüsse und Seen führen wird. Besonders betroffen wird das krisengeschüttelte Afrika südlich der Sahara sein - eine Region, in der die Wasserressourcen schon heute höchst ungleich verteilt und in bestimmten Regionen knapp sind. Experten raten daher dem Internationalen Konversionszentrum in Bonn, das grenzüberschreitende Wassermanagement jetzt  zu stärken, um gewaltsame Auseinandersetzungen in der Zukunft zu verhindern.
 
"Vor diesem Hintergrund muss gerade bei den grenzüberschreitenden Flüssen und Seen des Südlichen Afrikas die institutionelle Zusammenarbeit der Anrainer intensiviert und verbessert werden. Dies wäre ein wertvoller Beitrag zur Krisenvermeidung", unterstreicht Lars Wirkus, Projektleiter am BICC. Die Forschungen des BICC zu Institutionen des grenzüberschreitenden
Wassermanagements im Südlichen Afrika haben bisher dreierlei gezeigt:
 
* Erstens ist das grenzüberschreitende Management von Wasserressourcen in der Tat die Basis dafür, nachhaltige Lösungen von Wasserproblemen zu schaffen. Durch rechtliche Regelungen wie dem Water Protocol der SADC (South African Development Commission) sowie den Flussgebietskommissionen von Limpopo, Okavango, Orange Senqu und Sambesi (LIMCOM, OKACOM, ORASECOM und ZAMCOM) wurden hierfür entscheidende Grundlagen geschaffen.
 
* Zweitens mangelt es aber den existierenden Strukturen - vor allem im Bereich der Konfliktprävention - vielfach noch an Effektivität und Effizienz, weil das Handeln der Anrainerstaaten zu stark durch interne politische Motive geprägt ist. Vielfach fehlt es den Abkommen noch an verbindlich festgelegten Mechanismen zur Vermeidung bzw. Lösung von (Interessens-)Konflikten. Diese aber sind notwendig, um auch zukünftig einen friedlichen Interessensausgleich der Anrainerstaaten sicherzustellen.
 
* Drittens führt (ungerechte) Verteilung von Wasser bisher eher zu Auseinandersetzungen innerhalb von Gesellschaften, denn zu Konflikten zwischen Staaten. "Entwicklungszusammenarbeit wie Konfliktforschung sind dazu aufgerufen, über gerechte Regelungen im Sinne von 'Good Water Governance' nachzudenken und die gesellschaftliche Organisation des Ressourcenmanagements zu verbessern," führt Lars Wirkus aus. Eine Verbindung von modernen staatlichen Akteuren und Institutionen mit traditionellen lokalen und zivilgesellschaftlichen kann zu neuen Lösungsansätzen führen. Internationale Organisationen, Geberstaaten und internationale Nichtregierungsorganisationen (NRO) sollten sich beim Aufbau solcher Kapazitäten verstärkt engagieren.
Quelle: UD
 
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