Politik

REN: Impulse für Export, Wachstum und Beschäftigung

Die Beschäftigtenzahlen im Bereich der erneuerbaren Energien sind in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen und werden auch in Zukunft deutlich weiter zulegen. Bis zum Jahr 2020 ist damit zu rechnen, dass die Zahl der Beschäftigten in dieser Branche von derzeit rund 170.000 auf mindestens 300.000 ansteigen wird. Diese Zahlen sind Ergebnis eines jetzt abgeschlossenen Forschungsvorhabens, das Michael Müller, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesumweltministerium vorstellte.

14.09.2006

Selbst unter Berücksichtigung aller denkbaren negativen Beschäftigungseffekte fällt die Bilanz der Erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2020 mit mindestens 70.000 zusätzlichen Dauerarbeitsplätzen eindeutig positiv aus. „Die Studie belegt, erneuerbare Energien geben nachhaltige Impulse für Export, Wachstum und Beschäftigung. Die positiven Arbeitsmarktimpulse des Ausbaus der erneuerbaren Energien sind demnach deutlich stärker als mögliche gegenläufige Effekte“, so Müller.
 
Voraussetzung für die ermittelten positiven Beschäftigungswirkungen ist, so die Studie, dass der deutsche Markt bei stabilen politischen Rahmenbedingungen weiterhin anhaltende Absatzchancen und Innovationsimpulse für die erneuerbaren Energien bietet. Hierfür ist neben der Fortführung des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) rasch ein ähnlich wirkungsvolles Instrument auch im Bereich der regenerativen Wärmeerzeugung erforderlich, um die dort vorhandenen Potentiale zu mobilisieren. Daneben hängen die Arbeitsplatzwirkungen in Deutschland stark davon ab, in welchem Umfang die deutschen Unternehmen ihre derzeit sehr guten Chancen im stark wachsenden Weltmarkt für erneuerbare Energien nutzen. Bis 2020, so schätzt die Studie, können die weltweiten Investitionen in Erneuerbare-Energien-Anlagen von derzeit etwa 40 Milliarden Euro auf rund 250 Milliarden Euro ansteigen und im Jahr 2030 sogar 460 Milliarden Euro pro Jahr erreichen.
 
Die Studie geht bei ihren Berechnungen allerdings davon aus, dass von dem Export-Kuchen des Jahres 2030 lediglich rund 6 Prozent, knapp 30 Milliarden Euro, auf deutsche Hersteller entfallen. Dieses Exportszenario wurde aus Sicht der Forscher bewusst zurückhaltend gewählt, genauso wie die Annahmen zur Entwicklung der Preise erneuerbarer Energieträger im Verhältnis zu denen konventionell erzeugter Energie. Denn beide Größen üben einen erheblichen Einfluss auf die Beschäftigungswirkung aus. In Sensitivitätsanalysen wurden daher auch alternative Export- sowie Energiepreisszenarien modelltheoretisch geprüft. Hierbei ergaben bereits geringfügig optimistischere Annahmen zum Exportanteil deutscher Unternehmen sowie zur Kostenentwicklung der erneuerbaren Energien deutlich höhere Beschäftigungseffekte, die 2030 eine Größenordnung von bis zu 415.000 Brutto- beziehungsweise 180.000 Netto-Arbeitsplätzen erreichen. Das sind jeweils rund 100.000 Arbeitplätze mehr als in der Basis-Variante. Schwierig war es für die Forscher dagegen, negative Beschäftigungseffekte zu errechnen: Hierfür müsste - völlig unrealistischer Weise angenommen werden, dass sämtliche Exporte der erneuerbaren Energien-Branche praktisch zum Erliegen kommen und dass die Energiepreise konventioneller Energien auf das Niveau der Jahre 2000 - 2002 zurückfallen und auch langfristig dort verbleiben.
 
Das Forschungsvorhaben „Auswirkungen des Ausbaus der erneuerbaren Energien auf den deutschen Arbeitsmarkt unter besonderer Berücksichtigung des Außenhandels“ war in den letzten beiden Jahren vom Zentrum für Sonnenenergie und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW, Stuttgart; Projektleitung), dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW, Berlin), dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR, Stuttgart) und der Gesellschaft für wirtschaftliche Strukturforschung (GWS, Osnabrück) bearbeitet worden. Es stützt sich unter anderem auf eine Befragung von mehr als 1.100 Unternehmen der Erneuerbare-Energien-Branche sowie differenzierte Szenarien zur Entwicklung des deutschen sowie weltweiten Marktes für erneuerbare Energien in den Bereichen Strom, Wärme und Kraftstoff bis zum Jahr 2030.
Quelle: UD
 
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