Politik
Viel heiße Luft - Nairobi-Gipfel beendet
An dieser Klimakonferenz hatten wohl nur die örtlichen Hoteliers ihre Freude: Hunderte Vertreter aus aller Welt tagten zum Thema Klimawandel und vertagten schließlich alle wesentlichen Punkte. Die Politik spricht dennoch von einem Erfolg, Umweltschützer beklagen mangelndes Engagement, und Unternehmen wie Bayer zeigen, wie man Klimaschutz durchaus ernst nehmen kann.
21.11.2006
Die Klimakonferenz in Nairobi stand im Zeichen der globalen Gerechtigkeit. So wurden Maßnahmen verabredet, mit denen CDM-Projekte in Afrika und in anderen am wenigsten entwickelten Staaten voran gebracht werden sollen. Darüber hinaus soll die Überprüfung des Kyoto-Protokolls bis zum Jahr 2008 abgeschlossen werden. Auf eine Festlegung eines konkreten Fahrplans für die Post-Kyoto-Phase ab 2012 mochten sich dagegen die Politiker nicht einigen. Von daher betrachten Beobachter den Nairobi-Gipfel bestenfalls als Stillstand.
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel hat dennoch eine positive Bilanz der Weltklimakonferenz in Nairobi gezogen. „Auch wenn ich mir ein schnelleres Vorangehen der Staatengemeinschaft bei der Bekämpfung des Klimawandels wünschen würde: In Nairobi haben wir wichtige Fortschritte zur Bewältigung dieser globalen Herausforderung gemacht. Die Beschlüsse von Nairobi leisten den Ländern des Südens konkrete Hilfe, die Folgen des Klimawandels zu bewältigen.“
Gabriel sagte, der internationale Verhandlungsprozess zum Klimaschutz sei trotz seiner unübersehbaren Schwächen ohne Alternative. „Klar ist aber auch, dass wir die Herausforderung des Klimawandels durch Verhandlungen auf der UN-Ebene allein nicht meistern werden. Klimaschutz muss Chefsache werden.“
Bayer hat Kyoto-Protokolls bereits übererfüllt
Dieser letzte Hinweis ist korrekt, gleichwohl Minister Gabriel sich gefallen lassen muss, dass die Politik in ihrem Entscheidungsduktus zunehmend der Wirtschaft hinterher hinkt. Der Bayer-Konzern etwa hat dem Thema Klimaschutz seit längerem Top-Priorität verliehen und setzt seine Aktivitäten zur Verbesserung der Treibhausgas-Bilanz fort. Insgesamt hat das Unternehmen weltweit die direkten Treibhausgas-Emissionen seit Anfang der neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts um rund 70 Prozent reduziert und damit die Vorgaben des Kyoto-Protokolls und des Deutschen Bundestages (Reduktion um 25 Prozent bis 2005 bzw. 50 Prozent bis 2020) bereits heute schon übererfüllt.
"Wir haben mit der signifikanten Senkung der Treibhausgas-Emissionen einen nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Gut die Hälfte der Einsparungen haben wir durch die Anwendung modernster Technologien, Schließung alter Anlagen und den Einsatz energieeffizienter Kraftwerke erzielt. Die weitere Reduktion ist das Resultat von Portfolioveränderungen", erklärt Dr. Wolfgang Plischke, im Bayer-Vorstand verantwortlich für Innovation, Technologie und Umwelt. "Die Klimastrategie von Bayer bezieht auch die Entwicklung ressourcenschonender Produkte und die Reaktion auf sich verändernde Märkte mit ein."
Ein Beispiel für Prozessinnovationen im Konzern ist ein bereits in Deutschland und China eingeführtes energieschonendes Verfahren zur Herstellung von Chlor in der Kunststoffproduktion. Es basiert auf einer so genannten Sauerstoffverzehrkathode und führt zu Energieeinsparungen von 30 Prozent. Bayer-Materialien finden sich in diversen Anwendungen, die unser tägliches Leben prägen und die einen direkten Bezug zu Ressourcenschonung und Energieeffizienz haben. Beispiele sind Isoliermaterialien in Kühlschränken und leichte, den Kraftstoffverbrauch senkende Werkstoffe in Fahrzeugen. Ein großes Potenzial zur Energieeinsparung und damit zur Emissions-Reduktion eröffnen auch Wärmedämmstoffe in Gebäuden.
30 Milliarden Euro umweltschädliche Subventionen
Umweltschützer wiederum werfen der deutschen Politik vor, selbst zu wenig für Klima- und Umweltschutz zu tun. 30 Milliarden Euro könnte die Bundesregierung pro Jahr einsparen, wenn sie ökologisch nachteilige Förderungen abbauen würde. Das geht aus einem "Schwarzbuch zu umwelt- und klimaschädlichen Subventionen" hervor, dass der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der NABU, der Hamburger Klimaschutzfonds, das Forum Umwelt und Entwicklung sowie der Förderverein Ökologische Steuerreform (FÖS) jetzt veröffentlicht haben.
Aufgelistet werden darin rund 20 umweltschädliche Subventionen. Zu den größten Posten gehört die geringere Besteuerung von Dieselkraftstoff im Vergleich zu Normalbenzin. Mindestens acht der 18 subventionierten Cent pro Liter müssten abgebaut werden, fordern die Verbände. Allein dies entlaste den Bundeshaushalt um jährlich 2,6 Milliarden Euro. Einsparen ließen sich auch Förderungen für den Braunkohlebergbau sowie Steuervergünstigungen für Atom-Rückstellungen, die sich auf eine weitere Milliarde Euro pro Jahr summierten. Zusätzliche 500 Millionen Euro jährlich brächte dem Bundesetat die Abschaffung des Dienstwagenprivilegs, das bislang Pkw mit hohem Spritverbrauch begünstige. Hier könne die Bundesregierung von Großbritannien lernen, wo diese Besteuerung bereits reformiert worden sei. Dort würden Firmenwagen inzwischen durchschnittlich weniger Sprit verbrauchen als Privatfahrzeuge.
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel hat dennoch eine positive Bilanz der Weltklimakonferenz in Nairobi gezogen. „Auch wenn ich mir ein schnelleres Vorangehen der Staatengemeinschaft bei der Bekämpfung des Klimawandels wünschen würde: In Nairobi haben wir wichtige Fortschritte zur Bewältigung dieser globalen Herausforderung gemacht. Die Beschlüsse von Nairobi leisten den Ländern des Südens konkrete Hilfe, die Folgen des Klimawandels zu bewältigen.“
Gabriel sagte, der internationale Verhandlungsprozess zum Klimaschutz sei trotz seiner unübersehbaren Schwächen ohne Alternative. „Klar ist aber auch, dass wir die Herausforderung des Klimawandels durch Verhandlungen auf der UN-Ebene allein nicht meistern werden. Klimaschutz muss Chefsache werden.“
Bayer hat Kyoto-Protokolls bereits übererfüllt
Dieser letzte Hinweis ist korrekt, gleichwohl Minister Gabriel sich gefallen lassen muss, dass die Politik in ihrem Entscheidungsduktus zunehmend der Wirtschaft hinterher hinkt. Der Bayer-Konzern etwa hat dem Thema Klimaschutz seit längerem Top-Priorität verliehen und setzt seine Aktivitäten zur Verbesserung der Treibhausgas-Bilanz fort. Insgesamt hat das Unternehmen weltweit die direkten Treibhausgas-Emissionen seit Anfang der neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts um rund 70 Prozent reduziert und damit die Vorgaben des Kyoto-Protokolls und des Deutschen Bundestages (Reduktion um 25 Prozent bis 2005 bzw. 50 Prozent bis 2020) bereits heute schon übererfüllt.
"Wir haben mit der signifikanten Senkung der Treibhausgas-Emissionen einen nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Gut die Hälfte der Einsparungen haben wir durch die Anwendung modernster Technologien, Schließung alter Anlagen und den Einsatz energieeffizienter Kraftwerke erzielt. Die weitere Reduktion ist das Resultat von Portfolioveränderungen", erklärt Dr. Wolfgang Plischke, im Bayer-Vorstand verantwortlich für Innovation, Technologie und Umwelt. "Die Klimastrategie von Bayer bezieht auch die Entwicklung ressourcenschonender Produkte und die Reaktion auf sich verändernde Märkte mit ein."
Ein Beispiel für Prozessinnovationen im Konzern ist ein bereits in Deutschland und China eingeführtes energieschonendes Verfahren zur Herstellung von Chlor in der Kunststoffproduktion. Es basiert auf einer so genannten Sauerstoffverzehrkathode und führt zu Energieeinsparungen von 30 Prozent. Bayer-Materialien finden sich in diversen Anwendungen, die unser tägliches Leben prägen und die einen direkten Bezug zu Ressourcenschonung und Energieeffizienz haben. Beispiele sind Isoliermaterialien in Kühlschränken und leichte, den Kraftstoffverbrauch senkende Werkstoffe in Fahrzeugen. Ein großes Potenzial zur Energieeinsparung und damit zur Emissions-Reduktion eröffnen auch Wärmedämmstoffe in Gebäuden.
30 Milliarden Euro umweltschädliche Subventionen
Umweltschützer wiederum werfen der deutschen Politik vor, selbst zu wenig für Klima- und Umweltschutz zu tun. 30 Milliarden Euro könnte die Bundesregierung pro Jahr einsparen, wenn sie ökologisch nachteilige Förderungen abbauen würde. Das geht aus einem "Schwarzbuch zu umwelt- und klimaschädlichen Subventionen" hervor, dass der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der NABU, der Hamburger Klimaschutzfonds, das Forum Umwelt und Entwicklung sowie der Förderverein Ökologische Steuerreform (FÖS) jetzt veröffentlicht haben.
Aufgelistet werden darin rund 20 umweltschädliche Subventionen. Zu den größten Posten gehört die geringere Besteuerung von Dieselkraftstoff im Vergleich zu Normalbenzin. Mindestens acht der 18 subventionierten Cent pro Liter müssten abgebaut werden, fordern die Verbände. Allein dies entlaste den Bundeshaushalt um jährlich 2,6 Milliarden Euro. Einsparen ließen sich auch Förderungen für den Braunkohlebergbau sowie Steuervergünstigungen für Atom-Rückstellungen, die sich auf eine weitere Milliarde Euro pro Jahr summierten. Zusätzliche 500 Millionen Euro jährlich brächte dem Bundesetat die Abschaffung des Dienstwagenprivilegs, das bislang Pkw mit hohem Spritverbrauch begünstige. Hier könne die Bundesregierung von Großbritannien lernen, wo diese Besteuerung bereits reformiert worden sei. Dort würden Firmenwagen inzwischen durchschnittlich weniger Sprit verbrauchen als Privatfahrzeuge.
Quelle: UD