Politik

Umweltverbände präsentieren CO2-basiertes Kfz-Steuermodell

Der Verkehrsclub Deutschland VCD hat auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Deutschen Umwelthilfe (DUH) sein neues Konzept zur CO2-basierten Kfz-Steuer für Neuwagen vorgestellt. Das Modell "Kfz-Steuer wird Klimasteuer" sieht eine starke Spreizung der Steuerbelastung zwischen Pkw mit hohem und mit niedrigem Spritverbrauch vor.

08.03.2007

So würde die geländegängige Luxuslimousine VW Touareg V 10 TDI mit einem Verbrauch von 12,8 Litern Diesel auf 100 Kilometern und einem CO2-Ausstoß von 333 Gramm pro Kilometer 2698 Euro statt wie bisher nur 772 Euro pro Jahr kosten. Für den zur Zeit sparsamsten Benziner, den Toyota Prius mit Hybridmotor, fielen jährlich dagegen nur 41 Euro an.
 
Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD: "Einen ernsthaften Beitrag zum Klimaschutz kann die CO2-basierte Kfz-Steuer nur dann liefern, wenn Energieeffizienz belohnt und Pkw mit hohem Verbrauch im Gegenzug mit hohen Kosten belegt werden. Wer sich heute noch für einen Spritfresser entscheidet, soll wissen, dass er künftig nicht nur an der Tankstelle sondern auch bei der jährlichen Steuer kräftig draufzahlen wird."
 
Durch die VCD-Klimasteuer würden nicht nur Kleinwagen begünstigt. In fast allen Fahrzeugklassen gebe es sparsame Modelle, die von der Steuer profitieren. So würden beim Golf 1.9 TDI mit einem CO2-Ausstoß von 135 Gramm pro Kilometer gegenüber der heutigen Kfz-Steuer 61 Euro im Jahr eingespart. Für den Spritschlucker VW Golf R32 steige hingegen der jährliche Steuersatz um 668 Euro.

Die Berechnungsgrundlage der VCD-Klimasteuer leitet sich aus den Erfordernissen des Klimaschutzes ab: Je mehr CO2 ein Fahrzeug emittiert, desto stärker wird stufenweise die Steuer pro Gramm des Treibhausgases angehoben. Minimal werden 40 Cent pro Gramm bei einem CO2-Ausstoß von bis zu 120 Gramm pro Kilometer und maximal 16 Euro ab 251 Gramm CO2 pro Kilometer erhoben. Für Alt-Pkw ließe sich das neue Steuermodell nur schrittweise und mit angemessenen Höchstgrenzen anwenden, weil die Steuersätze für Autos mit hohem Verbrauch sprunghaft ansteigen würden und für Millionen von gebrauchten Wagen keine verbindlichen CO2-Werte vorlägen.
 
Werner Reh, Verkehrsexperte des BUND: "Die CO2-basierte Kfz-Steuer ist zwingend erforderlich, um das EU-Klimaziel von 130 Gramm pro Kilometer zu erreichen. Ohne dieses Signal würden die deutschen Hersteller auch in Zukunft ihren Wettbewerbern hinterherhinken und Klimaschutz mit der Ausrede torpedieren, die Kunden würden keine Sparautos kaufen. Die technischen Lösungen für spritsparende Pkw sind längst entwickelt. Weil die Zeit drängt, sollte die Kfz-Steuer rasch  in die alleinige Bundeszuständigkeit übernommen werden." "Die DUH unterstützt das heute vorgestellte VCD-Konzept für eine zeitgemäße Klimasteuer", sagte Gerd Rosenkranz, Leiter Politik bei  der DUH. Allerdings reiche die CO2-basierte Kfz-Steuer allein nicht aus, um die massive Fehlsteuerung hin zu übermotorisierten und Sprit  schluckenden Limousinen zu brechen. Derzeit seien mehr als die Hälfte aller neu zugelassenen Pkw (54 Prozent) als Firmen- bzw. Dienstwagen angemeldet und würden somit steuerlich subventioniert. "Das Dienstwagenprivileg muss fallen. Wir brauchen sehr schnell das Ende der steuerlichen Abzugsfähigkeit für alle Dienst-Pkw, die den CO2-Zielwert für 2008 in Höhe von 140 Gramm übersteigen", forderte Rosenkranz.
Quelle: UD
 
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