Politik

"Green building"-Projekt in Dubai

Der in Florenz beheimatete Architekt David Fisher hat in Dubai das weltweit erste Projekt für den Bau eines energietechnisch unabhängigen Hochhauses mit schwenkbaren Stockwerken vorgestellt. Der mit Windturbinen und Photovoltaikzellen ausgestattete 313 Meter hohe Wolkenkratzer wird 20 Prozent mehr Strom erzeugen als er verbraucht. Die Rotationsgeschwindigkeit jeder einzelnen der insgesamt 68 Etagen kann je nach Bedarf eigenständig programmiert und gesteuert werden.

26.04.2007

"Es handelt sich um das erste ganz aus vorgefertigten Industrieprodukten errichtete Bauwerk dieser Art und Größe. Jedes Stockwerk ist vollständig um die eigene Achse drehbar", erklärt Fisher, geistiger Vater des 350 Mio. teuren Vorhabens. Dem Projekt vorangegangen sind zwei Jahre intensiver Erforschung der technologischen und ökologischen Anforderungen. "Ein schwierige Ausgangsposition gab es vor allem bei den Windrädern, die zwischen den einzelnen Stockwerken horizontal und möglichst unauffällig angebracht werden müssen. Ein von mir patentiertes Verfahren verhindert zudem den sonst bei sehr starkem Wind auftretenden Produktionsausfall", so Fisher.

Mit einem Stückpreis von 800.000 Dollar ist die innovative Turbine nur halb so teuer wie in herkömmlicher Bauweise produziert. Eine Windgeschwindigkeit von zwölf Stundenkilometern reicht bereits aus, um ihr Funktionieren sicherzustellen. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Windparks entfallen Zusatzkosten wie etwa für Fundamente und Zufahrtswege. "Zwei Turbinen genügen, um das gesamte Hochaus mit Strom zu versorgen. Die aus den übrigen Rotoren stammende Energie kann teilweise auch für andere Zwecke wie beispielsweise zur Straßen- oder Ampelbeleuchtung verwendet werden", bestätigt Fisher. Windkraft kommt erst ab dem zehnten Stockwerk zum Einsatz. Auf den unteren Etagen wird die zur Rotation der Stockwerke erforderliche Energie von Photovoltaikzellen bereitgestellt.
 
Der Umweltschutz zählt zu den wichtigen Politikzielen der Regierung von Dubai. Erst kürzlich hat das Emirat seine Umweltziele in einem eigenen Masterplan  konkretisiert. Neben dem Schutz und der Ausweisung ökologisch sensibler Gebiete, die auch dem wichtigen Tourismussektor zu Gute kommen, ist die Förderung effizienter Gebäude in puncto Wassereinsparung, Energie- und Ressourcenverbrauch für aktuelle und zukünftige Bauprojekte ein zentraler Baustein des Plans. Damit will sich Dubai an internationale Standards des so genannten "green buildings" anschließen. Weiterer Baustein einer nachhaltigen Umweltpolitik in der boomenden Wirtschaft Dubais ist eine nachhaltige Abfallwirtschaft in dem Wüstenstaat.
Quelle: UD / pte
 
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