Politik
Aktionsplan Ernährung um Umwelt- und ethische Ziele erweitern
Die Deutschen sind zu dick. Die Bundesregierung will daher mit einem Aktionsplan den Pfunden zu Leibe rücken. Das Öko-Institut fordert, auch Umweltaspekte und ethische Ziele in die Ernährungskampagne einfließen zu lassen.
31.05.2007
Die Bundesregierung ist alarmiert: Einer aktuellen Studie zufolge sind
die Deutschen die dicksten EU-Bürger - wegen der gesundheitlichen
Folgen ein ernst zunehmendes gesellschaftliches Problem. Das soll
gelöst werden: Bundesverbraucherminister Horst Seehofer hat dazu
dem Bundeskabinett einen Aktionsplan Ernährung vorlegt. "Wir begrüßen
die Absicht der Bundesregierung, das zentrale gesundheitliche
Ernährungsproblem Übergewicht in Angriff zu nehmen. Allerdings muss
Ernährung im Zusammenhang mit Gesundheits- und Umweltfragen betrachtet
und ethische Fragen in den Blick genommen werden", sagt Dr. Ulrike
Eberle, Expertin für nachhaltige Ernährung am Öko-Institut.
"Wir fordern die Bundesregierung deshalb auf, die Zielsetzung Nachhaltigkeit in der Ernährungspolitik ernst zu nehmen und den Aktionsplan um die Aspekte Umweltverträglichkeit und ethisch verantwortliches Handeln zu erweitern." Diese Forderung wird von zahlreichen Akteuren mitgetragen, darunter VertreterInnen von Kraft Foods, der apetito AG, den Verbraucherzentralen Nordrhein-Westfalen und Hessen, der Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention, des Ökologischen Ärztebundes sowie des Berufsverbands Deutscher Präventologen.
"Gesundheitsförderung muss selbstverständlich wesentlicher Baustein eines Aktionsplans Ernährung sein, aber auch Umwelt- und ethische Ziele müssen darin verankert werden", betont die Ernährungsforscherin Dr. Doris Hayn vom Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE). "Dazu gehört beispielsweise die Förderung der Artenvielfalt, der Boden- und Wasserschutz oder die Vermeidung von Schadstoffeinträgen. Auch für den Klimaschutz spielt nachhaltige Ernährung eine Schlüsselrolle", ergänzt Ulrike Eberle. "Ebenso muss unsere Ernährung faire Handelsbeziehungen, soziale Gerechtigkeit und artgerechte Tierhaltung gezielt unterstützen."
Strategien, mit denen dies erreicht werden kann, haben Öko-Institut und ISOE gemeinsam mit weiteren Partnern in dem vom Bundesforschungsministerium geförderten Forschungsprojekt "Ernährungswende" erarbeitet. Diese wurden im Rahmen eines Stakeholder-Dialogs Akteuren aus Wirtschaft, Verwaltung, Nichtregierungsorganisationen und Verbraucherinstitutionen zur Diskussion vorgestellt. Als erster großer Erfolg ist zu werten, dass sich die Beteiligten auf gemeinsame Ziele nachhaltiger Ernährung geeinigt haben, die es zu verfolgen gilt: Nachhaltige Ernährung ist umweltverträglich und gesundheitsfördernd, ethisch verantwortbar, sie ist alltagsadäquat gestaltet und ermöglicht soziokulturelle Vielfalt.
"Damit wird in den Vordergrund gestellt, dass nachhaltige Ernährung im Alltag der Menschen auch tatsächlich umsetzbar sein muss. Strategien müssen sich an den unterschiedlichen Ernährungsstilen orientieren, also Alltagserfordernisse und unterschiedliche Ernährungsweisen berücksichtigen", hebt Doris Hayn hervor.
Erste Voraussetzungen dafür, eine Ernährungswende in Deutschland
einzuleiten, sind
- eine gesellschaftliche Verständigung auf Ziele für nachhaltige Ernährung, die Richtungssicherheit und gleichzeitig einen verbindlichen Rahmen für konkrete Programme, Projekte und Aktivitäten geben,
- insbesondere solche, die die Wertschätzung für Ernährung in der Gesellschaft fördern und erhöhen;
- um entsprechende Maßnahmen besser zu vernetzen und weiterzuentwickeln, bedarf es der Einrichtung einer Koordinierungsstelle oder vergleichbarer unterstützender Strukturen.
Vor dem Hintergrund des Fehlens vernetzender Strukturen haben die Akteure beschlossen, den begonnenen Dialog fortzusetzen, mit dem Ziel, Aktivitäten zur Umsetzung nachhaltiger Ernährung weiter voran zu treiben.
"Wir fordern die Bundesregierung deshalb auf, die Zielsetzung Nachhaltigkeit in der Ernährungspolitik ernst zu nehmen und den Aktionsplan um die Aspekte Umweltverträglichkeit und ethisch verantwortliches Handeln zu erweitern." Diese Forderung wird von zahlreichen Akteuren mitgetragen, darunter VertreterInnen von Kraft Foods, der apetito AG, den Verbraucherzentralen Nordrhein-Westfalen und Hessen, der Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention, des Ökologischen Ärztebundes sowie des Berufsverbands Deutscher Präventologen.
"Gesundheitsförderung muss selbstverständlich wesentlicher Baustein eines Aktionsplans Ernährung sein, aber auch Umwelt- und ethische Ziele müssen darin verankert werden", betont die Ernährungsforscherin Dr. Doris Hayn vom Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE). "Dazu gehört beispielsweise die Förderung der Artenvielfalt, der Boden- und Wasserschutz oder die Vermeidung von Schadstoffeinträgen. Auch für den Klimaschutz spielt nachhaltige Ernährung eine Schlüsselrolle", ergänzt Ulrike Eberle. "Ebenso muss unsere Ernährung faire Handelsbeziehungen, soziale Gerechtigkeit und artgerechte Tierhaltung gezielt unterstützen."
Strategien, mit denen dies erreicht werden kann, haben Öko-Institut und ISOE gemeinsam mit weiteren Partnern in dem vom Bundesforschungsministerium geförderten Forschungsprojekt "Ernährungswende" erarbeitet. Diese wurden im Rahmen eines Stakeholder-Dialogs Akteuren aus Wirtschaft, Verwaltung, Nichtregierungsorganisationen und Verbraucherinstitutionen zur Diskussion vorgestellt. Als erster großer Erfolg ist zu werten, dass sich die Beteiligten auf gemeinsame Ziele nachhaltiger Ernährung geeinigt haben, die es zu verfolgen gilt: Nachhaltige Ernährung ist umweltverträglich und gesundheitsfördernd, ethisch verantwortbar, sie ist alltagsadäquat gestaltet und ermöglicht soziokulturelle Vielfalt.
"Damit wird in den Vordergrund gestellt, dass nachhaltige Ernährung im Alltag der Menschen auch tatsächlich umsetzbar sein muss. Strategien müssen sich an den unterschiedlichen Ernährungsstilen orientieren, also Alltagserfordernisse und unterschiedliche Ernährungsweisen berücksichtigen", hebt Doris Hayn hervor.
Erste Voraussetzungen dafür, eine Ernährungswende in Deutschland
einzuleiten, sind
- eine gesellschaftliche Verständigung auf Ziele für nachhaltige Ernährung, die Richtungssicherheit und gleichzeitig einen verbindlichen Rahmen für konkrete Programme, Projekte und Aktivitäten geben,
- insbesondere solche, die die Wertschätzung für Ernährung in der Gesellschaft fördern und erhöhen;
- um entsprechende Maßnahmen besser zu vernetzen und weiterzuentwickeln, bedarf es der Einrichtung einer Koordinierungsstelle oder vergleichbarer unterstützender Strukturen.
Vor dem Hintergrund des Fehlens vernetzender Strukturen haben die Akteure beschlossen, den begonnenen Dialog fortzusetzen, mit dem Ziel, Aktivitäten zur Umsetzung nachhaltiger Ernährung weiter voran zu treiben.
Quelle: UD