Politik
Jeder Zehnte zahlt Bestechungsgeld
Die weltweite Korruption wird in den nächsten drei Jahren weiter zunehmen. Dieses pessimistische Bild zeichnet das diesjährige Global Corruption Barometer der Anti-Korruptionsorganisation Transparency International.
11.12.2007
Das Barometer gibt die Meinungen der Bevölkerung über
Wahrnehmungen und Erfahrungen hinsichtlich Korruption wieder. Mehr als die
Hälfte der Befragten aus 60 Ländern sind demnach der Ansicht, dass es in den
nächsten Jahren zu einem Anstieg der Korruption in ihrem Heimatland kommen
wird. Zehn Prozent der Befragten mussten im vergangenen Jahr Bestechungsgeld
zahlen, besonders betroffen sind arme Bevölkerungsschichten.
In den vergangenen fünf Jahren zeichnete sich eine ständige Verschlechterung der öffentlichen Meinung in Bezug auf die weltweite Korruption ab. Gingen 2003 noch 43 Prozent der Befragten von einer Zunahme korrupter Handlungen aus, stieg der Anteil in diesem Jahr auf 54 Prozent. Ausnahmen bilden hier nur einige afrikanische Länder. Insgesamt glaubt nur ein Fünftel der Befragten an eine Verbesserung der derzeitigen Situation. Weltweit führen politische Parteien die Korruptionsliste an. Knapp 70 Prozent gaben an, dass diese korrupt sind, wobei dieser Wert 2004 noch bei rund 72 Prozent lag. An zweiter Stelle folgen Parlamente und Regierungen, Platz drei nimmt die Polizei ein. Die Hälfte der Befragten ist der Ansicht, dass die Anti-Korruptionsmaßnahmen der eigenen Regierung wirkungslos sind. Jene, die im vergangenen Jahr Bestechungsgelder zahlen mussten, taten dies vor allem für Registrierungs- und Zulassungsdienste sowie für medizinische Dienstleistungen.
Besonders pessimistisch zeigen sich die Befragten in den Niederlanden, wo 73 Prozent mit einer Zunahme der Korruption in den nächsten drei Jahren rechnen. Ähnlich schwarz sieht die Bevölkerung in Großbritannien (72 Prozent) die weitere Entwicklung. Innerhalb der EU liegt Deutschland mit einem Anteil von 69 Prozent auf Rang drei der pessimistischsten Länder. Dies liege unter anderem an der medialen Berichterstattung über Skandale wie Siemens und VW, sagt Sylvia Schenk, Vorsitzende von Transparency Deutschland. "Die großen Skandale aber auch solche auf lokaler Ebene haben dazu geführt, dass die Bevölkerung verstanden hat, dass Korruption auch in Deutschland ein Thema ist", so Schenk im Gespräch. Die zunehmende öffentliche Thematisierung zeige aber auch, dass Verhaltensweisen, die vor fünf Jahren vielleicht noch akzeptiert wurden, nun von der Bevölkerung verurteilt werden. Zugleich gaben 77 Prozent der befragten Deutschen an, dass die Regierungsmaßnahmen gegen Korruption ineffektiv sind. Darüber hinaus hat Deutschland im Gegensatz zu anderen Ländern die UN-Konvention gegen Korruption noch nicht ratifiziert.
Anders als im globalen Ranking führt in Deutschland die Privatwirtschaft zusammen mit politischen Parteien das Corruption Barometer 2007 an. "Die großen Skandale wie Siemens und VW haben hier deutliche Zeichen gesetzt", erläutert Schenk. Auf einer Skala von eins (gar nicht korrupt) bis fünf (höchst korrupt) wurden beide Bereiche mit 3,5 Punkten beurteilt, wobei sich Parteien im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 Punkte verbessern konnten. Auf Rang drei folgen Medien (3,1 Punkten). Am wenigsten korrupt wurden wie auch 2006 Melde- und Zulassungsbehörden (2,0) von den Deutschen eingeschätzt. Trotz positiver Entwicklung müsse aber noch viel Bewusstseinarbeit geleistet werden, um etwa auch auf Interessenskonflikte im kleineren Bereich aufmerksam zu machen, sagt Schenk.
In den vergangenen fünf Jahren zeichnete sich eine ständige Verschlechterung der öffentlichen Meinung in Bezug auf die weltweite Korruption ab. Gingen 2003 noch 43 Prozent der Befragten von einer Zunahme korrupter Handlungen aus, stieg der Anteil in diesem Jahr auf 54 Prozent. Ausnahmen bilden hier nur einige afrikanische Länder. Insgesamt glaubt nur ein Fünftel der Befragten an eine Verbesserung der derzeitigen Situation. Weltweit führen politische Parteien die Korruptionsliste an. Knapp 70 Prozent gaben an, dass diese korrupt sind, wobei dieser Wert 2004 noch bei rund 72 Prozent lag. An zweiter Stelle folgen Parlamente und Regierungen, Platz drei nimmt die Polizei ein. Die Hälfte der Befragten ist der Ansicht, dass die Anti-Korruptionsmaßnahmen der eigenen Regierung wirkungslos sind. Jene, die im vergangenen Jahr Bestechungsgelder zahlen mussten, taten dies vor allem für Registrierungs- und Zulassungsdienste sowie für medizinische Dienstleistungen.
Besonders pessimistisch zeigen sich die Befragten in den Niederlanden, wo 73 Prozent mit einer Zunahme der Korruption in den nächsten drei Jahren rechnen. Ähnlich schwarz sieht die Bevölkerung in Großbritannien (72 Prozent) die weitere Entwicklung. Innerhalb der EU liegt Deutschland mit einem Anteil von 69 Prozent auf Rang drei der pessimistischsten Länder. Dies liege unter anderem an der medialen Berichterstattung über Skandale wie Siemens und VW, sagt Sylvia Schenk, Vorsitzende von Transparency Deutschland. "Die großen Skandale aber auch solche auf lokaler Ebene haben dazu geführt, dass die Bevölkerung verstanden hat, dass Korruption auch in Deutschland ein Thema ist", so Schenk im Gespräch. Die zunehmende öffentliche Thematisierung zeige aber auch, dass Verhaltensweisen, die vor fünf Jahren vielleicht noch akzeptiert wurden, nun von der Bevölkerung verurteilt werden. Zugleich gaben 77 Prozent der befragten Deutschen an, dass die Regierungsmaßnahmen gegen Korruption ineffektiv sind. Darüber hinaus hat Deutschland im Gegensatz zu anderen Ländern die UN-Konvention gegen Korruption noch nicht ratifiziert.
Anders als im globalen Ranking führt in Deutschland die Privatwirtschaft zusammen mit politischen Parteien das Corruption Barometer 2007 an. "Die großen Skandale wie Siemens und VW haben hier deutliche Zeichen gesetzt", erläutert Schenk. Auf einer Skala von eins (gar nicht korrupt) bis fünf (höchst korrupt) wurden beide Bereiche mit 3,5 Punkten beurteilt, wobei sich Parteien im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 Punkte verbessern konnten. Auf Rang drei folgen Medien (3,1 Punkten). Am wenigsten korrupt wurden wie auch 2006 Melde- und Zulassungsbehörden (2,0) von den Deutschen eingeschätzt. Trotz positiver Entwicklung müsse aber noch viel Bewusstseinarbeit geleistet werden, um etwa auch auf Interessenskonflikte im kleineren Bereich aufmerksam zu machen, sagt Schenk.
Quelle: pte