Politik

GTZ stärkt Indigene in Lateinamerika

Jeder zehnte Einwohner Lateinamerikas gehört einer indigenen Bevölkerungsgruppe an - und sieht sich deshalb in seinem Alltag mit massiven Problemen konfrontiert: Rechtlich und gesellschaftlich benachteiligt, leiden die Indigenen oft unter extremer Armut. Die Bodenschätze ihrer angestammten Gebiete werden ausgebeutet, ohne dass Erträge an sie zurückfließen. Oft kämpfen sie vergeblich um den Erhalt ihrer traditionellen Sprachen und Kulturen. Seit 2002 unterstützt die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ) indigene Organisationen in Lateinamerika.

04.09.2008

Seit einigen Jahren wachsen nun die weltweite politische Aufmerksamkeit für die Benachteiligung indigener Völker und damit der Druck auf die Regierungen. Länder wie Bolivien oder Ecuador erkennen die indigenen Rechte formal an. „Bis zur faktischen Umsetzung dieser Ansprüche ist es allerdings noch ein weiter Weg“, so Susanne Welz, regionale Ansprechpartnerin des Programms zur Stärkung indigener Organisationen in Lateinamerika.

Mit dem Programm stärkt die GTZ auf lokaler und nationaler Ebene indigene Organisationen bei den Verhandlungen mit Regierungen und fördert die Zusammenarbeit der einzelnen, sehr heterogenen indigenen Gruppen untereinander. So unterstützt die deutsche Entwicklungszusammenarbeit die demokratische Willensbildung und Verhandlungsfähigkeit der benachteiligten Gruppen durch juristische und fachliche Beratung. „Es reicht nicht, Forderungen vehement durchsetzen zu wollen. Wir erarbeiten gemeinsam mit den Organisationen inhaltlich fundierte Argumentationsstränge, die es staatlichen Instanzen deutlich erschweren, Ansprüche grundlos abzuweisen“, erläutert Welz. Der regionale Fokus der Arbeit liegt auf den Andenländern, dem Amazonasbecken und Guatemala.

Aktuell ist die Arbeit der GTZ vor allem in Ecuador gefragt: Hier bemühen sich indigene Organisationen, ihren Selbstverwaltungsanspruch in der Verfassung zu verankern. Im September entscheidet ein Referendum über den Entwurf.
Um die nötige Balance zu finden zwischen den indigenen Interessen auf der einen und den staatlichen auf der anderen Seite, ist Fingerspitzengefühl gefragt. Das Ziel ist es, differenzierte Angebote für die verschiedenen Partner zu schaffen. Die größte Herausforderung besteht darin, das Vertrauen aller Beteiligten der Verhandlungen zu gewinnen - nur so ist eine konstruktive Zusammenarbeit möglich.

Als weltweit tätiges Bundesunternehmen der internationalen Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung unterstützt die GTZ die Bundesregierung bei der Verwirklichung ihrer entwicklungspolitischen Ziele. Sie bietet zukunftsfähige Lösungen für politische, wirtschaftliche, ökologische und soziale Entwicklungen in einer globalisierten Welt und fördert komplexe Reformen und Veränderungsprozesse auch unter schwierigen Bedingungen. Ihr Ziel ist es, die Lebensbedingungen der Menschen nachhaltig zu verbessern.
Quelle: UD
 
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