Politik
20 Jahre Mauerfall: Unzufriedenheit mit dem Kapitalismus
Seit Ausbruch der Finanzkrise hat sich weltweit eine enorme Unzufriedenheit mit der freien Marktwirtschaft breit gemacht. Nur 20 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer hält beinahe ein Viertel der Weltbevölkerung den Kapitalismus für äußerst fehleranfällig. Wie das Marktforschungsinstitut GlobeScan im Auftrag des BBC World Service aufzeigt, sind in 27 Ländern nur elf Prozent der Meinung, dass das kapitalistische Wirtschaftssystem in seiner aktuellen Form gut funktioniert. Die Mehrheit geht von einer Notwendigkeit aus, strengere Regulierungen und Reformen vornehmen zu müssen.
11.11.2009
Der Fall der Berliner Mauer sei 1989 als vernichtender Sieg des Kapitalismus und der freien Marktwirtschaft über die Sowjetunion und den Kommunismus bewertet worden. 20 Jahre später, nach einem Jahr der Finanz- und Wirtschaftskrise, habe die Zufriedenheit mit der aktuellen Wirtschaftsordnung jedoch stark gelitten. In Frankreich, Mexiko und Brasilien halten den Kapitalismus beispielsweise 43, 38 bzw. 35 Prozent für sehr fehlerhaft. Nur in den USA und in Pakistan ist aktuell mehr als ein Fünftel der Bevölkerung zufrieden.
Bei der Befragung von über 29.000 Personen hätten sich weltweit deutliche Unterschiede bemerkbar gemacht. Besonders zwischen den westlichen Industriestaaten und ärmeren Ländern in Asien und Afrika würden verschiedene Ansichten herrschen. So überwiegt anders als in Europa etwa in Ägypten die Meinung, dass das Ende der Sowjetunion schlecht gewesen sei. In Deutschland ist mit 79 Prozent hingegen eine deutliche Mehrheit anderer Ansicht. Weltweit wird der Zusammenbruch der Sowjetunion jedoch nur von 54 Prozent gut geheißen, 22 Prozent sehen darin negative Folgen.
Einen breiten Konsens gebe es aber bei der Frage nach einer stärkeren Regulierung der Wirtschaft. "Beinahe überall" erwarten Mehrheiten von den Regierungen hier mehr Engagement und stärkere direkte Kontrollen von Unternehmen. Lediglich in der Türkei seien weniger Eingriffe seitens der Staatslenker erwünscht. Starke Befürwortung gebe es weltweit für Bemühungen, Reichtum und Wohlstand gleichmäßiger zu verteilen.
Bei der Befragung von über 29.000 Personen hätten sich weltweit deutliche Unterschiede bemerkbar gemacht. Besonders zwischen den westlichen Industriestaaten und ärmeren Ländern in Asien und Afrika würden verschiedene Ansichten herrschen. So überwiegt anders als in Europa etwa in Ägypten die Meinung, dass das Ende der Sowjetunion schlecht gewesen sei. In Deutschland ist mit 79 Prozent hingegen eine deutliche Mehrheit anderer Ansicht. Weltweit wird der Zusammenbruch der Sowjetunion jedoch nur von 54 Prozent gut geheißen, 22 Prozent sehen darin negative Folgen.
Einen breiten Konsens gebe es aber bei der Frage nach einer stärkeren Regulierung der Wirtschaft. "Beinahe überall" erwarten Mehrheiten von den Regierungen hier mehr Engagement und stärkere direkte Kontrollen von Unternehmen. Lediglich in der Türkei seien weniger Eingriffe seitens der Staatslenker erwünscht. Starke Befürwortung gebe es weltweit für Bemühungen, Reichtum und Wohlstand gleichmäßiger zu verteilen.
Quelle: UD / pte