Politik

NGOs kommentieren Petersberger Klimadialog

"Stop Cooking Our Planet!" - mit diesem Aufruf begrüßten Aktivisten von Germanwatch, Oxfam, WWF und Greenpeace die Minister, die aus 45 Ländern auf Einladung von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Mexikos Präsident Felipe Calderón nach Bonn gereist waren. Auf dem dreitägigen "Petersberger Klimadialog" haben sie über die Zukunft des weltweiten Klimaschutzes diskutiert. Vor der Auffahrt zum Petersberg postierten sich die Organisationen mit einem großen Kochtopf, darin der Planet Erde, umgeben von als Politiker verkleideten Aktivisten. Im Hintergrund ein Transparent mit dem Spruch "Promising 2°C, Risking 3,5°C - Stop Cooking Our Planet!"

06.05.2010

Foto: Germanwatch/Simone Ackermann
Foto: Germanwatch/Simone Ackermann
Der Petersberger Klimadialog ist das erste Zusammentreffen der Staatengemeinschaft auf Ministerebene nach dem UN-Klimagipfel von Kopenhagen. Christoph Bals von Germanwatch: "Der Petersberger Klimadialog sollte zum Signal werden, dass die Regierungen nach Kopenhagen nicht länger den Kopf in den Sand stecken. Es gilt die enttäuschenden Ergebnisse von Kopenhagen als Leiter zu nutzen, um deutlich weiter zu kommen: hin zu mehr Klimaschutz, mehr Investitionen in unsere Zukunft und mehr Verbindlichkeit. Das müssen die Ziele für den Klimagipfel von Mexiko sein."

Eine der größten Hürden dabei ist nach Ansicht der Organisationen die fehlende Bereitschaft vieler Staaten zu ausreichendem Klimaschutz. Jan Kowalzig von Oxfam: "Die Regierungen müssen ihr Versprechen von Kopenhagen halten, die globale Erwärmung auf unter 2°C zu begrenzen. Mit den bisher angebotenen Klimazielen riskieren wir aber eine Erwärmung von 3,5°C oder mehr. Die Folgen wären verheerend - Hungerkrisen, Wasserknappheit, Krankheitsepidemien, Unwetterkatastrophen und der steigende Meeresspiegel bedrohen die Lebensgrundlagen von Hunderten Millionen Menschen vor allem in den armen Ländern."

Die Organisationen sehen besonders die Industrieländer in der Pflicht, ihre bisherigen Klimaziele nachzubessern. Martin Kaiser von Greenpeace: "Bundeskanzlerin Merkel darf konsequenten Klimaschutz in Deutschland und der Europäischen Union nicht von den stockenden UN-Verhandlungen abhängig machen.  Nur eine verantwortungsvolle, konsequente Minderung der Treibhausgase zuhause ermöglicht Merkel, wieder die verloren gegangene Führungsrolle in der internationalen Klimapolitik zurück zu bekommen. Eine Rolle rückwärts im Klimaschutz nützt weder der Natur noch den Menschen noch der 'green economy'."
Quelle: UD / na
 
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