Politik
Nachhaltigkeitsexperten im Gespräch mit Bundesregierung
Die Bundesregierung hat den hohen Handlungsdruck erkannt, unter den Deutschland in einem globalen Wettbewerb um Lösungen für eine klima- und umweltfreundliche Wirtschaft und Gesellschaft gerät. Diesen Schluss zogen ausländische Nachhaltigkeitsexperten aus einer Unterredung in Berlin mit Bundeskanzleramtsminister Ronald Pofalla und den für Nachhaltigkeitspolitik zuständigen Staatssekretären aller Ministerien.
24.06.2010
„Unsere wichtigste Botschaft ist angekommen. Der Bundesminister und die Staatssekretäre haben verstanden, dass Deutschland eine langfristige Vision braucht, wenn es seine Position im internationalen Wettbewerb und den Lebensstandard seiner Bevölkerung halten will“, sagte Björn Stigson, der Präsident des in der Schweiz ansässigen Unternehmensnetzwerks World Business Council for Sustainable Development. Stigson plädierte dafür, eine Vision für das Jahr 2050 zu entwickeln. Der Schwede ist federführender Autor einer kritischen Analyse der deutschen Nachhaltigkeitspolitik unter dem Titel „Sustainability - Made in Germany“ aus dem Jahre 2009. Die Bundesregierung hatte diesen so genannten Peer Review in Auftrag gegeben. Vor der Beschäftigung mit dem Bericht, so Stigsons Eindruck, sei vielen der hochrangigen bei der Unterredung anwesenden Politiker die Brisanz der deutschen Situation nicht bewusst gewesen.
Andere Länder, insbesondere China, verfolgen laut Stigson bereits jetzt ehrgeizigere strategische Ziele für die Umstellung ihrer Volkswirtschaften auf eine ressourcen- und klimaschonende Produktion und Energieerzeugung. Daraus ergebe sich ein „Green Race“, ein scharfer internationaler Wettbewerb um Chancen und Positionen in einem neuen, nachhaltigen Wachstum. Deutschland habe dafür „enormes Potenzial“, doch dies bleibe in vielen Fällen ungenutzt, sagte Stigson, der auch die chinesische Regierung und den US-amerikanischen Kongress in Nachhaltigkeitsfragen berät. „Wenn Deutschland weiterhin eine wichtige Rolle spielen will, muss es seine Wirtschaft neu organisieren.“ Der Bundesregierung riet Stigson, trotz großer tagespolitischer Herausforderungen Kurs auf eine nachhaltige Entwicklung zu nehmen. Dies müsse jetzt geschehen.
Stigson mahnte dazu unter anderem eine bessere Kooperation zwischen Unternehmen, Wirtschaftsverbänden und dem Staat an. Kooperations- und Abstimmungsdefizite sieht er insbesondere auf dem deutschen Energiesektor: „Hier ist keine echte Langfristplanung erkennbar.“ Die dadurch erzeugte Unsicherheit verhindere wichtige Investitionen und höhle das Vertrauen der Menschen in die Gestaltungskraft von Politik und Wirtschaft aus.
Den Peer Review „Sustainability -- Made in Germany“ hatten Nachhaltigkeits-, Klima- und Wirtschaftsexperten aus sieben Ländern mit organisatorischer Unterstützung des Rates für Nachhaltige Entwicklung erstellt. Auf der Jahreskonferenz des Nachhaltigkeitsrates im Herbst 2009 hatte Stigson den Bericht Bundeskanzlerin Angela Merkel überreicht. Vereinbart wurde damals ein Folgetreffen mit dem Chef des Bundeskanzleramts und dem Staatssekretärsausschuss für Nachhaltige Entwicklung, das am 21. Juni 2010 stattgefunden hat.
Andere Länder, insbesondere China, verfolgen laut Stigson bereits jetzt ehrgeizigere strategische Ziele für die Umstellung ihrer Volkswirtschaften auf eine ressourcen- und klimaschonende Produktion und Energieerzeugung. Daraus ergebe sich ein „Green Race“, ein scharfer internationaler Wettbewerb um Chancen und Positionen in einem neuen, nachhaltigen Wachstum. Deutschland habe dafür „enormes Potenzial“, doch dies bleibe in vielen Fällen ungenutzt, sagte Stigson, der auch die chinesische Regierung und den US-amerikanischen Kongress in Nachhaltigkeitsfragen berät. „Wenn Deutschland weiterhin eine wichtige Rolle spielen will, muss es seine Wirtschaft neu organisieren.“ Der Bundesregierung riet Stigson, trotz großer tagespolitischer Herausforderungen Kurs auf eine nachhaltige Entwicklung zu nehmen. Dies müsse jetzt geschehen.
Stigson mahnte dazu unter anderem eine bessere Kooperation zwischen Unternehmen, Wirtschaftsverbänden und dem Staat an. Kooperations- und Abstimmungsdefizite sieht er insbesondere auf dem deutschen Energiesektor: „Hier ist keine echte Langfristplanung erkennbar.“ Die dadurch erzeugte Unsicherheit verhindere wichtige Investitionen und höhle das Vertrauen der Menschen in die Gestaltungskraft von Politik und Wirtschaft aus.
Den Peer Review „Sustainability -- Made in Germany“ hatten Nachhaltigkeits-, Klima- und Wirtschaftsexperten aus sieben Ländern mit organisatorischer Unterstützung des Rates für Nachhaltige Entwicklung erstellt. Auf der Jahreskonferenz des Nachhaltigkeitsrates im Herbst 2009 hatte Stigson den Bericht Bundeskanzlerin Angela Merkel überreicht. Vereinbart wurde damals ein Folgetreffen mit dem Chef des Bundeskanzleramts und dem Staatssekretärsausschuss für Nachhaltige Entwicklung, das am 21. Juni 2010 stattgefunden hat.
Quelle: UD / pm