Politik
Otto Stiftung diskutiert Rolle der Megacities
Die diesjährigen Hamburger Gespräche der Michael Otto Stiftung widmeten sich unter dem Titel "Stadt, Land, Flucht? Ein Symposium über die Chancen und Risiken der zunehmenden Urbanisierung für die Ökosysteme" bereits heute dem kommenden Umwelthauptstadt-Jahr Hamburgs.
03.11.2010
In den letzten Jahrzehnten verzeichnet die Welt ein immer stärkeres urbanes Wachstum. In naher Zukunft werden aufgrund der fortschreitenden Landflucht zwei Drittel der Weltbevölkerung in städtischen Großräumen und Megacities leben. Schon heute hat diese Entwicklung schwerwiegende Folgen für Mensch und Natur: Rund eine Milliarde Menschen leben in Slums ohne Zugang zu frischem Trinkwasser, ohne sanitäre Anlagen und ohne Strom. Darüber hinaus sind Städte verantwortlich für 80 Prozent des globalen Energiebedarfs und drei Viertel der Treibhausgasemissionen. Eine nachhaltige Stadtentwicklung wird damit wichtiger denn je.
Über verschiedene Lösungsansätze diskutierten Referenten und Plenum am heutigen Tag. Bei unterschiedlichen Sichtweisen waren sich dennoch alle einig, dass dringender Handlungsbedarf besteht und dass eine nachhaltige Gestaltung und Organisation der urbanen Räume eine Schlüsselrolle für eine zukunftsfähige globale Entwicklung spielt. Dabei ist nur eine globale und gemeinsame Herangehensweise erfolgversprechend, denn, so erläuterte Dr. Michael Otto am Beispiel der bengalischen Metropole Dhaka: „In der globalisierten Welt gilt: Wenn die Bürger von Dhaka ihre Probleme nicht lösen können, werden auch wir langfristig nicht erfolgreich sein. Wir sitzen in einem Boot.“ Urbanisierung stellt Stadtplaner und Naturschützer in Europa vor ebenso große Herausforderungen wie in Asien oder Afrika.
Zu den Referenten gehörten Prof. Herbert Girardet, Programmdirektor und Mitbegründer des World Future Council; Prof. Albert Speer, Stadtplaner, Träger des Bundesverdienstkreuzes und des Großen Architekturpreises; der Wissenschaftler und Professor für Landschaftsbau Prof. Stefan Körner; Alexander Otto, CEO der ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co. KG, Initiator und Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung „Lebendige Stadt"; als auch Hamburgs Umweltsenatorin Anja Hajduk von der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt der Hansestadt Hamburg. Die Podiumsdiskussion mit Plenumsbeteiligung moderierte die Wirtschaftsjournalistin Dr. Ursula Weidenfeld.
Über verschiedene Lösungsansätze diskutierten Referenten und Plenum am heutigen Tag. Bei unterschiedlichen Sichtweisen waren sich dennoch alle einig, dass dringender Handlungsbedarf besteht und dass eine nachhaltige Gestaltung und Organisation der urbanen Räume eine Schlüsselrolle für eine zukunftsfähige globale Entwicklung spielt. Dabei ist nur eine globale und gemeinsame Herangehensweise erfolgversprechend, denn, so erläuterte Dr. Michael Otto am Beispiel der bengalischen Metropole Dhaka: „In der globalisierten Welt gilt: Wenn die Bürger von Dhaka ihre Probleme nicht lösen können, werden auch wir langfristig nicht erfolgreich sein. Wir sitzen in einem Boot.“ Urbanisierung stellt Stadtplaner und Naturschützer in Europa vor ebenso große Herausforderungen wie in Asien oder Afrika.
Zu den Referenten gehörten Prof. Herbert Girardet, Programmdirektor und Mitbegründer des World Future Council; Prof. Albert Speer, Stadtplaner, Träger des Bundesverdienstkreuzes und des Großen Architekturpreises; der Wissenschaftler und Professor für Landschaftsbau Prof. Stefan Körner; Alexander Otto, CEO der ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co. KG, Initiator und Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung „Lebendige Stadt"; als auch Hamburgs Umweltsenatorin Anja Hajduk von der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt der Hansestadt Hamburg. Die Podiumsdiskussion mit Plenumsbeteiligung moderierte die Wirtschaftsjournalistin Dr. Ursula Weidenfeld.
Zu den Vorträgen:
Prof. Herbert Girardet, Programmdirektor und Mitbegründer des World Future Council stellte in seiner Vision einer „Regenerativen Stadt“ die Verantwortung heraus, welche sowohl die Städte als auch die Städter tragen und die es zu erkennen und anzugehen gilt. Girardet betonte, dass Städte heutzutage nicht mehr nur nachhaltig, sondern vielmehr regenerativ geplant und geführt werden müssten. Das heißt, dass eine Stadt nicht mehr nur effizient mit den gegebenen Ressourcen umgehen und den Kohlendioxidausstoß reduzieren muss, sondern darüber hinaus den Ökosystemen, auf dessen Kosten gelebt wird, aktiv etwas zurückgegeben werden muss. Hier seien nationale, aber insbesondere auch kommunale Politiker, Planer und Architekten und die Stadtbewohner selbst gefragt, langfristige Strategien zu entwickeln.
Prof. Albert Speer, renommierter Architekt und Träger des Bundesverdienstkreuzes stellte anschließend seine Idee von sieben Säulen nachhaltiger Stadtentwicklung vor. Laut Speer sind das „Dezentrale Konzentration“ wie man sie in Metropolregionen mit themenbezogenen Zentren findet, „Urban Management und Strategie“, die langfristig nachhaltige Planung einer Stadt, eine Balance zwischen „Dichte und Mischung“, sowie nachhaltige „Mobilität“ hin zu Niedrig- und Nullemissionsmobilität. Weiterhin fordert er „Intelligente Stadttechnik“ mit Hilfe „grüner“ Technologien in den öffentlichen Systemen, eine für alle Lebewesen gedachte „Landschaft in der Stadt“ sowie die verstärkte Nutzung von „Gebäudetechnik und Bestandsertüchtigung“, sprich Dämmung von Bestandsbauten und Einsatz neuer Techniken beim Neubau unter Berücksichtigung der Lebensqualität.
Der Landschaftsbau-Experte Prof. Stefan Körner lenkte den Blick des Fachpublikums auf die Gestaltung neuer Biotope und ökologische Qualifizierung der Stadt. Er führte aus, dass Städte durchaus große Artenvielfalt bieten, was darauf zurückzuführen ist, dass viele Arten in ihren angestammten Lebensräumen heutzutage weniger Angebot finden als in unseren Gärten und anderen Kulturlandschaften. Die Frage laut Körner ist jedoch, wie die urbane Natur und ihre unterschiedlichen Vegetationstypen sinnvoll gestaltet werden können. Sie sollen pflegeextensiv zu unterhalten sein und dennoch zur Identität urbaner Orte beitragen. Denn Stadt ist heute laut dem Experten keine Antinatur mehr, sondern sie strotzt im Gegenteil vor Leben, das es zu pflegen gilt.
Alexander Otto, Bruder des Gastgebers Michael Otto, fokussierte als CEO der ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co. KG auf die Möglichkeiten eines unternehmerischen Beitrags. Er betonte dabei, dass nachhaltige Urbanisierung eine globale Herausforderung ist, die jedoch sehr lokale Antworten erfordert. Der Immobilienwirtschaft komme dabei eine besondere Verantwortung als Hebel für nachhaltige Stadtentwicklung zu. Laut Otto lassen sich durch folgende Maßnahmen Beiträge zu einer nachhaltigen Urbanisierung leisten: 1. Flächenrecycling statt Flächenverbrauch, 2. Gezielte Stadtplanung bei der Vergabe von Flächen sowie 3. Einsetzen langfristiger Betreiber statt kurzfristig orientierter Developer.
Anja Hajduk, Hamburgs Umweltsenatorin, sprach abschließend zum Thema „Stadt als Chance - Hamburg, Umwelthauptstadt 2011“. Sie stellte vor, welche Maßnahmen Hamburg bereits unternommen hat und welche derzeit noch in Planung sind, um die Freie und Hansestadt nachhaltig auszurichten.
Prof. Herbert Girardet, Programmdirektor und Mitbegründer des World Future Council stellte in seiner Vision einer „Regenerativen Stadt“ die Verantwortung heraus, welche sowohl die Städte als auch die Städter tragen und die es zu erkennen und anzugehen gilt. Girardet betonte, dass Städte heutzutage nicht mehr nur nachhaltig, sondern vielmehr regenerativ geplant und geführt werden müssten. Das heißt, dass eine Stadt nicht mehr nur effizient mit den gegebenen Ressourcen umgehen und den Kohlendioxidausstoß reduzieren muss, sondern darüber hinaus den Ökosystemen, auf dessen Kosten gelebt wird, aktiv etwas zurückgegeben werden muss. Hier seien nationale, aber insbesondere auch kommunale Politiker, Planer und Architekten und die Stadtbewohner selbst gefragt, langfristige Strategien zu entwickeln.
Prof. Albert Speer, renommierter Architekt und Träger des Bundesverdienstkreuzes stellte anschließend seine Idee von sieben Säulen nachhaltiger Stadtentwicklung vor. Laut Speer sind das „Dezentrale Konzentration“ wie man sie in Metropolregionen mit themenbezogenen Zentren findet, „Urban Management und Strategie“, die langfristig nachhaltige Planung einer Stadt, eine Balance zwischen „Dichte und Mischung“, sowie nachhaltige „Mobilität“ hin zu Niedrig- und Nullemissionsmobilität. Weiterhin fordert er „Intelligente Stadttechnik“ mit Hilfe „grüner“ Technologien in den öffentlichen Systemen, eine für alle Lebewesen gedachte „Landschaft in der Stadt“ sowie die verstärkte Nutzung von „Gebäudetechnik und Bestandsertüchtigung“, sprich Dämmung von Bestandsbauten und Einsatz neuer Techniken beim Neubau unter Berücksichtigung der Lebensqualität.
Der Landschaftsbau-Experte Prof. Stefan Körner lenkte den Blick des Fachpublikums auf die Gestaltung neuer Biotope und ökologische Qualifizierung der Stadt. Er führte aus, dass Städte durchaus große Artenvielfalt bieten, was darauf zurückzuführen ist, dass viele Arten in ihren angestammten Lebensräumen heutzutage weniger Angebot finden als in unseren Gärten und anderen Kulturlandschaften. Die Frage laut Körner ist jedoch, wie die urbane Natur und ihre unterschiedlichen Vegetationstypen sinnvoll gestaltet werden können. Sie sollen pflegeextensiv zu unterhalten sein und dennoch zur Identität urbaner Orte beitragen. Denn Stadt ist heute laut dem Experten keine Antinatur mehr, sondern sie strotzt im Gegenteil vor Leben, das es zu pflegen gilt.
Alexander Otto, Bruder des Gastgebers Michael Otto, fokussierte als CEO der ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co. KG auf die Möglichkeiten eines unternehmerischen Beitrags. Er betonte dabei, dass nachhaltige Urbanisierung eine globale Herausforderung ist, die jedoch sehr lokale Antworten erfordert. Der Immobilienwirtschaft komme dabei eine besondere Verantwortung als Hebel für nachhaltige Stadtentwicklung zu. Laut Otto lassen sich durch folgende Maßnahmen Beiträge zu einer nachhaltigen Urbanisierung leisten: 1. Flächenrecycling statt Flächenverbrauch, 2. Gezielte Stadtplanung bei der Vergabe von Flächen sowie 3. Einsetzen langfristiger Betreiber statt kurzfristig orientierter Developer.
Anja Hajduk, Hamburgs Umweltsenatorin, sprach abschließend zum Thema „Stadt als Chance - Hamburg, Umwelthauptstadt 2011“. Sie stellte vor, welche Maßnahmen Hamburg bereits unternommen hat und welche derzeit noch in Planung sind, um die Freie und Hansestadt nachhaltig auszurichten.
Quelle: UD / cp