Politik
Behördenkorruption: Zwei Milliarden Euro Schaden
Korruption in deutschen Behörden verursacht jährlich einen volkswirtschaftlichen Schaden von zwei Mrd. Euro. Damit ist fast jede zweite Amtsstube in der Bundesrepublik betroffen. Zu diesem Schluss kommt eine Erhebung der Beratungsfirma PriceWaterHouseCoopers in Zusammenarbeit mit der Universität Halle Wittenberg. Allein Korruption beläuft sich auf das Jahr hochgerechnet auf rund 20.000 Fälle.
17.11.2010
„Für die Wirtschaft ist dieses Ausmaß natürlich kein gutes Vorbild. Besonders stark betroffen sind vor allem die Bereiche Ausschreibungen und Genehmigungen - dies jedoch auch erst ab einem bestimmten Wert", erklärt eine Amtsleiterin aus Sachsen-Anhalt gegenüber pressetext. Bevor öffentlich scharf geäußerte Kritik an den Machenschaften in der Wirtschaft geäußert würde, hätten viele der Verwaltungen selbst erst einmal vor der eigenen Türe zu kehren.
Die Einschätzung spiegelt sich in den erhobenen Zahlen wider. Zwischen 2008 und 2010 gab es bei 52 Prozent der befragten Behörden mindestens eine nachgewiesene Straftat oder einen konkreten Verdacht auf kriminelle Handlungen. Untersuchungsbasis ist eine Befragung von 500 Behördenvertretern sowie 1.000 Bürgern durch TNS Emnid. Zwar sind Behörden immer noch seltener als Unternehmen von Straftaten betroffen. Das Risiko wird jedoch unterschätzt.
Bürger verlieren Vertrauen
„Vor allem Bauämter sind einer potenziellen Gefahr bei Genehmigungsprozessen ausgesetzt", so die Fachfrau im Interview. Daher blieben Ausgaben in Präventionsmechanismen das einzige Mittel, um Bestechlichkeit und Vorteilsnahme wirkungsvoll zu bekämpfen. Viele Bürger scheinen der Studie nach bereits den Glauben an ehrliche Behörden verloren zu haben. 53 Prozent glauben an häufige Vermögensdelikte, 50 Prozent an stark verbreitete Korruption.
Der Reputationsverlust für Staatsbedienstete wiegt schwer. Nicht zuletzt auch deshalb, da sich gut jeder fünfte Mitarbeiter gelegentlich oder sogar häufig mit Korruptionsversuchen von Unternehmen oder Privatpersonen ausgesetzt sieht. Delikte wie Unterschlagung, Betrügereien bei Subventionen oder auch Preisabsprachen kosten dem Steuerzahler viel Geld. Die direkten Schäden durch die 251 schwersten Straftaten in Amtsstuben belaufen sich auf 274 Mio. Euro.
Die Einschätzung spiegelt sich in den erhobenen Zahlen wider. Zwischen 2008 und 2010 gab es bei 52 Prozent der befragten Behörden mindestens eine nachgewiesene Straftat oder einen konkreten Verdacht auf kriminelle Handlungen. Untersuchungsbasis ist eine Befragung von 500 Behördenvertretern sowie 1.000 Bürgern durch TNS Emnid. Zwar sind Behörden immer noch seltener als Unternehmen von Straftaten betroffen. Das Risiko wird jedoch unterschätzt.
Bürger verlieren Vertrauen
„Vor allem Bauämter sind einer potenziellen Gefahr bei Genehmigungsprozessen ausgesetzt", so die Fachfrau im Interview. Daher blieben Ausgaben in Präventionsmechanismen das einzige Mittel, um Bestechlichkeit und Vorteilsnahme wirkungsvoll zu bekämpfen. Viele Bürger scheinen der Studie nach bereits den Glauben an ehrliche Behörden verloren zu haben. 53 Prozent glauben an häufige Vermögensdelikte, 50 Prozent an stark verbreitete Korruption.
Der Reputationsverlust für Staatsbedienstete wiegt schwer. Nicht zuletzt auch deshalb, da sich gut jeder fünfte Mitarbeiter gelegentlich oder sogar häufig mit Korruptionsversuchen von Unternehmen oder Privatpersonen ausgesetzt sieht. Delikte wie Unterschlagung, Betrügereien bei Subventionen oder auch Preisabsprachen kosten dem Steuerzahler viel Geld. Die direkten Schäden durch die 251 schwersten Straftaten in Amtsstuben belaufen sich auf 274 Mio. Euro.
Quelle: UD / pte