BMU investiert 4 Mio. Euro für Waldschutz im Tigerverbreitungsgebiet
Der Staatssekretär im Bundesumweltministerium Jürgen Becker hat anlässlich des Internationalen Tigerforums in St. Petersburg, das auf Einladung des russischen Premierministers Putin stattfindet, die Bereitstellung von zusätzlich vier Millionen Euro für den Waldschutz im Tigerverbreitungsgebiet Russisch-Fernost zugesichert. Deutschland hilft damit im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative, großflächig Waldgebiete als Kohlenstoff-Speicher zu erhalten. Diese Wälder sind auch ein wichtiger Lebensraum gefährdeter Tierarten, in diesem Fall des Sibirischen Tigers. Das Projekt in Sibirien ist ein Beispiel dafür, wie sich Schutz des Klimas und der Biodiversität ergänzen können.
24.11.2010
Weltweit leben nur noch knapp 3.200 Tiger in freier Wildbahn. Sie sind akut vom Aussterben bedroht. Neben Wilderei ist Hauptursache die Zerstörung ihres natürlichen Lebensraums: Tiger bewohnen heute nur noch sieben Prozent ihres historischen Verbreitungsgebietes. Die großflächige Abholzung von Wäldern verursacht nicht nur einen Verlust der Biodiversität sowie der natürlichen Lebensräume bedrohter Arten, sondern ist auch klimapolitisch ein Problem. Denn Wälder und Böden binden große Mengen an Kohlenstoff, die bei mangelndem Schutz durch Abholzung freigesetzt würden. Das Projekt in Russland demonstriert, wie sich der Schutz und die Wiederherstellung der natürlichen Lebensräume des Tigers mit den Ansprüchen der dort lebenden Bevölkerung in Einklang bringen lassen.
Deutschland unterstützt im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative bereits seit dem Jahr 2008 Waldprojekte und reduziert damit Emissionen insbesondere aus der Abholzung. Auf diesem Wege wurden bislang ca. 9,5 Millionen Euro für den Schutz der natürlichen Lebensräume des Tigers bereit gestellt. Weitere 12,6 Millionen Euro sollen für zusätzliche Maßnahmen bereitgestellt werden.
Der Tiger ist leider auch durch illegalen Fang und Handel innerhalb Asiens bedroht. Die Nachfrage nach „Tigerwein“ und andern Tigerprodukten vor allem für fragwürdige Medikamente führt zu einem starken Druck auf die freilebenden Exemplare. Fang und grenzüberschreitender Handel wurden in der Vergangenheit nur unzureichend überwacht und gegebenenfalls geahndet. Deutschland begrüßt, dass am Rande des Tigerforums eine Vereinbarung abgeschlossen wird, die unter Beteiligung unter anderem von Interpol die Staaten im Kampf gegen den illegalen Tierhandel unterstützt.