Politik

Bei Erdgasförderung in Niedersachsen gelangten giftige Stoffe ins Grundwasser

In Niedersachsen sind bei der Erdgasförderung giftige Stoffe wie Quecksilber und aromatische Kohlenwasserstoffe in Erdreich und Grundwasser gelangt. Die zuständige Aufsichtsbehörde, das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) in Hannover, bestätigte dem NDR Wirtschafts- und Verbrauchermagazin „Markt": „An insgesamt neun Lokationen kam es zu einer Schadensausbreitung. Bei der Sanierung wurden 2.500 Kubikmeter verunreinigter Boden entnommen, entsorgt und ersetzt."

11.01.2011

Foto: Marion Book
Foto: Marion Book
In Niedersachsen fördert der amerikanische Konzern ExxonMobil seit Jahrzehnten Erdgas - angeblich hat es noch nie eine Störung gegeben, hieß es bisher offiziell vom Unternehmen. Doch nach Recherchen von „Markt" gab es beim Erdgasfeld Söhlingen im Landkreis Rotenburg/Wümme sogar neun Leckagen an einer Leitung. Die Leitung transportierte aus dem geförderten Gas heraus gefiltertes Wasser (sogenanntes Lagerstättenwasser). Dieses Wasser, das das giftige Schwermetall Quecksilber und aromatische Kohlenwasserstoffe wie zum Beispiel das krebserregende Benzol enthielt, gelangte durch die undichten Rohrleitungen in Erdreich und Grundwasser.

Nach Angaben des LBEG handelt es sich um Quecksilber sowie die aromatischen Kohlenwasserstoffe Benzol, Toluol, Ethylbenzol und Xylol (BTEX). Der Toxikologe Prof. Hermann Kruse von der Universität Kiel äußert sich gegenüber „Markt" äußerst besorgt. Diese Stoffe seien gesundheitsgefährdend.

Auf Nachfrage von „Markt" bestätigte der Konzern ExxonMobil den Schaden im Erdgasfeld Söhlingen: „Im Rahmen der Umsetzung des genehmigten Sanierungsplanes wurden ca. 2.500 Kubikmeter verunreinigter Boden entsorgt und durch sauberen Boden ersetzt." Weiter gibt ExxonMobil zu: „Neben dem verunreinigten Boden musste im Umfeld der Schadstellen auch eine Reinigung des Grundwassers von ausgetretenem Lagerstättenwasser erfolgen."

Der Bundestagsabgeordnete Oliver Krischer (Bündnis 90/Die Grünen) kritisiert den intransparenten Umgang des Konzerns ExxonMobil und der zuständigen Aufsichtsbehörden mit dem Störfall. Das noch von 1940 stammende Bergrecht ermögliche Konzernen wie ExxonMobil, ihrer Arbeit weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit nachzugehen.
Quelle: UD / na
 
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