Politik
BUND: Eine Milliarde Euro für Nachhaltigkeitsforschung
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat Bundesforschungsministerin Annette Schavan aufgefordert, die Forschungspolitik in Deutschland stärker am Motto des Wissenschaftsjahres 2012 - „Zukunftsprojekt Erde“ - auszurichten. Dafür sei es notwendig, jährlich rund eine Milliarde Euro für eine gesellschaftsorientierte Forschung zu Umwelt- und Nachhaltigkeitsfragen umzuwidmen.
17.02.2012
Mittel in dieser Größenordnung seien nötig, um vorhandene Defizite in der Wissenschafts- und Forschungspolitik auszugleichen. „Die zunehmende Drittmittel- und Exzellenzorientierung hat den Blickwinkel der Wissenschaft stark verengt. Auf drängende Fragen zur Energie- und Mobilitätswende oder zu neuen ökonomischen Konzepten in der Finanzkrise fehlen gesellschaftlich angemessene Antworten. Die zu starke Technikfixierung führt dazu, dass Gefahren und Risiken neuer Technologien oft ausgeblendet werden", sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger bei einer Pressekonferenz in Berlin.
Forschungsministerin Annette Schavan und die Bundesländer müssten dringend gegensteuern und die Forschung stärker als bisher an den Prinzipien der Nachhaltigkeit ausrichten. Die notwendigen Mittel dafür müssten aus anderen, nicht zukunftsfähigen Bereichen umgeschichtet werden. Statt beispielsweise im Energiebereich 2012 rund 150 Millionen Euro in die Kernfusion zu stecken, müssten Forschungen zur Dezentralisierung des Stromnetzes und zur Steigerung der Energieeffizienz verstärkt gefördert werden. Vermehrt müssten Bundesforschungsgelder außerdem in die ökologische Transformation der Landwirtschaft anstatt in die sogenannte „grüne Gentechnik" fließen. Im Verkehrsbereich seien Forschungen zur Reduzierung des Pkw-, Lkw- und Flugverkehrs weitaus zukunftsweisender als beispielsweise die Elektromobilitätsforschung, die das Ministerium 2012 mit etwa 200 Millionen Euro fördern wolle.
Prof. Uwe Schneidewind, Präsident des Wuppertal-Instituts für Umwelt, Klima, Energie und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des BUND: „Dass sich erstmalig ein großer Umweltverband so aktiv in die wissenschaftspolitische Debatte einbringt, ist ein wichtiger Schritt zu einer Wissenschaftspolitik, die den Interessen der Zivilgesellschaft dient und nicht allein von Einzelgruppen und ökonomischen Interessen gesteuert wird. Forschungsthemen müssen pluralistisch festgelegt werden, für unkonventionelle und kontroverse Positionen muss genügend Raum bleiben. In der Forschung darf nicht nur das Wissen separater Disziplinen die Richtung bestimmen, sondern es muss das Wissen aller Akteure einbezogen werden. Nur im Zusammenspiel vieler Fachleute und zivilgesellschaftlicher Akteure lassen sich Zukunftsrisiken und Umweltgefahren früh erkennen und analysieren, um dann geeignete Lösungen zu entwickeln."
Forschungsministerin Annette Schavan und die Bundesländer müssten dringend gegensteuern und die Forschung stärker als bisher an den Prinzipien der Nachhaltigkeit ausrichten. Die notwendigen Mittel dafür müssten aus anderen, nicht zukunftsfähigen Bereichen umgeschichtet werden. Statt beispielsweise im Energiebereich 2012 rund 150 Millionen Euro in die Kernfusion zu stecken, müssten Forschungen zur Dezentralisierung des Stromnetzes und zur Steigerung der Energieeffizienz verstärkt gefördert werden. Vermehrt müssten Bundesforschungsgelder außerdem in die ökologische Transformation der Landwirtschaft anstatt in die sogenannte „grüne Gentechnik" fließen. Im Verkehrsbereich seien Forschungen zur Reduzierung des Pkw-, Lkw- und Flugverkehrs weitaus zukunftsweisender als beispielsweise die Elektromobilitätsforschung, die das Ministerium 2012 mit etwa 200 Millionen Euro fördern wolle.
Prof. Uwe Schneidewind, Präsident des Wuppertal-Instituts für Umwelt, Klima, Energie und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des BUND: „Dass sich erstmalig ein großer Umweltverband so aktiv in die wissenschaftspolitische Debatte einbringt, ist ein wichtiger Schritt zu einer Wissenschaftspolitik, die den Interessen der Zivilgesellschaft dient und nicht allein von Einzelgruppen und ökonomischen Interessen gesteuert wird. Forschungsthemen müssen pluralistisch festgelegt werden, für unkonventionelle und kontroverse Positionen muss genügend Raum bleiben. In der Forschung darf nicht nur das Wissen separater Disziplinen die Richtung bestimmen, sondern es muss das Wissen aller Akteure einbezogen werden. Nur im Zusammenspiel vieler Fachleute und zivilgesellschaftlicher Akteure lassen sich Zukunftsrisiken und Umweltgefahren früh erkennen und analysieren, um dann geeignete Lösungen zu entwickeln."
Quelle: UD / na