Soziales Engagement

BMW: Zusammenrücken trotz Abstand

„Wir sind ein wichtiger Akteur in der Gesellschaft – und das nicht nur während der Corona-Krise“, erklärt Ilka Horstmeier. Ein Gespräch mit der Personalvorständin der BMW AG über das weltweite soziale Engagement der BMW Group.

15.06.2020

BMW: Zusammenrücken trotz Abstand zoom
Ilka Horstmeier, Mitglied des Vorstands der BMW AG, Personal- und Sozialwesen, Arbeitsdirektorin

Seit Beginn der Corona-Pandemie haben sich viele Unternehmen für ihr soziales Engagement in der Presse feiern lassen. Sie haben Schutzkleidung gespendet, Hilfspakete für Bedürftige organisiert und vieles mehr. Von der BMW Group hört man dagegen nur wenig. Warum?

Ilka Horstmeier: Auch wir bei der BMW Group haben uns intensiv mit dem Thema Schutzausrüstung beschäftigt. Gleich zu Anfang der Krise konnten wir an unseren Standorten Schutzausrüstungen wie Handschuhe, Masken und Desinfektionsmittel für Gesundheitsbehörden und medizinische Einrichtungen organisieren und im Wert von mehreren Millionen Euro spenden. Wir beginnen jetzt am Standort Wackersdorf mit der Eigenproduktion von täglich rund 200.000 Masken. Das tun wir zum Schutz und für die Gesundheit der eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch, um den externen Beschaffungsmarkt zu entlasten.

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Welche Ziele verfolgen Sie in der aktuellen Krise?

Horstmeier: Im Vordergrund steht für uns, dass wir Verantwortung übernehmen und unsere Kompetenzen entschlossen im Kampf gegen das Virus einsetzen. Deswegen unterstützen wir gezielt dort, wo wir uns auskennen. Zum Beispiel haben wir in den vergangenen Wochen fast 900 Fahrzeuge für Sozial- und Gesundheitseinrichtungen zur Verfügung gestellt, um die Mobilität von Helfern und Berufstätigen im Gesundheitssektor zu unterstützen. Auf diese Weise leisten wir einen Beitrag zum Gesundheitsschutz und helfen, die Wirtschaft und das öffentliche Leben in vielen Ländern wieder anlaufen zu lassen. Beides ist hochrelevant und kann nur gemeinsam funktionieren.

Sie könnten auch einfach Geld spenden…

Horstmeier: Das kann jeder. Wir sind davon überzeugt, dass wir der Gesellschaft mit unseren Erfahrungen und unserem Know-how deutlich mehr zurückgeben können. Ein paar aktuelle Beispiele: Um schneller innovative Lösungen für die Herausforderungen in der Covid-19-Krise zu finden, haben unsere Kollegen am Hackathon #EUvsVirus teilgenommen – einem von der EU Kommission organisierten Ideenhotspot. Außerdem unterstützen wir mit der Rechenleistung unseres globalen PC-Netzwerks die kalifornischen Stanford University bei der Erforschung des Coronavirus. Und noch ein Beispiel aus Australien und Dubai: Hier haben unsere Techniker über die Connected Drive-Funktion Warnmeldungen ermöglicht. Das heißt, wer seinen BMW oder MINI startet, wurde in den vergangenen Wochen auf dem Display freundlich ermahnt, zu Hause zu bleiben, um die Verbreitung des Corona-Virus einzuschränken.

Das sind jetzt alles Ad-hoc-Maßnahmen…

Horstmeier: …, bei denen wir schnell und flexibel geholfen haben. Aber natürlich beobachten wir die aktuelle Situation sehr genau, um langfristige Aufgaben nicht aus dem Blick zu verlieren. Schließich sehen wir uns als wichtiger Akteur in der Gesellschaft nicht nur während der Corona-Krise. Dazu gehört, dass wir die Digitalisierung in öffentlichen Bildungseinrichtungen fördern. Um diesen Prozess zu beschleunigen, unterstützen wir die Technische Universität München (TUM), damit die 43.000 Studierenden an Online-Vorlesungen und -Seminare teilnehmen können.

Corona ist aber nicht nur eine lokale, sondern eine weltweite Herausforderung. Wo fangen sie hier als Global-Player an, wo hören Sie auf?

Horstmeier: Es ist vor allem eine Herausforderung mit äußerst vielseitigen gesellschaftlichen Aspekten. Dessen sind wir uns durchaus bewusst – und handeln entsprechend. Zum Glück können wir weltweit auf langjährige Partnerschaften zurückgreifen, die sich vor Ort dort einsetzen, wo akute Hilfe nötig ist. Ein wertvoller Partner in dieser Zeit ist die „UN Alliance of Civilizations“. Gemeinsam fördern wir verschiedene soziale Initiativen, die mit kreativen, innovativen Ideen und Lösungen zu einer starken weltweiten Solidaritätsgemeinschaft beitragen. In all diesen Projekten und Initiativen sind oft unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter involviert – und das mit viel Herzblut und persönlichem Engagement.

Also aus „Freude am Helfen“?

Horstmeier: Definitiv. Zumal viele von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch in ihrer Freizeit Großartiges leisten. Es beeindruckt mich immer wieder zu hören, wie viele sich neben Job und Familie für das Gemeinwohl einsetzen. Die Art des Engagements ist vielfältig und reicht aktuell vom Sammeln und Verteilen von Lebensmittel bis hin zur Lieferung von iPads für Patienten auf Isolierstationen. Andere wiederum liefern Fahrzeuge an medizinische Einrichtungen oder bieten ihr Wissen bei Online-Vorträgen mit Partner-Hochschulen an. Sie alle zeigen uns damit einmal mehr: Wenn es kritisch wird, machen Menschen und ihr Engagement den Unterschied. Unsere Kollegen verdienen unser aller Respekt und Anerkennung. Und die wollen wir auch in diesem Jahr mit unserem Mitarbeiter Award für gesellschaftliches Engagement „We love what you do“ honorieren.

Quelle: UD/cp
 

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