Kinderrechte auf den Stundenplan
Die Kinderrechte müssen gestärkt werden: Geschlossene Kita-Gruppen oder Schulklassen, weniger Kontakte mit Freunden, mehr Distanz beim Spielen – die aktuelle Situation zeigt deutlich, wie verletzlich Kinder sind und dass sie einen besonderen Schutz brauchen. IKEA Deutschland setzt sich gemeinsam mit UNICEF Deutschland dafür ein, das Thema Kinderrechte an deutschen Schulen zu stärken.
18.09.2020
Mit dem Startschuss am Weltkindertag am 20. September fördert das schwedische Einrichtungsunternehmen auch finanziell das UNICEF Programm „Kinderrechteschulen“.
Die Kinderrechte gelten für jedes Kind – in Deutschland ebenso wie in den Entwicklungsländern und Krisenregionen der Welt. Wie sie gelebt werden, entscheidet sich vor allem im direkten Umfeld und Alltag der Kinder. „Auch in Deutschland werden viele Kinder und Jugendliche nicht ausreichend geschützt, gefördert und beteiligt“, sagt Christian Schneider, Geschäftsführer UNICEF Deutschland. „Die Corona-Situation hat die Lücken bei der Umsetzung der Kinderrechte noch einmal deutlich aufgezeigt und die Situation von Mädchen und Jungen weltweit und hierzulande verschlechtert.“
Mit dem breit angelegten Programm „Kinderrechteschulen“ setzt sich UNICEF bereits seit vielen Jahren dafür ein, dass Schulen in Deutschland die UN-Kinderrechtskonvention sowohl im Unterricht als auch in ihrem Schulalltag verankern. Unter dem Motto „Wir leben Kinderrechte!“ werden die Kinderrechte zum Herzstück der Schulgemeinschaft und von den Kindern, Lehrkräften und Sozialarbeitern gleichermaßen respektiert und gelebt. Kinder lernen, sich für ihre Rechte einzusetzen, Lösungen auszuhandeln und gemeinsam für ihre Ideen einzutreten. Hierfür hat UNICEF Deutschland ein Trainingsmodell entwickelt, das Behörden, Schulpersonal und Eltern mit den nötigen Kompetenzen in den Bereichen Kinderrechte, Gewaltprävention, pädagogische Ethik und Beteiligung ausstattet, auch über Online-Trainings.
Besonders im Blick von UNICEF und IKEA: Grundschulen und Unterstufen
Bislang nehmen 110 Schulen in Nordrhein-Westfalen sowie 30 Schulen in Hessen am „Kinderrechteschulen“-Programm teil. Mittelfristig soll das Programm in weiteren Bundesländern umgesetzt werden. Gemeinsam mit dem Partner IKEA sollen nun über die kommenden fünf Jahre weitere 150 Schulen in Deutschland dafür fit gemacht werden, Kinderrechte im Schulalltag von rund 37.500 Mädchen und Jungen zu verankern. IKEA unterstützt auf diese Weise auch das langfristige Ziel von UNICEF Deutschland, das „Kinderrechteschulen“-Programm bis 2030 in allen 16 Bundesländern zu etablieren. Besonders im Blick sind dabei Grundschulen und die Unterstufen. Dauerhaft soll das Programm auf weiterführende Schulen ausgeweitet werden. Kinderrechte werden Teil des offiziellen Lernstoffes und damit des Stundenplanes.
„Kinderrechte schaffen Zukunft“
„Wir möchten die Kinder dort abholen, wo sie sind – in den Schulen. Mit unserem Programm unterstützen wir Schulen als zentrale Orte dabei, Schülerinnen und Schülern das Bewusstsein für ihre Rechte zu vermitteln. Denn Kinderrechte schaffen Zukunft! Sie sind die Basis für eine gerechtere und zukunftsfähige Gesellschaft“, sagt Christian Schneider. „Wir sind froh und dankbar, dass unser langjähriger Partner IKEA Deutschland uns auf diesem Weg unterstützt, die Kinderrechte als Basis des Miteinanders an deutschen Schulen zu stärken.“
Auch Dennis Balslev, Geschäftsführer IKEA Deutschland, freut sich auf die gemeinsame Kooperation. „Kinder sind nicht einfach kleine Erwachsene. Sie sind die wichtigsten und auch die verletzlichsten Menschen in unserer Gesellschaft. Unsere Entscheidungen beeinflussen ihre gesamte Zukunft. Deshalb ist es unsere Pflicht, die Rechte und Bedürfnisse von Kindern zu respektieren.“ Die aktuelle Situation zeige, wie wichtig es sei, auf den Standpunkt der Kinder mehr Rücksicht zu nehmen: „Sie brauchen Freunde, Schulstrukturen, Orte, an denen sie sich sicher fühlen und einfach ein Kind sein können.“
Kreidemalaktion zu Kinderrechten in Deutschland – über den Pausenhof hinaus
Um noch mehr Aufmerksamkeit auf das Thema zu lenken, hat UNICEF jetzt die Kreidemal-Aktion „Kinder erobern die Straßen“ am Weltkindertag ins Leben gerufen, die auch von IKEA kommunikativ und mit Sachspenden unterstützt wird. Hier sollen Kinder nach Herzenslust auf die Straße malen, was sie sich in ihrer Stadt wünschen – ob kinderfreundlichere Plätze, neue Spieloasen oder anderes. So können sich die Kinder weit über den Pausenhof hinaus für eine bessere Zukunft einsetzen.
Die Kinderrechte der Vereinten Nationen
Am 20. November 1989 verabschiedete die Generalversammlung der Vereinten Nationen die UN-Kinderrechtskonvention. Sie garantiert jedem Kind weltweit zum Beispiel das Recht auf Überleben, auf Bildung, auf Schutz vor Missbrauch und Gewalt, aber auch das Recht, an Entscheidungen beteiligt zu werden.