Nokia kündigt Ausbau von Tsunami-Hilfsprojekten an
Auch zwei Jahre nach der verheerenden Tsunami-Katastrophe in Asien benötigen die Menschen in den betroffenen Gebieten Hilfe. Aus diesem Grund hat der Mobiltelefonkonzern Nokia nun angekündigt, seine 2005 gestarteten Hilfsprojekte weiter auszubauen. Mit einem umfassenden Fortbildungsprogramm will der Konzern vor allem jungen Menschen dabei unterstützen, Arbeit zu finden oder sich aus eigener Kraft eine neue Existenz aufzubauen.
15.02.2007
„Durch den Ausbau unseres Tsunami-Hilfsprojekts von humanitärer Soforthilfe hin zu einer Langzeitinitiative, freut sich Nokia, weiterhin eine Schlüsselrolle beim Wiederaufbau der betroffenen Gebiete einzunehmen“, erklärte CSR-Manager Martin Sandelin in einer Presseerklärung des Unternehmens. „Mit unseren Bemühungen setzen wir uns vor allem in den Gebieten für eine nachhaltige Entwicklungsförderung ein, die besonders schwer von dem Unglück betroffen sind“, so Sandelin weiter.
Die Fondsgelder sind hauptsächlich für Bildungsmaßnahmen wie den Wiederaufbau von Schulen, die Beschaffung von Lehrmaterial sowie die Ausbildung von kompetenten Lehrkräften vorgesehen. Diese Investitionsauflagen haben gute Gründe: „Gerade junge Menschen hat der Tsunami besonders schwer getroffen. In vielen Fällen wurde ihnen durch den Verlust von Eltern und Bekannten die komplette Existenzgrundlage entzogen“, erläutert Bill Reese, Geschäftsführer der International Youth Foundation (IYF), die den Fonds verwaltet, den Verwendungszweck der Gelder. „Nach den ersten Soforthilfen ist es daher wichtig, den Jugendlichen auch weiterhin Zuversicht zu vermitteln und sie dabei zu unterstützen, sich fortzubilden, eine Arbeit zu bekommen oder ihr eigenes Kleingewerbe zu eröffnen“, führt Reese aus.
Da der Großteil der Betroffenen auf Mirkodarlehn angewiesen sein
wird, um sich aus der Armutsspirale zu befreien, bemühte sich Nokia um
zusätzliche Unterstützung aus dem nachhaltigen Finanzbereich. Mit der
Grameen Foundation konnte der Konzern schließlich einen überaus
namhaften Kooperationspartner gewinnen: Bereits seit Anfang 2005
arbeitet die vom Friedensnobelpreisträger Dr. Muhammad Yunus gegründete
Grameen Foundation eng mit einem Netzwerk von Mikrofinanzeinrichtungen
in Indonesien und Indien zusammen. Ziel der Stiftung ist es, Armen aus
aller Welt über Kleinstkredite einen zukunftsträchtigen Ausstieg aus
ihrer Not zu ermöglichen.
„Für den Wiederaufbau der
Gesellschaften in den betroffenen Gebieten ist die Einführung eines
nachhaltigen Wirtschaftssystems von entscheidender Bedeutung“,
erläutert Grameen-Geschäftsführer Alex Counts die Strategie der
Stiftung. „Wir sind überzeugt, dass unsere Mikrokredite dabei eine
wichtige Rolle spielen und freuen uns, in Nokia einen Partner gefunden
zu haben, der uns bei dem Ausbau unserer Bemühungen tatkräftig
unterstützt“, so Counts weiter.
In enger Zusammenarbeit
mit einheimischen Regierungsvertretern und den vor Ort agierenden NGOs
sollen so folgende Projekte realisiert werden:
Thailand:
In dem am schwersten von der Tsunami-Katastrophe betroffenen Gebiet
führt Nokia seine 2005 gestarteten Ausbildungsprogramme fort. Im
Vordergrund stehen Weiterbildungsmaßnahmen in den traditionellen
Erwerbsbereichen der Region, wie etwa dem Schiffbau, der Boots- und
Motorradreparatur sowie in verschiedenen Segmenten des Hotelgewerbes.
Indien:
Auf dem Subkontinent werden den Jugendlichen vor allem Workshops in
Wirtschafts- und Selbstmanagement angeboten. Dabei geht es
hauptsächlich um die Vermittlung von Problemlösungsstrategien,
Verhandlungsführung und Motivationstraining. Auf diese Weise sollen die
Jugendlichen dazu angeregt werden, eine aktive Rolle in ihren Gemeinden
einzunehmen, um die politischen und wirtschaftlichen
Entscheidungsprozesse innerhalb ihrer Dörfer maßgeblich mitgestalten zu
können.
Sri Lanka: Auch im ehemaligen Ceylon stehen
beruflich ausgerichtete Kursen im Mittelpunkt. Neben Seminaren über
Tourismusmanagement, Buchhaltung und Verkauf werden den Jugendlichen
wichtige Alltagsfähigkeiten wie Nähen, Spinnen und Zimmern näher
gebracht.
Indonesien: Bei den Projekten auf der
südostasiatischen Inselkette stehen vor allem junge Leute mit geringer
bzw. keiner Schulausbildung im Fokus. Ihnen soll in Form von Workshops
vermittelt werden, wie man sich aus eigener Kraft einen Kleinbetrieb
aufbaut und ihn erfolgreich bewirtschaftet.