Soziales Engagement

Ich kann, weil ich will, was ich muss

Diese Worte prangen in Stahl geschnitten auf dem Turm des vermeintlich gesunken U-Bootes im Essener Baldeneysee. Es ist eines der Kunstwerke des Projekts „Ruhr Atoll“ im Rahmen der „RUHR 2010“. Offizieller Förderer des Ruhr Atolls ist die KfW Bankengruppe. Sie will damit die Bevölkerung auf kreative Weise für Themen wie Nachhaltigkeit, Ressourcenschutz und Energiesparen begeistern.

01.06.2010

Innenansicht des U-Boot Turmes. Foto: RUHR2010/Jan Pauly
Innenansicht des U-Boot Turmes. Foto: RUHR2010/Jan Pauly

Der Essener Baldeneysee bietet derzeit einen abenteuerlichen Anblick: Ein halb versunkenes U-Boot, ein Eisberg trotz frühlingshafter Temperaturen, eine fernöstlich wirkende Hütte nebst Blumenkästen und eine schrottähnliche Konstruktion - insgesamt vier eigentümliche Inseln zieren seit Mitte Mai den größten der sechs Ruhrstauseen. Zusammen bilden sie das Ruhr Atoll, eines der Leitprojekte der „RUHR 2010, Kulturhauptstadt Europas“. Unter diesem Titel präsentiert sich das Ruhrgebiet in diesem Jahr als „Europäische Kulturmetropole“. Mit verschiedensten Projekten zeigen insgesamt 53 Städte ihr Engagement unter dem Motto „Wandel durch Kultur - Kultur durch Wandel“. Geschichtlich ist das Ruhrgebiet vor allem durch Kohlebergbau und Stahlerzeugung geprägt, daher liegt der Fokus des Ruhr Atolls auf dem Einsatz regenerativer Energieressourcen. Künstler waren aufgerufen, ihre Ideen für einen kreativ gestalteten „Energiepark“ zu entwickeln und einzureichen.

Die KfW als Projektsponsor

Die KfW ist dabei Sponsor des Ruhr Atolls. Warum sie sich mit ihrer Förderung für eben dieses Kunstereignis engagiert, erklärt der KfW-Vorstandsvorsitzende Dr. Ulrich Schröder: „Engagement für Nachhaltigkeit ist kein Selbstläufer. Das Thema braucht Aufmerksamkeit. Mit der Förderung der RUHR.2010 verbindet die KfW deshalb gleichzeitig auch den Appell, die Bevölkerung für das Thema Nachhaltigkeit stärker zu begeistern“. Zusätzlich zur finanziellen Förderung entwickelte die KfW eine eigene, sogenannte Microsite über das Ruhr Atoll. Mit dieser übersichtlich strukturierten Internetseite liefert die KfW einen Einblick in ihr Engagement im Bereich der Nachhaltigkeit, im Vordergrund steht jedoch das Projekt. Interessierte können hier das Programm der Ruhr 2010 downloaden, zudem werden jedes der Kunstwerke beschrieben und seine Schaffer vorgestellt.
Kunst zu Wasser.

Insgesamt durften fünf Künstler ihre Werke in Form von bis zu 300 Quadratmeter großen Inseln auf dem Baldeneysee umsetzen. Dabei wählten sie grundverschiedene Ansätze um die Themen Kunst und Energie zu verbinden:

U-Boot Transfer. Foto: RUHR2010/Jan Pauly
U-Boot Transfer. Foto: RUHR2010/Jan Pauly

Einen besonders imposanten Eindruck liefert das U-Boot der Künstler Andreas Kaufmann und Hans Ulrich Reck. Mehrere Monate brauchten die Schiffsbauer der Meidericher Werft in Duisburg, um das 18 Meter lange U-Boot aus Stahl zusammenzuschweißen. Von dort aus wurde es auf dem Wasserweg zum Essener Baldeneysee gebracht, wo es gezielt auf Grund lief. Einzig der Turm mit der Inschrift des Philosophen Kant „Ich kann, weil ich will, was ich muss“, ragt noch aus dem Wasser. Wer sich dieses Kunstwerk von nahem anschauen möchte, kann es mit einem Tretboot erreichen und betreten. Dann werden auch die unzähligen kleinen Diapositive erkennbar, mit denen die Buchstaben des Schriftzuges ausgefüllt sind. Die Bilder zeigen verschiedenste Ereignisse der Gegenwart und der Geschichte. Tagsüber gespeichertes Sonnenlicht wird in der Nacht genutzt, um die Dias trotz der Dunkelheit sichtbar zu machen. Das U-Boot soll die Kriege versinnbildlichen die sowohl früher als auch heute über Energieressourcen geführt wurden und werden.

Antarktische Klänge in Essen

Der "Iceberg" im Baldeneysee. Foto: Andreas Kaiser/VG-Bildkunst
Der "Iceberg" im Baldeneysee. Foto: Andreas Kaiser/VG-Bildkunst

Unweit davon entfernt ruht das Ergebnis der Arbeit von Andreas Kaiser: Ein künstlicher Eisberg, darauf ein kleines orangenes Zelt. In diesem Eisberg befindet sich ein Container, dessen Innenraum der “Perennial Acoustic Observatory in the Antarctic Ocean” - einer Horchstation des Alfred Wegener Instituts (AWI) im Antarktischen Ozean - nachempfunden ist. Diese Forschungsstation nutzt das AWI, um die Geräuschkulisse des Ozeans aufzunehmen und auszuwerten. Kaiser gelang es, den Betreuer der Station, Dr. Lars Kindermann, für sein Projekt zu gewinnen. Er stellt für das Kunstwerk Originalaufnahmen aus der Horchstation zur Verfügung. Bei einem Besuch des „Icebergs“ sind diese zu hören: Mit den vielen fremdartigen und für die meisten Ohren vollkommen unbekannten Geräuschen vermitteln sie einen lebendigen Eindruck der Unterwasserwelt des Südpolarmeeres. Auch dieses Kunstwerk ist begehbar, beim Betreten des Containers nimmt die Temperatur deutlich ab: Mit Hilfe von Solarenergie wird sie herunter gekühlt, um eine arktische Atmosphäre herzustellen.

Nicht zum Anfassen, nur zum Bestaunen ist das „Teehaus Katase“, sowie das „Projekt zum Schutz der natürlichen Ressourcen“ - ein Kunstwerk von Ilya und Emilia Kabakov. Die fünfte Insel mit dem Titel „Local/Global“ ist das Werk der Künstlerin C.U. Frank. Sie wird jedoch erst im Juni eingeweiht.

Mit der Förderung des Ruhr Atolls hat die KfW einen künstlerischen Ansatz gewählt, um das Thema Nachhaltigkeit in den Köpfen der Besucher zu verankern. „Als Förderbank, die mit ihren Krediten Entwicklungen anstoßen will, ist es uns wichtig, dass wir nachhaltige Investitionen fördern, die Umwelt und wirtschaftlicher Entwicklung gleichermaßen zugute kommen“, so der KfW-Vorstandsvorsitzende Schröder. Im Jahr 2009 stellte die KfW knapp 20 Milliarden Euro für Klimaschutz- und Umweltprojekte zur Verfügung. In Deutschland stieg dabei das Fördervolumen gegenüber 2008 um rund 30 Prozent auf etwa 16 Milliarden Euro.

Quelle: UD
 

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