Soziales Engagement

Bayer HealthCare: Kampf gegen die Afrikanische Schlafkrankheit

„Ich bin so glücklich, dass mein Kopf durch die Behandlung wieder funktioniert“, sagt Moses, ein junger Farmer aus Uganda, der unter der Afrikanischen Schlafkrankheit litt. Dank der richtigen Behandlung konnte er sie besiegen. Ermöglicht hat ihm dies die Kooperation der World Health Organisation (WHO) mit Bayer HealthCare. Bereits seit 2002 stellt der Pharmakonzern der WHO Medikamente zur Bekämpfung der Schlafkrankheit zur Verfügung. Das Ziel ist, die Krankheit vollständig zu besiegen. Die Erfolge auf dem Weg dahin sind deutlich sichtbar.

05.02.2013

HAT-Patient Moses, Foto: Matias Boem
HAT-Patient Moses, Foto: Matias Boem

Schüttelfrost, Lymphknotenschwellungen, Fieber sowie Kopf- und Gliederschmerzen - mit diesen Symptomen zeigt sich die Afrikanische Schlafkrankheit in ihrer ersten Phase. Im zweiten Stadium machen sich die ersten Auswirkungen durch den Befall des zentralen Nervensystems bemerkbar: Die Betroffenen leiden unter Verwirrung, Koordinationsproblemen, Schlafstörungen und Krampfanfällen. Sie wirken apathisch und fallen in einen Dämmerzustand. Ohne entsprechende Behandlung verläuft die auch als „Human African Trypanosomiasis“ (HAT) bekannte Krankheit tödlich. Sie kommt hauptsächlich in Zentralafrika vor und wird durch zwei verschiedene Parasiten verursacht, die von der Tsetse-Fliege übertragen werden: Bei den Parasiten handelt es sich um den „Trypanosoma brucei gambiense“ und den „Trypanosoma brucei rhodesiense“. Der Unterschied zwischen diesen Erregern liegt im Verlauf der durch sie verursachten Krankheit und der Menge der Betroffenen. So ist der Parasit „Trypanosoma brucei gambiense“ für 95 Prozent aller Infektionen verantwortlich. Hier kann die Erkrankung über Monate und Jahre unbemerkt bleiben. Wenn die ersten Symptome spür- und sichtbar werden, befindet sich die Krankheit bereits in einem weit fortgeschrittenen Stadium und die Behandlung ist schwierig. Eine Infektion durch den Parasit „Trypanosoma brucei rhodesiense“ ist dagegen nur bei weniger als fünf Prozent der Betroffenen die Ursache und kommt vor allem in Ost- und Südafrika vor. Die Symptome werden schnell deutlich, so dass frühzeitig mit einer Therapie begonnen werden kann - sofern Medikamente vorhanden sind.

Bayer stellt Versorgung mit Medikamenten sicher

Für die Versorgung mit Medikamenten sorgt seit 2002 das Pharmaunternehmen Bayer HealthCare, das zunächst eine Vereinbarung für fünf Jahre mit der WHO schloss. Die Kooperation wurde stetig verlängert - im Zentrum stand und steht bis heute die Bereitstellung von 10.000 Ampullen pro Jahr mit dem Wirkstoff Suramin. Dieser Wirkstoff ist jedoch nur bei Betroffenen wirksam, die sich mit dem Erreger „Trypanosoma brucei rhodesiense“ infiziert haben. Dieser in Ostafrika auftretende Erreger betrifft aber nur 5% aller Patienten. Für den Großteil der Erkrankten gab es jedoch über viele Jahre keinen erfolgreichen Therapieansatz. Ihr Leiden geht auf eine Infektion mit dem Parasiten „Trypanosoma brucei gambiense“ zurück und betrifft - vor allem in Westafrika - rund 95% aller Patienten mit Afrikanischer Schlafkrankheit. Ein neuer Ansatz zur Behandlung dieser Form der Krankheit ergab sich jedoch mit den Ergebnissen einer Forschungsinitiative unter Führung von DNDI - Initiative für Medikamente gegen vernachlässigte Krankheiten.  Im Fokus dieser Kooperation stand die Erforschung einer neuen Kombinationstherapie aus Nifurtimox und Eflornithin (NECT). 2009 konnten die klinischen Studien erfolgreich abgeschlossen werden, woraufhin die WHO diesen Therapieansatz NECT auf die Liste der unentbehrlichen Arzneimittel (Essential Medicines) hob. NECT ermöglicht erstmals  auch für die vielen Menschen, die sich durch den Parasit Trypanosoma brucei gambiense infizieren, eine sehr wirksame Behandlung.

Dieser Durchbruch in der medikamentösen Therapie hat sowohl Bayer als auch Sanofi Aventis motiviert, den Kampf gegen die Afrikanische Schlafkrankheit auszuweiten und die WHO darin zu unterstützen.

Arua, Uganda, Foto: Matias Boem
Arua, Uganda, Foto: Matias Boem

Beide Unternehmen haben sich seither - zunächst für einen Zeitraum von fünf Jahren - verpflichtet, der WHO  die notwendigen Medikamente für NECT zur Verfügung zu stellen, von Bayer HealthCare kommen jährlich 400.000 Tabletten für die Kombinationstherapie. Bereits jetzt ist geplant, die Vereinbarung 2014 zu verlängern.

Moses aus Uganda ist einer der Menschen, die an der Krankheit litten und mit NECT behandelt wurden - mit Erfolg: „Bis ich wieder richtig gesund bin, wird es noch ein, zwei Jahre dauern. Aber das Wichtigste ist, dass die Hoffnung wieder in mein Leben zurückgekehrt ist“, so der Farmer.

Erfolge und Ziele im Kampf gegen die Afrikanische Schlafkrankheit

Die Wirksamkeit des gemeinsamen Kampfes gegen die Afrikanische Schlafkrankheit belegen die Zahlen: Im Jahr 2001 wurden noch 30.000 gemeldete Neuerkrankungen verzeichnet. Bis 2009 konnte diese Zahl auf 10.000 reduziert werden. Erklärtes Ziel ist jedoch, die Krankheit vollkommen bis 2020, wie in der London Declaration 2012“ vereinbart zu besiegen. Insbesondere durch den Therapieansatz NECT ist das realistisch geworden.

Gemeinsam mit 13 anderen führenden Pharmaherstellern, einigen nationalen Regierungen, der Bill & Melinda Gates Foundation, der WHO sowie der Weltbank hat Bayer 2012 Jahr die „London Declaration on Neglected Tropical Diseases“ unterzeichnet. Mit ihr soll die Kontrolle und Eliminierung von Tropenkrankheiten gefördert werden. Darüber hinaus engagiert sich Bayer im Rahmen der „Pan African Tsetse and Trypanosomiasis Eradication Campaign“ (PATTEC). Sie verfolgt das Ziel der Ausrottung der Tsetse-Fliege, die den Erreger der Afrikanischen Schlafkrankheit überträgt. Zudem plant Bayer eine neue Initiative, durch die lokale Teams unterstützt werden sollen, die sich in ländlichen Gebieten im Kongo für die Bekämpfung der Krankheit einsetzen.

Quelle: UD
 

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