KfW finanziert „grünes“ Stromnetz in Südafrika
Der Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank hat im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) dem staatlichen Energieversorger Südafrikas, ESKOM, einen Förderkredit in Höhe von 300 Millionen Euro zugesagt. Mit der Finanzierung soll insbesondere der Anschluss von Solar- und Windkraftwerken realisiert und zudem ein nennenswerter Beitrag zur Modernisierung und Stärkung des südafrikanischen Verbundnetzes geleistet werden.
04.05.2015
Durch die Netzintegration erneuerbarer Energien wird eine jährliche CO2-Einsparung von bis zu 5,5 Millionen Tonnen ermöglicht. Insbesondere wird die Verbundnetzanbindung von zwei Kraftwerksprojekten unterstützt, für die die KfW bereits Finanzierungsbeteiligungen zugesagt hatte. Es handelt sich dabei um das Kiwano Solarturmkraftwerk (100 MW) in Upington (FZ-Entwicklungskredit: 100 Millionen US-Dollar) und um das von der KfW IPEX-Bank mitfinanzierte Ingula Pumpspeicherkraftwerk (75 Millionen Euro) in Braamhoek.
„Diese Neuausrichtung der Energieversorgung ist für Südafrika ein großer Schritt weg von der Abhängigkeit von Kohlekraft und hin zu nachhaltiger Stromerzeugung. Mit dem Anschluss klimafreundlicher Energieerzeugungsalternativen kann das Land als größter CO2-Emittent Afrikas einen signifikanten Beitrag zum internationalen Klimaschutz leisten“, sagte Dr. Norbert Kloppenburg, Mitglied des Vorstands der KfW Bankengruppe.
Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit sind für die Menschen in Südafrika von großer Bedeutung. Während die Nachfrage nach umweltfreundlichem Strom in Südafrika wächst, konnte in den letzten Jahren das Stromnetz nur unzureichend ausgebaut und gewartet werden. Stromausfälle und Versorgungsschwankungen sind die Folge. Mit einem neuen Investitionsprogramm soll nicht nur das landesweite Übertragungs- und Verteilungsnetz ausgebaut, sondern auch die Integration erneuerbarer Energien von privaten Stromanbietern realisiert werden.
Bis 2022 sollen insgesamt 15 Milliarden US-Dollar in Netzausbau und Verteilungsstrukturen investiert werden, davon allein drei Milliarden US-Dollar in die Verbundnetz-Integration von erneuerbaren Energien. Das Darlehen wurde der ESKOM in südafrikanischer Währung (Rand) herausgelegt, und stellt die bislang größte Lokalwährungsfinanzierung der KfW Bankengruppe in einem Entwicklungs- bzw. Schwellenland dar.
Der Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank hat für Südafrika im Auftrag der Bundesregierung seit 1994 rund 850 Millionen Euro (rund 180 Millionen Euro Haushaltsmittel, rund 670 Millionen Euro KfW-Eigenmittel) für Vorhaben insbesondere in den Schwerpunktsektoren Klima und Energie, Gewaltprävention und Gesundheit zugesagt.