UN-Entwicklungsziele

UNCTAD sieht "trostlose Zeit" für Weltwirtschaft

Um einen globalen wirtschaftlichen Absturz zu verhindern, sind vor allem die wohlhabenden Länder der Welt gefordert. Diese müssen alles unternehmen, um ihre öffentlichen Ausgaben und damit auch ihr Wachstum anzukurbeln. Wenn dies nicht gelingt und aufstrebende Märkte in Ländern wie China, Russland oder Brasilien weiterhin schwächeln, muss sich die Weltwirtschaft auf eine "trostlose Zeit" gefasst machen. Zu diesem ernüchternden Ergebnis kommt der aktuelle Jahresbericht der United Nations Conference on Trade and Development (UNCTAD), der vor einer "sekulären Stagnation" warnt und eine breite Reform der globalen Ökonomie fordert.

14.10.2015

UNCTAD sieht "trostlose Zeit" für Weltwirtschaft

"Die Forcierung von öffentlichen Ausgaben sollte ein Schlüsselinstrument sein, um das Problem der sekulären Stagnation - also einer länger anhaltenden glanzlosen Periode des wirtschaftlichen Wachstums, die von einer schwachen Nachfrage auf Konsumentenseite getrieben wird - anzugehen", heißt es im "Trade and Development Report 2015".

Das UNCTAD-Papier lässt keinen Zweifel daran, wer für die miesen Aussichten der weltweiten Wirtschaftsentwicklung verantwortlich zu machen ist. "Die Schuld für den heraufziehenden globalen Niedergang liegt nicht bei den aufstrebenden Märkten, die langsam in eine Rezession schlittern, sondern bei den reichen Ländern", ist man bei der Welthandels- und Entwicklungskonferenz überzeugt.

"Es gibt immer mehr Gründe, sich Sorgen zu machen. Und unter all diesen Gründen versteckt sich das Versagen der entwickelten Wirtschaften, die es nicht geschafft haben, sich auf ein nachhaltiges Fundament zu stellen", erklärt Richard Kozul-Wright, Leiter der UNCTAD-Abteilung für Globalisierung und Entwicklungsstrategien. Verantwortlich hierfür sei genauso eine Schwäche in der Nachfrage, wie das Unvermögen der reichen Staaten, das Problem von unregulierten Finanzspekulationenen in den Griff zu bekommen.

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Bankrott-Mechanismen für Staaten

Dass der Ausblick der Entwicklung der Weltwirtschaft derzeit nicht sehr rosig ist, hat erst in der vergangenen Woche auch der Internationale Währungsfonds bestätigt. Demnach verliert die globale Ökonomie derzeit im Sog der Konjunkturabkühlung in China an Fahrt und soll dadurch im Jahr 2015 lediglich um 3,1 Prozent anwachsen.

Um eine weitere wirtschaftliche Talfahrt abzuwenden, rät der UNCTAD-Bericht zu strengeren Kontrollen in Bezug auf die weltweiten Kapitalflüsse. Dadurch soll nicht zuletzt verhindert werden, dass sich in bestimmten Marktbereichen wiederholt Blasen aufbauen. Die Staaten selbst sollen zudem mithilfe spezieller Bankrott-Mechanismen vor weiteren Pleiten wie in Griechenland bewahrt werden, so ein Vorschlag der UNCTAD-Experten.

Quelle: UD/pte
 

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