Anreizsystem untergräbt Umweltschutz nicht
Finanzielle Anreize für umweltfreundliches Wirtschaften untergraben nicht die Motivation zum Umweltschutz, wenn diese eines Tages auslaufen. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Universität Osnabrück am Beispiel von 750 untersuchten Landbesitzern in Westuganda.
05.06.2023
Details wurden in „Proceedings of the National Academy of Sciences“ publiziert.
Waldschutz nicht untergraben
„Unsere Ergebnisse zeigen, dass kurzfristige finanzielle Anreize die Motivation zum Waldschutz nicht untergraben – und das auch dann nicht, wenn die Zahlungen bereits länger weggefallen sind. Somit finden wir keine Anhaltspunkte für die häufig geäußerte Befürchtung, dass finanzielle Zahlungen langfristig mehr Schaden als Nutzen anrichten“, sagt Studienhauptautor Tobias Vorlaufer in Bezug auf sogenannte Ökosystemleistungen.
Die für die Studie befragten Landbesitzer hatten für zwei Jahre Zahlungen dafür erhalten, die von ihnen genutzten Waldflächen nicht abzuholzen oder sogar neu aufzuforsten. Innerhalb dieses Zeitraums ging die Abholzung um die Hälfte zurück. Danach wurden die Zahlungen eingestellt. Jetzt, sechs Jahre später, hat das Team das Umweltverhalten der Landbesitzer anhand von Umfragen und ökonomischen Experimenten untersucht.
Anreizinstrumente lohnen sich
„Diese positiven Ergebnisse geben Anlass zur Hoffnung. Wir konnten zeigen, dass ökonomische Anreizinstrumente die Bereitschaft von Landbesitzern, sich am Naturschutz zu beteiligen, nicht negativ beeinflussen und somit einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Biodiversität und des Klimas leisten können“, ergänzt Studienautorin Stefanie Engel.