Umweltorganisationen starten Online-Petition für EU Agrarreform
Das Europäische Parlament entscheidet am 13. März über eine Agrarreform. Geht es nach dem Willen des Agrarausschusses wird der Entwurf von Agrarkommissar Dacian Ciolos gänzlich verwässert. 25 europäische Umweltorganisationen, darunter die deutschen Organisationen BUND, EuroNatur, NABU und WWF, wollen das verhindern. Sie fordern die 754 Abgeordneten des EU-Parlaments auf, ein klares Signal für eine Agrarreform zu setzen, bei der Subventionen in Zukunft nicht mehr mit der Gießkanne nach der Größe der Höfe vergeben werden. Stattdessen sollten mit Steuergeldern vorrangig Landwirte gefördert werden, die gesunde Lebensmittel erzeugen und die dazu beitragen, Umwelt, Landschaft und lebenswerte ländliche Räume zu erhalten.
08.03.2013
"Die große Linie für eine längst überfällige Reform der EU-Agrarpolitik lag mit dem Ciolos-Vorschlag eigentlich längst auf dem Tisch", so die Initiatoren. Anachronistische Bauernverbände aus vielen EU Ländern hätten jedoch alles getan, um den Entwurf vollständig zu verhindern. Im 40-köpfigen Agrarausschuss des EU-Parlamentes blockiere eine länderübergreifende Mehrheit aus Landwirtschaftspolitikern alter Schule jeglichen Reformansatz.
Mit ihrer Initiative wollen die Umweltorganisationen auf die Bedeutung des Themas hinweisen und alle Parlamentarier in die Verantwortung nehmen. Die EU investiere Jahr für Jahr 40 Prozent ihres Haushalts in die Landwirtschaft. Angesichts dieser Investitionen sei es längst überfällig, den Sektor stärker in die Verantwortung zu nehmen. Die europäischen Bauern könnten erheblich zum Umwelt- und Naturschutz beitragen. Es sei im eigenen Interesse der Landwirte, sich dieser Aufgabe zu stellen, um die Natur und damit langfristig ihr Kapital zu schützen. Die Online-Petition läuft noch bis zum 13.März 2013 in acht Mitgliedsstaaten der Europäischen Union.