250.000 Unterschriften gegen EU-Ratsentscheid über Agrosprit
Essen oder Agrosprit tanken? Das Menschenrecht auf Nahrung geht vor! Mit einer Aktion vor dem Bundesumweltministerium haben Nichtregierungsorganisationen gegen die Förderung von Agrosprit aus Nahrungsmitteln protestiert. Aktive des Kampagnennetzwerkes Campact, die Entwicklungsorganisation Oxfam, der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), das Food First Informations- und Aktionsnetzwerk (FIAN) sowie Rettet den Regenwald e. V. fordern Minister Peter Altmaier auf sicherzustellen, dass die Bundesregierung bei der Abstimmung im EU-Ministerrat am Donnerstag für den schnellstmöglichen Ausstieg aus der Agrosprit-Förderung sorgt.
23.12.2013
"Der scheinbar kleine Unterschied hat gewaltige Auswirkungen: Von den für zusätzliche zwei Prozent Agrosprit erforderlichen Anbauflächen könnten rund 68 Millionen Menschen ernährt werden. Nahrung durch den Auspuff zu jagen ist unverantwortlich angesichts über 840 Millionen hungernder Menschen weltweit", sagte Annette Sawatzki von Campact.
"Mit der EU-Förderung von Agrosprit wird der knallharte Kampf um begrenzte fruchtbare Flächen angeheizt. Die EU schürt so Landkonflikte, treibt die Nahrungsmittelpreise in die Höhe und verschärft den Hunger", sagte Marita Wiggerthale, Agrarexpertin bei Oxfam Deutschland.
"Nicht nur wir Nichtregierungsorganisationen, sondern auch renommierte Wissenschaftler und Bundesbehörden warnen seit Jahren vor den Folgen von Agrosprit. Agrarkraftstoffe haben keine wirklichen Klimavorteile, sondern schaden der Umwelt. Wie brauchen eine echte Verkehrswende, keine Scheinlösungen", sagte Kathrin Birkel, BUND-Agrarexpertin.
Den Online-Appell "Essen statt E10 - Hungersprit verbannen" haben seit Ende November über 115.000 Menschen unterzeichnet: https://www.campact.de/agrosprit/appell/teilnehmen/
Rettet den Regenwald sammelte seit Februar 2013 fast 140.000 Unterschriften. Hier erfahren Sie mehr:
https://www.regenwald.org/aktion/908/eu-biodiesel-faellt-7-000-quadratkilometer-regenwald#more