Politik
Zeitbombe Tuberkulose tickt
Sie ist eine der ältesten Krankheiten der Menschheit: die Tuberkulose. Lange galt ihre Bedrohung als überwunden, doch in jüngster Zeit meldet sich die Tuberkulose mit erschreckendem Ausmaß zurück: Nach Angaben der Organisation „TB Alliance“ sterben jährlich zwei Millionen Menschen an der Infektion. Mit Hilfe von Bayer hofft man nun, ein neues, wirksameres Mittel zu finden.
12.01.2007
Noch bis ins frühe 20.
Jahrhundert war die Tuberkulose eine der verbreitetsten Krankheiten der Welt.
Um 1880 war in Deutschland jeder zweite Todesfall in der Altersgruppe der
Erwachsenen darauf zurückzuführen. Erst mit der Entwicklung eines Impfstoffes
1923 kam die Wende. Seitdem gilt Tuberkulose - zumindest in den reichen
Ländern - als besiegt. Doch in diesem
Jahrhundert droht eine unheilvolle Renaissance dieser Krankheit. Jedes Jahr
treten wieder neun Millionen neue Fälle von aktiver Tuberkulose auf, zwei
Millionen Menschen sterben daran. Verheerend an der neuen Art der Tuberkulose
ist ihre rasche Ausbreitung unter den Ärmsten, der Anstieg resistenter
Bakterienstämme sowie die gefährliche Kombination mit HIV/Aids. Die
Weltgemeinschaft ist auf eine solche Epidemie nicht vorbereitet, warnt die
Nichtregierungsorganisation „TB Alliance“. Dort rechnet man in den kommenden 20
Jahren mit etwa einer Milliarde neuer Infizierter und bis zu 36 Millionen Toten
im Jahr.
TB Zeitbombe tickt
Dagegen will die „TB Alliance“ ankämpfen: Sie ist eine Gemeinschaftsinitiative von öffentlichen Akteuren wie etwa der Europäischen Kommission und der American Lung Association sowie Partnern aus der Industrie. Ihr Ziel ist es, in den nächsten Jahren ein neues, effektiveres und preiswertes Medikament gegen Tuberkulose zu entwickeln. Dieser Schritt zu neuen Medikamenten ist dringend notwendig, denn die derzeitigen Wirkstoffe sind bereits seit 40 Jahren unverändert im Einsatz und auf die neue Situation, die sich durch resistente Erreger ergeben hat, nicht wirksam eingestellt. „Partnerschaften wie diese sind unsere einzige Hoffung, die TB Zeitbombe noch zu entschärfen“, mahnt Lee Reichmann, Direktor des nationalen amerikanischen TB Zentrums.
Zusammen mit der Bayer HealthCare hat die Organisation daher eine klinische Studie aufgelegt, in der untersucht wird, ob sich die Heilungsdauer von Tuberkulose mit dem Bayer-Medikament Moxifloxacin erheblich verkürzen lässt. Bei erfolgreichem Ausgang könnte dieses Programm zur ersten Zulassung eines neuen Tuberkulose-Medikaments in mehr als vierzig Jahren führen. Die Prüfärzte sind zuversichtlich, mit dem von Bayer bereitgestellten Antibiotikum Moxifloxacin gute Ergebnisse erzielen zu können. An 2.500 Tuberkulose-Patienten von vier Kontinenten wird geprüft, ob sich das Medikament auch in der Tuberkulose-Therapie einsetzen lässt. Es ist weltweit eines der modernsten und wirksamsten Antibiotika, mit dem in über 100 Ländern verschiedene bakterielle Atemwegs- und Hauterkrankungen erfolgreich behandelt werden.
Historische Partnerschaft mit Bayer
„Dies ist ein historischer Moment im Rahmen der globalen Gesundheitsversorgung“, sagte Dr. Maria C. Freire, Präsidentin und Chief Executive Officer der TB Alliance, zu Beginn des Kooperationsprojektes. „Wenn wir in unserem weltweiten Studienprogramm mit Bayer erfolgreich sind, könnte innerhalb von fünf Jahren eine neue, kürzere Therapie zur Verfügung stehen. Dies kann für Millionen von Tuberkulose-Patienten eine lebensentscheidende Frage sein.“ Dr. Wolfgang Plischke, Mitglied des Vorstands der Bayer AG, ist zuversichtlich, dass Moxifloxacin auch bei Tuberkulose eingesetzt werden kann: „Wir sind stolz darauf, gemeinsam mit der TB Alliance mitzuwirken, die Tuberkulose als eine der großen pandemischen Infektionskrankheiten in den Griff zu bekommen.“
Bestätigt die Studie vorklinische Beobachtungen, kann Moxifloxacin in Kombination mit anderen bestehenden Therapien die bisherige Standardmedikation bei Tuberkulose ersetzen. Das hätte für die Erkrankten gleich mehrere Vorteile: Unter Moxifloxacin heilt die Infektion schneller aus, so dass sich die Therapiedauer von bisher minimal sechs Monaten um mindestens ein Drittel reduzierte. Dank der Verkürzung haben die Patienten weniger Nebenwirkungen und sind eher bereit und auch finanziell in der Lage, die Therapie für die notwendige Dauer der Heilung vorzunehmen. Gerade das ist besonders wichtig, denn eine vorzeitig abgebrochene Therapie erhöht die Gefahr, dass sich multi-resistente Bakterienstämme bilden.
TB Zeitbombe tickt
Dagegen will die „TB Alliance“ ankämpfen: Sie ist eine Gemeinschaftsinitiative von öffentlichen Akteuren wie etwa der Europäischen Kommission und der American Lung Association sowie Partnern aus der Industrie. Ihr Ziel ist es, in den nächsten Jahren ein neues, effektiveres und preiswertes Medikament gegen Tuberkulose zu entwickeln. Dieser Schritt zu neuen Medikamenten ist dringend notwendig, denn die derzeitigen Wirkstoffe sind bereits seit 40 Jahren unverändert im Einsatz und auf die neue Situation, die sich durch resistente Erreger ergeben hat, nicht wirksam eingestellt. „Partnerschaften wie diese sind unsere einzige Hoffung, die TB Zeitbombe noch zu entschärfen“, mahnt Lee Reichmann, Direktor des nationalen amerikanischen TB Zentrums.
Zusammen mit der Bayer HealthCare hat die Organisation daher eine klinische Studie aufgelegt, in der untersucht wird, ob sich die Heilungsdauer von Tuberkulose mit dem Bayer-Medikament Moxifloxacin erheblich verkürzen lässt. Bei erfolgreichem Ausgang könnte dieses Programm zur ersten Zulassung eines neuen Tuberkulose-Medikaments in mehr als vierzig Jahren führen. Die Prüfärzte sind zuversichtlich, mit dem von Bayer bereitgestellten Antibiotikum Moxifloxacin gute Ergebnisse erzielen zu können. An 2.500 Tuberkulose-Patienten von vier Kontinenten wird geprüft, ob sich das Medikament auch in der Tuberkulose-Therapie einsetzen lässt. Es ist weltweit eines der modernsten und wirksamsten Antibiotika, mit dem in über 100 Ländern verschiedene bakterielle Atemwegs- und Hauterkrankungen erfolgreich behandelt werden.
Historische Partnerschaft mit Bayer
„Dies ist ein historischer Moment im Rahmen der globalen Gesundheitsversorgung“, sagte Dr. Maria C. Freire, Präsidentin und Chief Executive Officer der TB Alliance, zu Beginn des Kooperationsprojektes. „Wenn wir in unserem weltweiten Studienprogramm mit Bayer erfolgreich sind, könnte innerhalb von fünf Jahren eine neue, kürzere Therapie zur Verfügung stehen. Dies kann für Millionen von Tuberkulose-Patienten eine lebensentscheidende Frage sein.“ Dr. Wolfgang Plischke, Mitglied des Vorstands der Bayer AG, ist zuversichtlich, dass Moxifloxacin auch bei Tuberkulose eingesetzt werden kann: „Wir sind stolz darauf, gemeinsam mit der TB Alliance mitzuwirken, die Tuberkulose als eine der großen pandemischen Infektionskrankheiten in den Griff zu bekommen.“
Bestätigt die Studie vorklinische Beobachtungen, kann Moxifloxacin in Kombination mit anderen bestehenden Therapien die bisherige Standardmedikation bei Tuberkulose ersetzen. Das hätte für die Erkrankten gleich mehrere Vorteile: Unter Moxifloxacin heilt die Infektion schneller aus, so dass sich die Therapiedauer von bisher minimal sechs Monaten um mindestens ein Drittel reduzierte. Dank der Verkürzung haben die Patienten weniger Nebenwirkungen und sind eher bereit und auch finanziell in der Lage, die Therapie für die notwendige Dauer der Heilung vorzunehmen. Gerade das ist besonders wichtig, denn eine vorzeitig abgebrochene Therapie erhöht die Gefahr, dass sich multi-resistente Bakterienstämme bilden.
Quelle: UD