Politik

In Algerien ist die Umwelt am Zug

Während sich in Deutschland die Menschen am Heiligabend um den Weihnachtsbaum versammeln, finden sich die Leute in der algerischen Hauptstadt Algier zu einem Volksfest im Bahnhof ein. Dort macht über die Weihnachtstage der "Umweltzug" Station, der seit Ende Oktober durch Algerien tourt und über das nationale Umweltprogramm informiert.

30.12.2002

Die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) unterstützt dieses Programm im Auftrag des deutschen Entwicklungsministeriums und hat wesentlich zu diesem innovativen Instrument der Öffentlichkeitsarbeit beigetragen.

Die mobile Ausstellung umfasst insgesamt fünf Waggons: Je ein Wagen widmet sich dem kommunalen Umweltschutz, der Beteiligung der Bürger, der Bedeutung der biologischen Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt sowie der Umweltpolitik des Staates. Mit Plakaten, Projektionen, Computersimulationen und Modellen werden die vier Themen aufgearbeitet und für die Besucher der Ausstellung erlebbar. Eine lebensgroße "Umweltkuh", gestiftet vom bayerischen Umweltministerium, sorgt nicht nur für Heiterkeit - vielmehr informiert sie darüber, was bei der Methangärung passiert. Auf dem offenen, fünften Waggon sind zu Demonstrationszwecken Anlagen für Windkraft und Solarenergie installiert.

"Mit dem Umweltzug richten wir den Fokus auf das algerische Umweltschutzprogramm, motivieren die Bevölkerung zum Mitmachen", so GTZ-Programmleiter Hans Karpe. Die Aufmerksamkeit ist groß. Zum Start des Zuges berichteten mehr als 70 algerische Journalisten. Die beiden Fernsehsender des Landes hatten ihre Übertragungswagen zum Algierer Hauptbahnhof geschickt, übertrugen live. Insgesamt ist der Zug sechs Monate im ganzen Land unterwegs. In mittelgroßen Städten macht er fünf Tage Station, in großen bis zu drei Wochen. "Das sind dann richtige kleine Happenings", berichtet Karpe. "Lokale Umweltgruppen und Initiativen veranstalten Basare, organisieren Musik- und Theateraufführungen." Lehrer besuchen mit ihren Schulklassen den Umweltzug, nehmen dies zum Anlass einer ökologischen Unterrichtseinheit. Doch der Umweltzug ist nicht nur eine neue Form der Umwelt-PR. Hans Karpe: "Die mobile Ausstellung gibt den Menschen Hoffnung auf eine lebenswerte Zukunft - nach den langen Jahren des Terrorismus."
 
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