Politik

Reisemagazin hilft Indianern

Das Reisemagazin Verträglich Reisen setzt sich für Brasiliens Indianer ein und ruft dazu auf, für die Tupiniquim zu spenden. Emissionshandel und Klimaschutzmaßnahmen dürfen nicht auf Kosten der Ureinwohner gehen.

03.11.2004

Zusammen mit der Regenwaldschutzorganisation Pro Regenwald setzt sich das in München ansässige Reisemagazin "Verträglich Reisen" für die Tupiniquim- und Guarani-Indianer in Brasilien ein. Kultur und Lebensraum der im brasilianischen Bundesstaat Espirito Santo lebenden Tupiniquim und Guarani sind durch Eukalyptusplantagen und Zellstoffindustrie bedroht.

Fast 500 Jahre hatten die an der Südostküste Brasiliens beheimateten Tupiniquim dem Druck der portugiesischen Eroberung standgehalten. Großzügig nahmen die Tupiniquim in den 1940er Jahren dann einen aus dem Süden vertriebenen Guarani-Stamm in ihrem Gbiet auf. Doch seit den 1960er Jahren verloren die Tupiniquim weite Teile ihres Landes an den Zellstoff- und Papierkonzern Aracruz, der ihre natürlichen Wälder abholzte und mit schädlichen Eukalyptus-Monokulturen zur Papierherstellung bepflanzte. Bäche und Flüsse wurden verseucht, das Land unfruchtbar. Eine "Grüne Wüste" entstand, wie die Brasilianer heute die Eukalyptus-Plantagen nennen.

Nun droht Brasiliens Indianern und Kleinbauern die Ausweitung der Baummonokulturen unter dem Deckmantel des Klimaschutzes und mit Geldmitteln aus dem so genannten Emissionshandel. Als Kompensation für die Verschmutzung der Atmosphäre mit Treibhausgasen wie Kohlendioxid u.a. durch den Flugverkehr sollen gerade in den tropischen Ländern große umwelt- und sozial schädliche Monokulturen mit schnell wachsenden Baumarten wie Eukalyptus entstehen. Viele Umweltgruppen und Indianervertreter in Brasilien wehren sich dagegen. Auch die Tupiniquim, das erste Opfer des Eukalyptus-Wahns.

Verträglich Reisen möchte den Tupiniquim helfen und ruft dazu auf, für sie zu spenden. Das Magazin, das sich auf umwelt- und sozial verträgliche Urlaubsangebote spezialisiert hat, möchte damit ein Zeichen setzen und darauf aufmerksam machen, dass man Klimaschutz (und Fernreisen) nicht auf dem Rücken der indigenen Völker austragen soll.

Die neue Ausgabe von Verträglich Reisen - sie erscheint zum 15. November - berichtet ausführlich über die Tupiniquim und das aktuelle Tourismusthema "Fliegen für die Umwelt".
Quelle: UD
 
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