Politik

G8-Finanzminister machen Afrikas Kranken Hoffnung

Damit die unzähligen Todesfälle in Afrika gestoppt werden können, benötigen die Entwicklungsländer neue und bessere Methoden, um die Oberhand gegen Krankheiten wie Malaria und AIDS zu bekommen. Die Unterstützung der G8-Finanzminister zu vorausbezahlten Abnahmeverpflichtungen für Impfstoffe findet daher bei NGOs großen Anklang.

01.07.2005

Malaria fordert jährlich mindestens eine Million Todesopfer, vor allem  von Kindern unter fünf Jahren in Afrika. Impfstoffe könnten die Todesfälle durch Malaria in Afrika auf einen Bruchteil der gegenwärtigen Anzahl vermindern und die aktuellen Mittel zur Bekämpfung der Erkrankung ergänzen.
 
Die PATH Malaria Vaccine Initiative begrüsst die durch die G8- Finanzminister bekannt gegebene Anerkennung der vorausbezahlten Abnahmeverpflichtungen (Advance Purchase Commitments, APCs) als wirkungsvolle  Methode zum Vorgehen gegen Krankheiten wie Malaria, die insbesondere  Entwicklungsländer plagen. APCs garantieren, dass Fonds zum Kauf von Impfstoffen zur Verfügung stehen werden, die für die Bedürfnisse der Menschen  ohne ausreichende Mittel zum Kauf der Impfstoffe entwickelt wurden. Neben Massnahmen, wie der verstärkten Unterstützung für vorhandene Impfstoffe, Verbesserung der medizinischen Versorgung und gemischtwirtschaftlichen Partnerschaften für die Gesundheit, können APCs viel zur Verminderung der schweren Bürde der Krankheit in Afrika beitragen.
 
Während sich die führenden Staatsmänner der Welt auf den bevorstehenden G8-Gipfel der größten Industrienationen vom 6. bis 8. Juli im schottischen  Gleneagles vorbereiten, ruft MVI die Staatschefs dazu auf, den beim  dieswöchigen Treffen der Finanzminister erreichten Fortschritt fortzusetzen und einen konkreten Entwicklungsplan für APCs zu erstellen.
 
Hindernisse bei PPP-Projekten

Gegenwärtig beschäftigt sich nur eine kleine Anzahl von Unternehmen mit  der Malariaimpfstoffforschung. Es gibt vier große Hindernisse, die das  privatwirtschaftliches Engagement der Branche an einer Malariaimpfstoff- Pipeline bremsen: hohe Forschungs- und Entwicklungskosten, das offensichtlich Fehlen eines rentablen Marktes, die den Impfstoffen eigene wissenschaftliche  Komplexität und der Mangel an Finanzierungsmitteln und  Finanzierungsmechanismen, die zum Kompensieren der anderen Hindernisse  erforderlich sind.
 
Eine innovative Methode zur Überwindung dieser Hindernisse ist ein APC.  Unternehmen investieren große Summen in die Entwicklung von pharmazeutischen Produkten für die rentablen Märkte Nordamerikas und Europas. Durch APCs verpflichten sich die Geldgeber zur Schaffung eines ähnlichen, nachhaltigen Marktes für geeignete Impfstoffe, die in den Entwicklungsländern benötigt  werden, sodass alle Hindernisse mit Ausnahme der wissenschaftlichen  Komplexität überwunden werden können. Auf diese Weise wir die Beteiligung der  Industrie stimuliert, während gleichzeitig die Finanzierungsobligationen der Geldgeber nur auf Projekte beschränkt bleibt, die ein geeignetes Impfmittel  in Aussicht stellen.
 
Neue Anreize

Durch das Schaffen zusätzlicher Anreize für Impfstoffe gegen Malaria, AIDS und andere Infektionskrankheiten können APCs die benötigten technischen und Produktionskapazitäten für die globale Anstrengung erbringen und die Chancen auf eine schnellere Entwicklung sowie auf rasche und umfassende  Markteinführung kostengünstiger Impfstoffe enorm verbessern. Unter dem Vorsitz des italienischen Ministers für Wirtschaft und Finanzen Domenico Siniscalco sieht MVI der Beteiligung an der Entwicklung konkreter Vorschläge  in den nächsten Monaten hoffnungsvoll entgegen.
 
Die PATH Malaria Vaccine Initiative (MVI) ist ein globales Programm, das durch eine Anfangsbeihilfe in  Höhe von 50 Millionen USD von der Bill & Melinda Gates Foundation ins Leben gerufen wurde, die später einen Zuschuss von weiteren 100 Millionen USD gewährte. MVI hat sich zum Ziel gesetzt, die Entwicklung vielversprechender Malariaimpfstoffe voranzutreiben und deren Verfügbarkeit für die Entwicklungsländer zu gewährleisten.
Quelle: UD
 
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