UN warnt vor "stillem Tsunami" in Afrika
Das United Nations World Food Programme (WFP) hat vor den Konsequenzen eines 'stillen Tsunami' gewarnt, der in Afrika Hundertausende tötet. WFP Regionaldirektor Mike Sackett wies darauf hin, dass HIV/AIDS der größte Killer im südlichen Afrika ist und bereits im Jahr 2010 jedes fünfte Kind dort ein Waise sein wird. Die Lebenserwartung der Menschen ist seit Mitte der 90er Jahre um durchschnittlich 22 Jahre gesunken.
05.07.2005
WFP versorgt die Opfer der HIV/AIDS Katastrophe mit Nahrungsmitteln und konzentriert sich besonders auf die Kinder, die am schlimmsten betroffen sind. Sie verlieren nicht nur ihre Eltern und müssen ihre Geschwister versorgen - sie verlassen die Schule und bekommen keine Ausbildung mehr. WFP hilft ihnen mit Schulspeisung, wodurch die Kinder nicht nur gesunde Mahlzeiten bekommen, sondern auch wichtiges landwirtschaftliches Know-how erlernen.
"Die Welt hat soviel Mitgefühl für die Opfer der Tsunami-Katastrophe gezeigt. Jetzt müssen wir die gleiche Hilfsbereitschaft für die Ärmsten und Hungrigsten in Afrika zeigen" sagte Sackett und warb um mehr Gelder für die WFP Projekte, die im südlichen Afrika weniger als 10 Prozent der benötigten Finanzmittel erhalten haben. WFP wies in Bonn auch auch auf die Krise im Sudan hin. "Wir müssen bald nicht nur bis zu 3,5 Millionen Menschen in Darfur ernähren, sondern auch die Menschen im Süden und Osten des Sudan" sagte Holdbrook Arthur. Der WFP Regionaldirektor fügte hinzu:"Nach zwei Jahrzehnten Bürgerkrieg ist die Infrastruktur zerstört. Jetzt kehren die Menschen in ihre Heimatorte zurück und wir müssen die Chancen nutzen, die uns das Friedensabkommen gegeben hat. Wir müssen den Menschen helfen, ihr Leben wiederaufzubauen."
Die WFP Hilfsaktion im südlichen Sudan hat erst knapp 40 Prozent der benötigten 302 Millionen US-Dollar erhalten. WFP ist die gößte humanitäre Organisation der Welt und versorgt jedes Jahr etwa 90 Millionen Menschen in 80 Ländern.
