Politik
Malaria-Medikamente erreichen die Kranken nicht
Trotz existierender wirksamer Medikamente sterben in Afrika noch immer alarmierend viele Menschen an Malaria. In vielen staatlichen Gesundheitseinrichtungen werden Patienten noch immer mit alten unwirksamen Medikamenten behandelt, kritisiert die internationale Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen. Das ist besonders dramatisch, da die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits vor vier Jahren empfohlen hat, veraltete Malariamedikamente durch Kombinationspräparate auf der Basis des Wirkstoffs Artemisinin (ACT) zu ersetzen.
09.05.2006
Bis heute haben rund 40 afrikanische Länder ACT zwar in ihre nationalen Behandlungs-protokolle aufgenommen. Mehr als 70 Prozent von ihnen setzen diese jedoch entweder gar nicht oder nur sehr langsam um. Fehlender politischer Wille sowie ein Mangel an finanziellen und personellen Ressourcen sind die Gründe hierfür. Darüber hinaus ist das Gesundheitspersonal häufig nur schlecht über die Vorteile der neuen Behandlungsmöglichkeit informiert, und es sind immer wieder Versorgungsengpässe mit ACT von gesicherter Qualität aufgetreten.
"Die Verfügbarkeit und Verteilung von ACT in den betroffenen Ländern wird auch dadurch behindert, dass das Malariaprogramm der WHO, die "Roll Back Malaria"-Partnerschaft sowie Geldgeber wie die Malariainitiative des US-Präsidenten bisher keine koordinierte Unterstützung für die Länder leisten", kritisierte Prudence Hamade, Leiterin der Malaria-Arbeitsgruppe von Ärzte ohne Grenzen. "Hinzu kommt, dass der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria als reines Finanzierungsinstrument den Regierungen nicht dabei helfen kann, ACT tatsächlich zu implementieren." Von den 208 Millionen US-Dollar, die der Fonds seit 2002 für ACT eingeplant hat, sind nur rund 30 Prozent für die Beschaffung der empfohlenen Präparate eingesetzt worden.
"Wir wissen, dass die Implementierung von ACT nicht einfach ist. Aber wenn es darum geht, diese lebensrettenden Medikamente denjenigen zur Verfügung zu stellen, die sie brauchen, darf niemand die Hände in den Schoß legen", fordert Karim Laouabdia, Direktor der Medikamentenkampagne von Ärzte ohne Grenzen. "Malariapatienten mit alten und unwirksam gewordenen Medikamenten wie Chloroquin zu behandeln ist ungefähr so sinnvoll, wie ihnen ein Päckchen Zucker zu verabreichen - das ist ethisch und medizinisch nicht vertretbar."
Nach einigen Versorgungsengpässen produzieren die Pharmahersteller nun ausreichend ACT. Neue Kombinationspräparate, die die Einnahme geringerer Tablettenmengen ermöglichen, werden Ende 2006 erhältlich sein. Es gibt also keine Entschuldigung dafür, nicht zu handeln.
"Die Verfügbarkeit und Verteilung von ACT in den betroffenen Ländern wird auch dadurch behindert, dass das Malariaprogramm der WHO, die "Roll Back Malaria"-Partnerschaft sowie Geldgeber wie die Malariainitiative des US-Präsidenten bisher keine koordinierte Unterstützung für die Länder leisten", kritisierte Prudence Hamade, Leiterin der Malaria-Arbeitsgruppe von Ärzte ohne Grenzen. "Hinzu kommt, dass der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria als reines Finanzierungsinstrument den Regierungen nicht dabei helfen kann, ACT tatsächlich zu implementieren." Von den 208 Millionen US-Dollar, die der Fonds seit 2002 für ACT eingeplant hat, sind nur rund 30 Prozent für die Beschaffung der empfohlenen Präparate eingesetzt worden.
"Wir wissen, dass die Implementierung von ACT nicht einfach ist. Aber wenn es darum geht, diese lebensrettenden Medikamente denjenigen zur Verfügung zu stellen, die sie brauchen, darf niemand die Hände in den Schoß legen", fordert Karim Laouabdia, Direktor der Medikamentenkampagne von Ärzte ohne Grenzen. "Malariapatienten mit alten und unwirksam gewordenen Medikamenten wie Chloroquin zu behandeln ist ungefähr so sinnvoll, wie ihnen ein Päckchen Zucker zu verabreichen - das ist ethisch und medizinisch nicht vertretbar."
Nach einigen Versorgungsengpässen produzieren die Pharmahersteller nun ausreichend ACT. Neue Kombinationspräparate, die die Einnahme geringerer Tablettenmengen ermöglichen, werden Ende 2006 erhältlich sein. Es gibt also keine Entschuldigung dafür, nicht zu handeln.
Quelle: UD