Politik

Interesse an Olympia sinkt

Das Interesse an den Olympischen Sommerspielen ist in Europa im Vergleich zum Olympiajahr 2004 deutlich gesunken. In Deutschland gaben aktuell nur noch 58 Prozent der Bundesbürger an, sich für die Sommerspiele zu interessieren. Im Vorfeld der Spiele in Athen 2004 waren es immerhin 70 Prozent der 16- bis 69-jährigen Deutschen. Zu diesem ernüchternden Ergebnis kommt die internationale Studie "Sponsoring 21+" des Beratungs- und Forschungsunternehmens Sport+Markt.

11.08.2008

Ein interessantes weiteres Untersuchungsergebnis: Gleichzeitig zu dem zurückgehenden Interesse an Olympia hat die Mehrzahl der offiziellen Sponsoren des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) in Westeuropa an Bekanntheit gewonnen. "Die Geschehnisse in Tibet in diesem Frühjahr sowie die Proteste rund um den Fackellauf waren weltweit eine sehr negative PR-Kampagne für die Olympischen Spiele in Peking. Dies hat der Vorfreude auf Olympia einen starken Dämpfer versetzt", erklärt Sport+Markt-Vorstand Hartmut Zastrow. Selbst in zahlreichen asiatischen Ländern habe die Ausrichtung der Spiele auf dem eigenen Kontinent nicht für ein erhöhtes Interesse sorgen können. Laut Zastrow hat in Deutschland ein einzigartiger Wandel in der Berichterstattung über die Olympischen Spiele in Peking stattgefunden, nämlich von einer positiven Annäherung hin zu einer kritisch distanzierten Betrachtung. "Menschenrechte, Umweltprobleme und Doping sind die Themen, mit denen konstant über die Sommerspiele berichtet wird", fasst Zastrow zusammen. Eine wirkliche Vorfreude auf das anstehende sportliche Großereignis komme deshalb in Deutschland nicht auf.

"Gleichzeitig haben die großen IOC-Sponsoren durch die kontinuierlichen Negativschlagzeilen einen unerwünschten Werbeeffekt erlebt", stellt Zastrow fest. Ob diese Art von Bekanntheitsgewinn allerdings wünschenswert ist, sei nach Meinung des Sponsoringexperten sicherlich zu hinterfragen. "Einige IOC-Partner würden dafür trotz des Medienwirbels international so gut wie nicht wahrgenommen, obwohl sie sich teilweise an Endverbraucher richten. "Gerade bei den werbefreien Olympischen Spielen genügt es nicht, 'nur' Sponsor zu sein. Ein solch kostspieliges Engagement muss über einen längeren Zeitraum mit Leben gefüllt und kommuniziert werden", betont Zastrow.

In Deutschland sind laut der aktuellen Untersuchung vor den Sommerspielen in Peking McDonald's, Panasonic und vor allem Samsung wesentlich mehr Deutschen als IOC-Sponsor ein Begriff als vor vier Jahren im Vorfeld von Athen. Samsung konnte seine gestützte Bekanntheit beispielsweise von 35 auf 58 Prozent steigern. Führend bleibt weiterhin Coca-Cola, das gestützt 82 Prozent der Deutschen als Olympiasponsor kennen.
Quelle: pte
 
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