Politik
Chinas Führung plant Umweltstandards
Nachdem das chinesische Wirtschaftswunder auf Kosten der Umwelt- und Sicherheitsstandards aufgebaut worden ist, denkt die chinesische Führung nun offenbar um. Im Oktober will die Partei auf ihrem Wirtschaftskongress einen ernsthaften Schritt hin zu einer nachhaltigen Wirtschaftspolitik setzen, berichtet die Zeitung "Die Welt".
16.09.2008
Auch Forscher der chinesischen Akademie der Wissenschaften haben sich
nun zu Wort gemeldet. Laut ihren Berechnungen wiegen die Kosten, die
China für seine Umwelt- und Ressourcenzerstörung zahlt, bereits
schwerer als der ökonomische Gewinn der boomenden Wirtschaft.
Bereits im Jahr 2005 sei die volkswirtschaftliche Bilanz Chinas
negativ gewesen, wenn man die Verluste aus Umweltzerstörung und
-verschmutzung einberechne, meint der Zukunftsforscher Shi Mingjun von
der chinesischen Akademie der Wissenschaften. Im Jahr 2005 hätten die
Verluste durch fehlende Umweltstandards rund 275 Mrd. Euro betragen und
damit die rund 224 Mrd. Euro überstiegen, die das chinesische
Sozialprodukt in jenem Jahr gewachsen sei. Für 2006 und 2007 erwartet
der Wissenschaftler ein ähnliches Bild.
Im Oktober will sich die Führung Chinas dieses Problems annehmen. Die Thesen der Wissenschaftler finden in der chinesischen Politik offenbar langsam Anklang. So hat beispielsweise der Umweltminister Zhou Shengxian kürzlich Führer aus jenen 21 Provinzen zusammengerufen, durch die die sieben größten Wasserläufe Chinas führen. Bereits 2005 wurde mit ihnen vereinbart, die extrem hohe Schadstoffbelastung der Flüsse bis 2010 zu reduzieren. Da bis zur Halbzeit die Verschmutzung lediglich um 2,3 Prozent verringert wurde, drohen den Provinzen jetzt Strafen.
Im Oktober will sich die Führung Chinas dieses Problems annehmen. Die Thesen der Wissenschaftler finden in der chinesischen Politik offenbar langsam Anklang. So hat beispielsweise der Umweltminister Zhou Shengxian kürzlich Führer aus jenen 21 Provinzen zusammengerufen, durch die die sieben größten Wasserläufe Chinas führen. Bereits 2005 wurde mit ihnen vereinbart, die extrem hohe Schadstoffbelastung der Flüsse bis 2010 zu reduzieren. Da bis zur Halbzeit die Verschmutzung lediglich um 2,3 Prozent verringert wurde, drohen den Provinzen jetzt Strafen.
Quelle: pte