Politik

Fünftes Weltwasserforum in Istanbul gestartet

Zu zwei Dritteln besteht die Erde aus Wasser, davon ist jedoch nur ein Prozent als Trinkwasser verfügbar. Um diesen geringen Anteil gerecht zu verteilen, muss ein funktionierendes Wassermangementsystem auf die Beine gestellt werden. Das zu ermöglichen ist ein Ziel des Weltwasserforums, der größten globalen Veranstaltung rund um das Thema Wasser. Mehr als 23.000 Teilnehmer aus 100 Ländern werden in diesem Jahr vom 16. Bis 22. März in der türkischen Hauptstadt Istanbul erwartet.

16.03.2009

Foto: S. Flint/fotolia.com
Foto: S. Flint/fotolia.com

Tausende Menschenleben könnten gerettet werden, wenn die Reparatur des Wassersystems in Simbabwe jetzt erfolgt. Passiert das nicht, werden sich die Cholera-Epedemien jährlich wiederholen. Erst vor wenigen Wochen machte die Hilfsorganisation CARE deutlich, wie wichtig eine nachhaltige Verbesserung der Wasser- und Sanitärsyteme, zum Beispiel im Kampf gegen lebensgefährdende Krankheiten ist. 3.900 Kinder sterben täglich an Infektionen, die durch Trinkwasser übertragen werden, weltweit leben 1,1 Billionen Menschen ohne sauberes Trinkwasser. Zahlen wie diese sind es, die alle drei Jahre Umweltexperten, Politiker, Wissenschaftler und Vertreter der Wirtschaft im Rahmen des Weltwasserforums zusammenbringt. “Bridging Divides for Water”, so lautet das Motto des Weltwasserforums in diesem Jahr. Gastgeberland ist die Türkei. Eine Woche lang werden die Teilnehmer in Istanbul über den Schutz, die Verwaltung und die Finanzierung der Wasserressourcen diskutieren. Dabei konzentrieren sie sich auf verschiedene Schwerpunktthemen, wie der “Wasserversorgung entsprechend der Bedürfnisse von Mensch und Umwelt” oder dem “Globalen Wandel und Risikomanagement”.

Trend zu Wasserinvestments

Doch auch das Thema “Finanzen” ist ein wichtiger Punkt. Seit einigen Jahren ist ein regelrechter Trend zu Wasserinvestments festzustellen, berichtet das Handelsblatt. Der Markt für Wassertechnologien und Dienstleistungen wird von der Zürcher Kantonalbank (ZKB) auf rund 420 Mrd. US-Dollar jährlich geschätzt. Davon entfallen 320 Mrd. US-Dollar auf die Trinkwasserversorgung und die Abwasserentsorgung. Mit der Wasserknappheit wird zum Beispiel das Geschäftsfeld der Wasser- und Abwasseraufbereitung immer wichtiger. Marktbeobachter meinen, dass die Verknappung des Trinkwassers in trockenen Regionen dazu führen wird, dass zunehmend auf teure Aufbereitungstechnologien zurückgegriffen wird. Unternehmen, die sich darauf spezialisiert haben, würden davon in Zukunft profitieren und seien als langfristige Anlage geeignet.

Inhalte, Highlights und Ziele

Das Weltwasserforum beschränkt sich nicht nur auf die einwöchige Konferenz, es beinhaltet vielmehr einen Vorbereitungsprozess von drei Jahren. Umgesetzt wird das Forum in Zusammenarbeit mit dem Sekretariat des Weltwasserforums, dem Weltwasserrat in Marseille und verschiedenen türkischen Organisationen und Ministerien.

Zahlreiche Highlights stehen in dieser Woche auf dem Programm: Kandidaten für den “Kyoto World Water Grand Prize” stellen ihre Projekte vor und geben Erfahrungen weiter. Zahlreiche Aussteller präsentieren neueste Wassertechnologien und Entwicklungen. Staatsoberhäupter, Minister, Parlamentarier und lokale Autoritäten werden in verschiedensten Sitzungen aufeinandertreffen, um die Diskussion zum Thema Wasser zu fördern. Rund 100 Sitzungen stehen auf dem Programm. Ziel ist es, aus ihren Ergebnissen Richtlinien und Verpflichtungen zu entwickeln, die ein gerechtes Wassermanagement für die jetzige und nachfolgende Generation festhalten. Das Weltwasserforum ist eine einheitliche Plattform, in deren Rahmen die unterschiedlichsten Akteure des Wassersektors aufeinandertreffen, um zu debattieren und Lösungen zu finden. Einschränkungen in der Teilnahmeregelung gibt es nicht.

Quelle: UD
 
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