Politik
Kinder-Ausbeutung wächst weltweit
"Die sexuelle Ausbeutung von Kindern und der Kinderhandel gehören nach wie vor zu den schlimmsten Verbrechen der Welt. Die einzige Möglichkeit effektiv dagegen aufzutreten, ist Bewusstsein in der Öffentlichkeit zu schaffen", so die Aktivistin Astrid Winkler. Nur so könne es eine Sensibilisierung des Problems geben. Die am häufigsten gestellten Fragen zum Thema Kinderhandel betreffe konkrete Zahlen und woher die Opfer denn kämen.
10.09.2009
"Diese Antwort können wir nach wie vor nicht liefern, denn es gibt noch immer keine vollständige systematische Auswertung bestehender Daten. Es gibt nur Annäherungen und Erhebungen einzelner Einrichtungen, die mit der Betreuung von Opfern betraut sind."
"Die Europäische Grundrechtsagentur, FRA, mit Sitz in Wien hat vor etwa einem Monat erstmals eine systematische Erhebung zu Kinderhandel in allen 27 EU-Staaten durchgeführt. Schätzungen zufolge sind mehrere 100.000 Kinder pro Jahr allein innerhalb der EU vom Kinderhandel betroffen", so Winkler. Die Annäherung an die gesamte Problematik sei allerdings nicht nur aufgrund der mangelnden Datenerhebung sehr schwierig, sondern auch in Bezug auf das Aufspüren solcher Fälle. "Die einzigen konkreten Zahlen aus Österreich, die Annäherungen zulassen, stammen von der bisher einzigen Einrichtung in Wien, der 'Drehscheibe', einer Kriseneinrichtung der Wiener Jugendwohlfahrt, die speziell als Anlaufstelle für großteils in Wien aufgegriffene, unbegleitete oder ausgebeutete Minderjährige zuständig ist." Die Zahlen lagen in den vergangenen Jahren bei rund 800 Kindern jährlich. Generell kommen die Opfer schwerpunktmäßig aus Osteuropa und dem Kaukasus. "Immer häufiger konnte man in den letzten Jahren auch gehandelte Frauen und Mädchen aus Nigeria antreffen."
"Kinder werden zum Stehlen, manchmal auch zum Betteln oder in die sexuelle Ausbeutung gezwungen. Oft sind die Grenzen fließend, vor allem wenn die Ausbeutung im Familienkontext oder -verband stattfindet", schildert Winkler. "In jedem Fall sind es Kinder, die entweder eigenständig einem Milieu aus Gewalt, Armut und Perspektivlosigkeit zu entkommen versuchen und so in die Hände von Menschenhändlern fallen." Die sexuelle Ausbeutung finde meist im Verborgenen statt. "In fast 80 Prozent der Fälle liegt sexuelle Ausbeutung vor", erklärt Winkler. Unseriöse Vermittlungsagenturen oder als Massagepalours getarnte Bordelle, aber auch der Straßenstrich, wo die Mädchen auf höheres Alter getrimmt werden, sind der Hilfsorganisation bekannt. "Das zentrale Problem ist, dass wir diese Kinder und Jugendlichen nicht bzw. kaum finden", beklagt die Expertin. Gründe dafür sind verhängte Schubhaft - wenn sie über 16 Jahre alt sind - oder Verurteilung wegen eines kriminellen Deliktes, zu dem sie gezwungen wurden. Das heißt, dass sie deshalb nicht als "Opfer von Kinderhandel" identifiziert werden.
Seit Ende August unterstützen alle "The Body Shop"- Märkte in 64 Ländern die "Stop Trafficking"-Kampagne von ECPAT. Begründet wird dies damit, dass Menschenhandel heute das drittgrößte und am schnellsten wachsende kriminelle Gewerbe der Welt sei. Weltweit werden jährlich mehr als 1,8 Mio. Kinder und Jugendliche sexuell ausgebeutet. Neben den in Mitteleuropa geschilderten Fällen, gebe es in zahlreichen anderen Ländern das Problem der Kinderprostitution. "In einer UNICEF-Aussendung wurde das sehr treffend formuliert", meint Winkler. Menschenhandel gebe es überall auf der Welt - von den ärmsten bis hin zu den reichsten Ländern. "Die Liste der Verbesserungen ist lang und wurde bereits mehrfach formuliert", so die Expertin. Mit der aktuellen Kampagne will man eine öffentlichkeitswirksame Sensibilisierung und Aufklärung zum Thema Kinderhandel erreichen.
"Die Europäische Grundrechtsagentur, FRA, mit Sitz in Wien hat vor etwa einem Monat erstmals eine systematische Erhebung zu Kinderhandel in allen 27 EU-Staaten durchgeführt. Schätzungen zufolge sind mehrere 100.000 Kinder pro Jahr allein innerhalb der EU vom Kinderhandel betroffen", so Winkler. Die Annäherung an die gesamte Problematik sei allerdings nicht nur aufgrund der mangelnden Datenerhebung sehr schwierig, sondern auch in Bezug auf das Aufspüren solcher Fälle. "Die einzigen konkreten Zahlen aus Österreich, die Annäherungen zulassen, stammen von der bisher einzigen Einrichtung in Wien, der 'Drehscheibe', einer Kriseneinrichtung der Wiener Jugendwohlfahrt, die speziell als Anlaufstelle für großteils in Wien aufgegriffene, unbegleitete oder ausgebeutete Minderjährige zuständig ist." Die Zahlen lagen in den vergangenen Jahren bei rund 800 Kindern jährlich. Generell kommen die Opfer schwerpunktmäßig aus Osteuropa und dem Kaukasus. "Immer häufiger konnte man in den letzten Jahren auch gehandelte Frauen und Mädchen aus Nigeria antreffen."
"Kinder werden zum Stehlen, manchmal auch zum Betteln oder in die sexuelle Ausbeutung gezwungen. Oft sind die Grenzen fließend, vor allem wenn die Ausbeutung im Familienkontext oder -verband stattfindet", schildert Winkler. "In jedem Fall sind es Kinder, die entweder eigenständig einem Milieu aus Gewalt, Armut und Perspektivlosigkeit zu entkommen versuchen und so in die Hände von Menschenhändlern fallen." Die sexuelle Ausbeutung finde meist im Verborgenen statt. "In fast 80 Prozent der Fälle liegt sexuelle Ausbeutung vor", erklärt Winkler. Unseriöse Vermittlungsagenturen oder als Massagepalours getarnte Bordelle, aber auch der Straßenstrich, wo die Mädchen auf höheres Alter getrimmt werden, sind der Hilfsorganisation bekannt. "Das zentrale Problem ist, dass wir diese Kinder und Jugendlichen nicht bzw. kaum finden", beklagt die Expertin. Gründe dafür sind verhängte Schubhaft - wenn sie über 16 Jahre alt sind - oder Verurteilung wegen eines kriminellen Deliktes, zu dem sie gezwungen wurden. Das heißt, dass sie deshalb nicht als "Opfer von Kinderhandel" identifiziert werden.
Seit Ende August unterstützen alle "The Body Shop"- Märkte in 64 Ländern die "Stop Trafficking"-Kampagne von ECPAT. Begründet wird dies damit, dass Menschenhandel heute das drittgrößte und am schnellsten wachsende kriminelle Gewerbe der Welt sei. Weltweit werden jährlich mehr als 1,8 Mio. Kinder und Jugendliche sexuell ausgebeutet. Neben den in Mitteleuropa geschilderten Fällen, gebe es in zahlreichen anderen Ländern das Problem der Kinderprostitution. "In einer UNICEF-Aussendung wurde das sehr treffend formuliert", meint Winkler. Menschenhandel gebe es überall auf der Welt - von den ärmsten bis hin zu den reichsten Ländern. "Die Liste der Verbesserungen ist lang und wurde bereits mehrfach formuliert", so die Expertin. Mit der aktuellen Kampagne will man eine öffentlichkeitswirksame Sensibilisierung und Aufklärung zum Thema Kinderhandel erreichen.
Quelle: UD / pte