Haiti zwei Monate nach dem Erdbeben - Wie geht es weiter?
Zwei Monate nach dem verheerenden Erdbeben in Haiti hat das Bündnis Entwicklung Hilft auf einer Fachtagung in Berlin Grundsätze und Maßnahmen für einen nachhaltigen Wiederaufbau des Landes diskutiert. In Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis legten die fünf Bündnis-Hilfswerke und die Bündnis-Partner einen "Fahrplan" für das weitere Vorgehen in Haiti fest und einigten sich auf übergeordnete Ziele: bedarfsorientierte Hilfe, die Stärkung zivilgesellschaftlicher Strukturen, Bildung als vorrangiges Ziel der Armutsbekämpfung sowie die Förderung der Geschlechtergerechtigkeit.
24.03.2010
"Die Einbeziehung der Bevölkerung in die Hilfsmaßnahmen ist sehr wichtig für den langfristigen Erfolg - am besten über Partnerschaften mit den zivilgesellschaftlichen Organisationen in Haiti. Deshalb ist der Ansatz des Bündnis Entwicklung Hilft genau richtig, um Haiti zu helfen", sagte Jean Robert Saget, Botschafter der Republik Haiti in Deutschland. Unter dem Dach der übergeordneten Ziele definierten die fünf Bündnis-Hilfswerke und die Partnerorganisationen des Bündnisses Arbeitsschwerpunkte, um die kommenden Aktivitäten in den verschiedenen Hilfsbereichen zu koordinieren: erdbeben- und hurrikansicheres Bauen, Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, Ernährungssicherung, Gesundheitsversorgung und physische Rehabilitation sowie Trauma-Bewältigung bei Kindern.
Haiti: 33 angebliche Waisen wieder mit ihren Eltern vereint
33 angebliche Waisenkinder, die zehn US-Amerikaner illegal von Haiti in die Dominikanische Republik bringen wollten, konnten am gestrigen Mittwoch mit ihren Eltern wiedervereint werden. Die Mädchen und Jungen waren in den vergangenen Wochen im SOS-Kinderdorf Santo bei Port-au-Prince betreut worden.
Ende Januar, zweieinhalb Wochen nach dem verheerenden Erdbeben in Haiti, versuchten zehn US-Amerikaner die Kinder unter dubiosen Umständen außer Landes zu bringen. An der Grenze zur benachbarten Dominikanischen Republik wurden sie von der haitianischen Polizei verhaftet, da sie keine gültigen Dokumente für die Kinder vorweisen konnten. Die 33 Mädchen und Jungen wurden von den haitianischen Behörden in die vorübergehende Obhut des SOS-Kinderdorfs Santo übergeben.
Während ihre Aufenthalts im SOS-Kinderdorf wohnten die Mädchen und Jungen bei SOS-Familien. Die Kinder wurden medizinisch versorgt und von Psychologen und Sozialarbeitern betreut. Nachdem sich die Angehörigen der Kinder ermitteln ließen, hat die zuständige haitianische Behörde IBERS (Institut du Bien Etre Sociale et De Recherches) die Mädchen und Jungen gestern wieder mit ihren Familien zusammengeführt.
"Es hat sich herausgestellt, dass alle 33 Kinder Eltern haben", sagt Celigny Darius, Direktor der SOS-Kinderdörfer in Haiti. "Armut und Not darf kein Grund sein, dass Kinder von ihren Eltern getrennt werden. Die SOS-Kinderdörfer unterstützen daher voll und ganz die Entscheidung der haitianischen Behörde, die Kinder wieder mit ihren Familien zu vereinen."Im SOS-Kinderdorf Santo haben über 400 unbegleitete Kinder Schutz und Betreuung gefunden, von denen bislang 65 wieder mit ihren Angehörigen vereint werden konnten. Darüber hinaus werden die SOS-Kinderdörfer in Haiti Familien und Gemeinden beim Wiederaufbau unterstützen.